Mit Bedauern nimmt Stadträtin Karin Rykart, Sicherheitsvorsteherin, den Entscheid des Bundesrates zum «Bericht über Lärmblitzer» zur Kenntnis. Darin erteilt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) dem Einsatz von Lärmradargeräten faktisch eine Absage. Ein Versuch mit Lärmradargeräten in der Stadt Zürich hat gezeigt, dass sie für die Polizei ein vielversprechendes Einsatzmittel sein könnten.
Von April bis Juli 2025 hat die Stadtpolizei im Auftrag von Stadträtin Karin Rykart einen Pilotversuch mit einem sogenannten Lärmradar durchgeführt. Für die Polizeiarbeit lieferte er wichtige Erkenntnisse. Das getestete Gerät kann übermässig laute Fahrzeuge eindeutig erfassen und identifizieren. Auch kann aufgrund der Ton- und Bildaufnahmen festgestellt werden, ob der Lärm absichtlich verursacht wurde. Es wurden wichtige Erfahrungen gesammelt, wie man ein solches Gerät einsetzen muss. Es könnte die übrigen Massnahmen der Stadtpolizei gegen übermässigen Motorenlärm optimal ergänzen.
Gesetzliche Grundlage auf Bundesebene fehlt
Allerdings bräuchte es für den Einsatz eines Lärmradars zuerst eine gesetzliche Grundlage auf Bundesebene. Sowohl ein klarer Schwellenwert für den Lärm als auch die technischen Anforderungen an ein solches Gerät müssten festgelegt sein. Es bräuchte auch die Akkreditierung durch das Eidgenössische Institut für Metrologie. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart zum Entscheid des Bundes, keine solche gesetzliche Grundlage schaffen zu wollen: «In Städten wie Zürich leiden sehr viele Anwohner*innen unter vermeidbarem Motorenlärm. Wir hätten diese gesetzliche Grundlage gebraucht, damit wir noch gezielter gegen Autoposer*innen vorgehen können.»
Lärmdisplays zeigen keine erkennbare Wirkung
Parallel zum Lärmradargerät hat die Stadtpolizei eine Sensibilisierungskampagne mit Lärmdisplays durchgeführt und diese Geräte getestet. Dabei wurde der Lärm von vorbeifahrenden Fahrzeugen gemessen. Die Fahrzeuglenker*innen erhielten über ein Display am Strassenrand ein direktes, sichtbares Feedback, ob sie zu laut unterwegs waren oder nicht. Der Einsatz des Displays hatte allerdings keinen Einfluss auf das Fahrverhalten, wie Lärmmessungen ergaben. Das heisst: Die Lärmdisplays zeigten keine erkennbare, präventive Wirkung. Die Empfehlung aus Bern, Lärmdisplays einzusetzen, erachtet Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart deshalb als wenig zielführend.
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Stadträtin Karin Rykart, Vorsteherin des Sicherheitsdepartements
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