Mit dem Pilotprojekt Housing First Stadt Zürich testet das Sozialdepartement der Stadt Zürich seit 2024 einen innovativen Ansatz in der Obdachlosenhilfe: Statt Wohnen als Ziel am Ende eines Unterstützungsprozesses zu sehen, bildet eine eigene Wohnung hier den Ausgangspunkt für soziale Integration. Das Konzept stammt aus den USA und hat sich international bewährt.
In Zürich wird Housing First während drei Jahren in zwei Varianten umgesetzt:
Housing-First-Liegenschaft: Seit Juni 2024 steht eine bereits vom Sozialdepartement genutzte Liegenschaft dem Projekt zur Verfügung. Die Bewohner*innen konnten freiwillig ins Housing-First-Angebot wechseln. Sie erhalten einen unbefristeten Mietvertrag sowie eine individuelle, flexible und selbstbestimmte sozialarbeiterische Unterstützung.
Housing-First-Einzelwohnungen: Seit Frühling 2025 werden auch langzeitobdachlosen Menschen direkt eigene Wohnungen vermittelt. Die Betreuung erfolgt analog zur ersten Variante.
Eine externe Evaluation bescheinigt dem Projekt insgesamt positive Ergebnisse. Teilnehmende der Housing-First-Liegenschaft berichten nach den ersten Monaten von einem spürbar verbesserten Wohlbefinden und gestärkter Selbstbestimmung. Auch das Sicherheitsgefühl habe sich durch den unbefristeten Mietvertrag deutlich erhöht.
Herausfordernd bleibt jedoch die Wohnraumakquise für die Einzelwohnungs-Variante – geeignete Wohnungen auf dem freien Markt zu finden, ist nach wie vor schwierig.
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