Trotz Fortschritten verursacht der Bau und Abbau von Gebäuden weiterhin grosse Mengen an Treibhausgasemissionen. Zudem entstehen in der Schweiz jährlich 17 Millionen Tonnen Bauabfälle, von denen viele wiederverwendet werden könnten (Quelle: BAFU). Der Gebäudesektor ist daher entscheidend für die Erreichung der städtischen Klimaziele und die Umsetzung der Strategie Kreislaufwirtschaft. Beim Öko-Kompass-Zmorge am 19. November im Baubüro in situ diskutierten rund 40 Fachleute über nachhaltige Lösungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor.
Zu Beginn stellte Tian Lutz vom Umwelt- und Gesundheitsschutz den Öko-Kompass vor und erläuterte die Bedeutung der Bauindustrie für die städtischen Klimaziele. Annette Aumann vom Amt für Hochbauten berichtete über städtische Pilotprojekte, wie den Kindergarten Mööslistrasse, der überwiegend mit wiederverwendeten Bauteilen gebaut wurde. Während das Verwenden von Recyclingbeton einfach und bei städtischen Bauten mittlerweile Standard sei, gebe es bei anderen Aspekten, wie der Wiederverwendung biogener Materialien oder der Lagerung von wiederverwendbaren Baumaterialien, noch Herausforderungen. Abschliessend präsentierte Pascal Angehrn, Geschäftsführer des Baubüros in situ, Best Practice Projekte, wie den Umbau der SBB-Werkstätten in Altstetten und das Transa-Hauptbüro in Zürich. Er betonte, dass zirkuläres Bauen intensive Vorbereitung erfordere: Bestand, Standort, Nutzung und Anforderungen müssten frühzeitig und genau analysiert werden. Jedes Projekt sei einzigartig, was Flexibilität, Kreativität und Zusammenarbeit aller Beteiligten voraussetze. Er kommt zum Schluss, dass zirkuläres Bauen auf vielen Ebenen herausfordernd sei. Dies mache den Prozess aber auch lustvoll und es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen, den Wert von Ressourcen zu erkennen und neue Ästhetiken zu schaffen.
Im Anschluss an die Inputs konnten sich die Teilnehmenden beim Zmorge im SBB-Restaurant austauschen und vernetzen. Der Öko-Kompass der Stadt Zürich führt regelmässig Netzwerkanlässe für KMU durch. Im Rahmen der Event-Serie Öko-Kompass-Zmorge steht jeweils ein Umweltthema oder ein Wirtschaftsbereich im Fokus. Der nächste Anlass findet im Frühling 2025 statt. Die Teilnahme ist kostenlos.