Die Sonderausstellung «An der Eiskante» widmet sich der 600-köpfigen Gemeinde Qaanaaq, einer der nördlichsten Siedlungen der Erde. Hier, wo das Meereis immer früher schmilzt, ist die Jagd ein zentraler Bestandteil der Kultur und der Identität. Doch die Lebenswelt der Inuit verändert sich und mit ihr auch die Herausforderungen im Alltag. Die Ausstellung zeigt Inuit-Jäger auf dem Meereis, in einer Umwelt, die unvorhersagbar geworden ist. Markus Bühler begleitet die Menschen in Qaanaaq seit vielen Jahren – seine Fotografien sind das Resultat gewachsener, persönlicher Beziehungen.
Zwei Generationen – ein Projekt
Im Frühjahr 2025 besuchte Markus Bühler Nordgrönland zum dreizehnten Mal. Mit dabei war auch sein 19-jähriger Sohn Nils, ausgerüstet mit einer Filmkamera. Entstanden ist ein Zusammenspiel aus Fotografie und Film, das zwei Generationen von Beobachtern vereint. Während Markus Bühler auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückblickt, entdeckt Nils den Norden mit dem Blick eines jungen Filmemachers, für den jeder Schritt neu und jede Einstellung die erste ist.
Waljagd mit dem Kajak
Die Waljagd in Nordgrönland ist traditionell und reglementiert. Erlaubt sind Kajak und Harpune. Zusammen mit den Jägern fahren Markus und Nils Bühler auf Hundeschlitten über das gefrorene Meer, verbringen taghelle Nächte unter dem arktischen Himmel und teilen das stundenlange Warten an der Eiskante. Sie erzählen von der traditionellen Waljagd, von brüchigem Eis und jungen Jägern mit einem neuen Bewusstsein für ihre Kultur. «In der Schweiz ist die Jagd ein umstrittenes Thema, in Grönland gehört sie einfach zum Leben dazu», sagt Markus Bühler, der die Region seit über zwanzig Jahren dokumentiert und dabei fast beiläufig zum Grönland-Chronisten geworden ist.
Bilder einer Kultur im Wandel
«An der Eiskante» erzählt in beeindruckenden Bildern von Anpassung und Beharrlichkeit und von Wissen, das über Generationen weitergegeben wird. Im Mittelpunkt steht der 15- jährige Jonas, der Jäger werden will. Die Ausstellung begleitet ihn bei der Robben- und Waljagd und sensibilisiert für die Lebensrealitäten der Inuit. Durch den Klimawandel, Fangquoten und Importverbote sind sie mit enormen Herausforderungen konfrontiert.
Ausstellungsdauer: Sonntag, 14. Dezember 2025 bis Sonntag, 28. Juni 2026
Vernissage: Sonntag, 14. Dezember, 11 Uhr
Arktis-Tag: Sonntag, 1. Februar 2026, 10 bis 17 Uhr
Weitere Informationen
Florian Gredig, Kurator Sammlung
T +41 44 413 49 96
E-Mail florian.gredig@zuerich.ch
Raffaella Manferdini, Leiterin Administration und Kommunikation
NONAM
T +41 44 413 49 97
E-Mail raffaella.manferdini@zuerich.ch
Jeweils dienstag bis freitags. Es besteht die Möglichkeit Interview-Termine zu vereinbaren.