Der Stadtrat hat den Zwischenbericht zum Gleichstellungsplan 2024–2027 zur Kenntnis genommen. Der Zwischenbericht zeigt, dass die Stadt Zürich auf Kurs ist. Zwei Drittel der Massnahmen sind bereits umgesetzt worden oder sind in Arbeit. Stadtpräsidentin Corine Mauch betont: «In der Stadt Zürich haben wir bereits viel erreicht – und doch sind Menschen auch hier nach wie vor von Diskriminierung und Gewalt aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung betroffen. Wir bleiben engagiert dran, bis Gleichstellung gelebte Realität für alle ist.»
Rund zwei Drittel der Massnahmen beziehen sich auf die Stadt in ihrer Rolle als Arbeitgeberin. Bereits umgesetzt wurden unter anderem folgende Massnahmen:
- Die Fachstelle für Gleichstellung hat erfolgreich Online-Kurse entwickelt, die Mitarbeitende, Personalverantwortliche und Führungskräfte beim Erkennen und Bekämpfen sexueller und sexistischer Belästigung am Arbeitsplatz unterstützen.
- Der geschlechtssensible Imagefilm von Entsorgung + Recycling Zürich macht sichtbar, dass technische Berufe allen offenstehen – und zeigt bereits Wirkung bei der Gewinnung junger Frauen für ihre Lehrstellen.
- Das Stadtspital und die städtischen Gesundheitsdienste ergreifen gezielt Massnahmen, um mehr Männer für den Pflegeberuf zu gewinnen.
Der Gleichstellungsplan richtet sich auch an die Bevölkerung der Stadt Zürich, was sich beispielsweise in den folgenden umgesetzten Massnahmen zeigt:
- Ein Begleitprogramm zur UEFA Women’s EURO 2025 erleichtert Mädchen und Frauen den Zugang zum Sport und fördert ihre sportliche Entwicklung.
- Ein Pilotprojekt zur kostenlosen Abgabe von Menstruationsprodukten wurde erfolgreich evaluiert und die Weiterführung wird derzeit von einer interdepartementalen Arbeitsgruppe geprüft.
- Immobilien Stadt Zürich hat einen Leitfaden für geschlechtsneutrale Toiletten erarbeitet, damit die städtische Infrastruktur künftig allen Menschen gleichermassen offensteht.
Gleichzeitig ist die Umsetzung der Massnahmen anspruchsvoll. So zeigen die Austrittsbefragungen der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein zentrales Thema für alle Mitarbeitenden ist – besonders aber für Fahrdienst-Mitarbeitende, deren Schichtdienst es erschwert, die Anforderungen des Familienalltags mit Kindern mit den Arbeitszeiten in Einklang zu bringen. Ein anderes Beispiel ist die geschlechtsspezifische Gewalt. Das Engagement dagegen wurde verstärkt; dennoch bleibt sie eine grosse gesellschaftliche Herausforderung. Gleichstellung ist nur ohne Gewalt möglich, deshalb will Zürich die Istanbul-Konvention konsequent umsetzen.
In der zweiten Hälfte der Laufzeit des Gleichstellungsplans sollen erfolgreiche Massnahmen weitergeführt und Lücken geschlossen werden. Der Gleichstellungsplan ist ein wichtiges Instrument, um die Gleichstellung für alle Geschlechter in allen Lebensbereichen voranzubringen. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Berücksichtigung von Mehrfachdiskriminierung und Intersektionalität: Menschen können gleichzeitig aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder sozialer Lage benachteiligt sein. Eine gezielte Stärkung in diesem Bereich bleibt deshalb zentral. Gleichstellung ist ein fortlaufender Prozess und Zürich bleibt dran.
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Mirjam Gasser
Leiterin Fachstelle für Gleichstellung
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