In der Energieplanung werden die Gebiete identifiziert, in denen eine dezentrale, erneuerbare Wärmeerzeugung vieler Liegenschaften schwierig oder nicht machbar ist. In diesen Gebieten ist oft eine leitungsgebundene Wärmeversorgung mit thermischen Netzen (Fernwärme) erforderlich. Dazu weist die Energieplanung diejenigen Gebiete aus, in denen Fernwärmenetze in Betrieb oder in Bau sind bzw. Gebiete, für die die Versorgung mit Fernwärme geprüft wird.
Für diese drei Gebiete wurden grössere Anpassungen vorgenommen:
Thermisches Netz «Hottingen»
Der bisherige Prüfperimeter von Hottingen wird erweitert und erstreckt sich neu bis ins Seefeld. Das Versorgungskonzept für Hottingen wird im Jahr 2026 erarbeitet.
Thermisches Netz «Seeufer West»
Die Prüfung des Teilgebietes Wollishofen hat ergeben, dass dezentrale Wärmeversorgungslösungen im südlichen Teil des Gebietes gut realisierbar sind. Um den Ausbau der thermischen Netze auf Gebiete mit hohem Bedarf zu fokussieren, wird in diesem Bereich das Prüfgebiet aufgehoben.
Im nördlichen Teil entlang der Rieterstrasse ist der Bedarf für ein thermisches Netz grösser. Die Versorgung dieses Teils soll neu vom Gebiet Enge aus erfolgen.
Gebiet «Nieder-/Oberdorf»
Das Gebiet Nieder-/Oberdorf wird aus dem bisherigen Prüfgebiet für ein thermisches Netz entlassen. Der Beginn des Baus eines thermischen Netzes ist bis 2040 aus folgenden Gründen nicht realistisch:
- Wertvernichtung der bestehenden Infrastrukturen: Der Bau eines thermischen Netzes würde eine umfassende Sanierung der Kanäle erfordern. Da die übrigen Leitungen aus den 1970er- und 1980er-Jahren zum gleichen Zeitpunkt vorzeitig erneuert werden müssten, wird aus wirtschaftlichen Gründen davon abgesehen.
- Bauliche Rahmenbedingungen: Nach Abschluss umfangreicher Werkleitungsarbeiten (im Jahr 2029) sind für die darauffolgenden 15 bis 20 Jahre im Quartier keine grossflächigen Bauarbeiten vorgesehen – ein Zeitfenster, das die Umsetzung eines thermischen Netzes bis mindestens 2040 verhindert.
- Das Gebiet wird jedoch in die langfristige Planung der thermischen Netze einbezogen, um die notwendigen Leitungs- und Produktionskapazitäten für die Versorgung des Quartiers sicherzustellen.
Die Aufhebung des Prüfgebietes gibt den Eigentümer*innen und Planenden klare Verhältnisse, um sich frühzeitig auf alternative Lösungen auszurichten – etwa auf die energetische Sanierung der Gebäudehüllen oder den Einsatz von Biogas.
Die Energieplankarte ist neu in vier Teilkarten gegliedert:
Teilkarte A: Verbundgebiete Wärme
Diese Teilkarte bezeichnet sämtliche Gebiete mit Wärmenetzen sowie die zur Wärmebereitstellung notwendigen Infrastrukturen (Standorte für Fassungen, Zentralen und Speicher sowie Leitungen).
Neu werden die Wärmenetze, die über einen öffentlichen Auftrag der Stadt verfügen oder für die ein solcher vorgesehen ist (sogenannte «thermische Netze»), zu sieben grossflächigen Gebieten zusammengefasst.
Teilkarte B: Verbundgebiete Kälte
Die Teilkarte enthält sämtliche Gebiete mit Netzen für die Bereitstellung von Kälte.
Teilkarte C: Gasgebiete
Diese Karte bezeichnet die Gebiete mit Gasversorgung sowie die Gebiete zur Stilllegung der Gasverteilnetze.
Teilkarte D: Eignungsgebiete
In dieser Teilkarte werden die Gebiete ausgeschieden, die ausschliesslich von dezentralen Heizsystemen mit Wärme versorgt werden (in der Regel Wärmepumpen).