Es gibt 5 menschliche Sinne. Das sind Hören, Sehen, Tasten, Riechen und Schmecken. Durch unsere Sinne verstehen wir, was uns umgibt. Speziell in der Bewegung und über das freie Spiel trainieren Kinder alle Sinne und verfeinern diese. Vielfältige Bewegungsangebote unterstützen ihre Wahrnehmung. Da wir konstant unzähligen Eindrücken und Reizen ausgesetzt sind, verarbeitet das Gehirn viel mehr Reize als wir bewusst wahrnehmen. Das Gehirn filtert und ordnet Erlebtes ein.
Mit der auditiven Wahrnehmung ist nicht nur das Hören an sich gemeint, sondern das Erfassen des Gehörten und dessen Verarbeitung durch das Gehirn.
Die Schallaufnahme erfolgt über die Ohrmuschel. Der Schall wird in den äusseren Gehörgang geleitet und versetzt dann das Trommelfell in Schwingung. Die Schwingungen gelangen über die Gehörknöchelchen im Mittelohr zum mit Flüssigkeit gefüllten Innenohr. Hier werden sie als Wanderwellen weitergeleitet, von den Härchen der Sinneszellen registriert und in Nervenimpulse umgesetzt, welche über den Hörnerv ans Gehirn weitergegeben und in den auditiven Arealen verarbeitet werden. Töne werden lokalisiert (woher kommen sie), differenziert (z. B. unterscheiden von «Bein» oder «beim»), interpretiert (z. B. Bedeutung der Pausenglocke) und gespeichert (z. B. sich mehrere Silben oder Zahlen merken können).
Taktile Wahrnehmungen sind Empfindungen auf der Haut. Die Sinnes-Rezeptoren in der Haut spüren Berührungen, Druck, Schmerz und Temperatur. Reize auf der Haut können genau erkannt und unterschieden werden. Diese Wahrnehmungen helfen, die Grösse und Grenzen des eigenen Körpers zu verstehen. Die Haut ist deshalb ein wichtiges Organ für den Kontakt mit der Umwelt und mit anderen Menschen.
Unter Propriozeption werden verschiedene Sinneseindrücke verstanden. Diese Eindrücke entstehen, wenn Muskeln, Sehnen oder Gelenke gereizt werden. Propriorezeptoren sind spezielle Sinneszellen. Sie helfen Druck, Zug, Muskelspannung, die Stellung der Glieder und Bewegung zu fühlen. Man unterscheidet zwischen folgenden Sinnen:
- Der Kraftsinn hilft den Krafteinsatz einzuschätzen (z.B. die Schwere eines gehobenen Gegenstandes).
 - Der Stellungssinn zeigt, wie die Körperteile zueinander stehen - welche Stellungen und Winkel die Körperteile einnehmen.
 - Der Bewegungssinn ermöglicht, Richtung und Geschwindigkeit einer Bewegung zu erfassen.
 
Das propriozeptive System hilft, die Muskelspannung zu regulieren. Zusammen mit dem Tastsinn bildet sie die Grundlage, um ein Körperschema zu entwickeln. Ein Körperschema ist das innere Bild vom eigenen Körper.
Mit der visuellen Wahrnehmung ist nicht nur das Sehen an sich gemeint, sondern auch das Erfassen des Gesehenen und dessen Interpretation durch das Gehirn. 
Die visuelle Wahrnehmung wird in verschiedene Bereiche unterteilt:
- visuomotorische Koordination: Integration von visuellen und motorischen Fähigkeiten.
 - Figur-Grund-Wahrnehmung: Erkennen von Figuren, die in einen allgemeinen visuellen Hintergrund eingebettet sind.
 - Formkonstanz: Erkennen von dominanten Merkmalen von Figuren oder Formen (z.B. Grösse, Farbe, Lage).
 - Lage im Raum: Erkennen von Spiegelungen und Rotationen von Figuren.
 - räumliche Beziehungen: die Fähigkeit, die Lage von zwei oder mehreren Gegenständen in Bezug zueinander und in Relation zum eigenen Körper und zum Raum wahrzunehmen.
 
Der Geschmackssinn (Gustatorik) und der Geruchssinn (Olfaktorik) reagieren auf chemische Reize. Diese Sinne arbeiten in der Nase und im Mund zusammen mit dem Tast- und Temperaturempfinden. Die beiden Sinne prüfen zum Beispiel gemeinsam die Nahrung, bevor man sie isst.
Der Geruchssinn ist einer der ältesten Sinne der Menschen. Gerüche beeinflussen stark, wie uns Essen und Trinken schmecken. Sie beeinflussen auch, wie wir Situationen, Menschen, Räume und soziale Kontakte bewerten. Auch Erinnerungen werden durch Gerüche beeinflusst. Der Geruchssinn ist direkt mit dem limbischen System verbunden. Das limbische System steuert unsere Gefühle und Emotionen.
- Nacke, A. (2013). Ergotherapie bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen. (3. Aufl.). Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG
 - Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik (Zugriff: 07. Juni 2022)
 - Wikipedia (Zugriff: 07. Juni 2022)
 - Schulpsychologie Sankt Gallen, besucht am 25.05.2022
 - Netdoktor, besucht am 25.05.2022