
Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich arbeite bei der Auxivo AG, einem jungen Spin-off der ETH Zürich, das Exoskelette zur Reduktion physischer Belastungen entwickelt. In diesem dynamischen Start-up-Umfeld bin ich zuständig für die Textil-Entwicklung. Gleichzeitig übernehme ich bereits Aufgaben in der Zusammenarbeit und Betreuung von Mitarbeitenden. Besonders im Bereich Personalführung ist es mir wichtig, trotz des noch jungen beruflichen Werdegangs Verantwortung zu übernehmen und mich stetig weiterzuentwickeln.
Wieso hast du dich für eine Weiterbildung an der HFRB entschieden?
Neben meiner Tätigkeit bei Auxivo bin ich seit über 7 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Dadurch kenne ich die HFRB bereits und weiss, wie wertvoll die Kombination aus Blaulichtorganisation und Alltagsjob in den Ausbildungen ist. Diese Verknüpfung war für mich ein entscheidender Grund, den Kurs dort zu besuchen. Langfristig kann ich mir auch gut vorstellen, einen Kaderweg innerhalb der Feuerwehr einzuschlagen. Die Weiterbildung an der HFRB bietet mir dafür eine ideale Grundlage, weil sie praxisnah, anwendungsorientiert und auf reale Führungssituationen zugeschnitten ist.
Du hast gerade den Kurs Führungsgrundlagen abgeschlossen. Was war deine Motivation / der Grund für diese Weiterbildung?
Meine Hauptmotivation war, mein Handeln als Führungsperson kritisch zu hinterfragen und gezielt weiterzuentwickeln. Ich wollte herausfinden, wie ich einerseits klare Strukturen schaffen und andererseits eine unterstützende, motivierende Kultur aufbauen kann. Der Kurs bot mir die Möglichkeit, verschiedene Führungsstile und Modelle kennenzulernen und sie direkt auf meine Alltagssituationen anzuwenden. Besonders wichtig war mir auch, Werkzeuge zu erhalten, um schwierige Führungssituationen professionell zu meistern, wie etwa beim Umgang mit Praktikantinnen oder Mitarbeitenden in herausfordernden persönlichen Lebenssituationen
Mit welchem Thema bzw. mit welcher Fragestellung hast du dich in deiner Abschlussarbeit befasst?
In meiner Transferaufgabe habe ich den Arbeitsversuch einer Mitarbeiterin beschrieben, die durch die IV unterstützt wurde. Der Fokus lag auf der Analyse von Führungs- und Betreuungssituationen unter den besonderen Rahmenbedingungen eines Start-ups. Ich habe aufgezeigt, welche Herausforderungen in Bezug auf Kommunikation, Motivation und Belastbarkeit entstanden sind und welche Massnahmen wir getroffen haben, von engerer Strukturierung über Anpassung des Arbeitspensums bis hin zu regelmässigen Feedbackgesprächen.
Die Fragestellung war im Kern: Wie gelingt es, Mitarbeitende mit eingeschränkter Belastbarkeit erfolgreich in ein dynamisches Start-up zu integrieren, und wo liegen die Grenzen solcher Integrationsversuche?
Wie nutzt du das Wissen und die Kompetenzen, die du an der HFRB im Rahmen dieser Weiterbildung erworben und weiterentwickelt hast?
Das Wissen setze ich direkt in meiner täglichen Arbeit ein. Zum Beispiel habe ich gelernt, den situativen Führungsstil bewusster einzusetzen. Das heisst, je nach Reifegrad und Situation der Mitarbeitenden zwischen unterstützend, direktiv oder partizipativ zu wechseln. Ebenso achte ich heute stärker darauf, Erwartungen klar zu formulieren und regelmässig Feedback einzuholen.
Ein konkretes Beispiel: Nach den Erfahrungen mit der Transferaufgabe habe ich begonnen, Onboarding-Prozesse strukturierter zu gestalten. Neue Mitarbeitende erhalten heute einen klaren Einarbeitungsplan, regelmässige Gespräche und eine transparente Kommunikation zu Rollen, Zielen und Perspektiven. Das schafft Orientierung und erleichtert die Integration. In der Vergangenheit war das aus zeitlichen Gründen sehr schwierig.
Was hat dir an der Weiterbildung an der HFRB besonders gefallen?
Besonders geschätzt habe ich die Verbindung von Theorie und Praxis. Der Kurs war nicht abstrakt, sondern sehr nah an realen Situationen, die wir als Führungspersonen erleben. Der Austausch mit anderen Teilnehmenden war ebenso wertvoll, weil ich gemerkt habe: Führungssituationen sind in vielen Organisationen ähnlich, auch wenn die Rahmenbedingungen unterschiedlich sind. Zudem hat mir gefallen, dass die Dozierenden praxisnah gearbeitet haben und wir immer die Möglichkeit hatten, die Theorie mit eigenen Fällen zu verknüpfen.
Wem würdest du diesen Kurs empfehlen?
Ich würde den Kurs allen empfehlen, die Führungsverantwortung haben oder übernehmen wollen, unabhängig davon, ob sie in einem grossen Unternehmen oder einem Start-up arbeiten. Besonders sinnvoll ist er für Personen, die ihre bisherigen Erfahrungen professionalisieren möchten und Lust haben, sich selbstkritisch mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen. Auch für neue Führungskräfte bietet er eine ideale Grundlage, um von Anfang an einen bewussten, reflektierten Führungsstil zu entwickeln.