
Kinder lernen spielend. Sie trainieren ihre grobmotorischen Fähigkeiten häufig aus eigener Motivation. Sie brauchen vor allem Platz und Zeit zum Toben und Spielen. Manchmal ist es aber auch wichtig, konkrete Bewegungsideen wie Fangen-Spielen, Balancieren, Schaukeln, Ballspiele aller Art anzubieten, Spielplätze und die Natur aufzusuchen.
Das Kind spannt eine lange Schnur kreuz und quer durch die Wohnung: Vom Sofa, zum Tisch, zur Türe, um das Stuhlbein herum usw., sodass ein grosses Spinnennetz entsteht. Ist das Netz fertig, bewegt sich das Kind als «Fliege» zwischen den Spinnenfäden durch, ohne dass es die Fäden berührt.
Die zweite Spielperson ist als «Spinne» auf der Lauer. Sobald die Fliege das Netz berührt und sich dieses bewegt, ist die Fliege gefangen und darf «gefressen» werden. Anschliessend werden die Rollen gewechselt.
Variation: Die Schnur stellt einen Laserstrahl dar. Das Kind hat die Aufgabe zum Tresor zu gelangen. Wird der Laserstrahl berührt, geht ein Alarm los und das Kind muss so schnell wie möglich zurück zum Start. Zweite Chance!

- Gleichgewicht
- Koordination
- Körper- und Raumwahrnehmung
Eine lange Schnur, Stühle, verschiedene Gegenstände
Mit Hockern, Stühlen, Zeitungsbündeln und Kissen baut sich das Kind einen Weg oder Parcours durch die Wohnung. Der Boden ist der «Sumpf der Krokodile» und darf auf keinen Fall berührt werden, denn darin tummeln sich gefährliche Reptilien. Berührt das Kind den Boden oder fällt gar in den «Sumpf», muss es zurück an den Start des Parcours oder es wird vom lauernden Krokodil «geschnappt».
Variation: Das Spiel wird zu zweit/dritt gespielt. Eine Person übernimmt die Rolle des Krokodils.

- Koordination
- Gleichgewicht
Kissen, Zeitungsbündel, Stühle, alte Bücher, Hocker usw.
Ein Kind ist die Schildkröte. Es liegt zusammengekauert (kniend oder seitwärts) am Boden, auf dem Teppich oder auf einer Matte. Das andere Kind versucht nun die «Schildkröte» auf den Rücken zu drehen. Dabei kann sich die «Schildkröte» wehren, indem sie sich so schwer wie möglich macht.
Dieses Spiel geht auch umgekehrt. Eine Schildkröte ist einen Berg runtergepurzelt, und – oh weh – auf ihren Panzer gefallen:
Ein Kind (oder Erwachsener) liegt auf dem Rücken, die Hände halten die angezogenen Beine. Jetzt versucht das andere Kind, (evtl. braucht es mehrere Kinder dazu), die Schildkröte wieder auf die Beine zu drehen.

- Kraftanpassung
- Gleichgewicht
- Rumpfstabilität
- Durchhaltevermögen
- Erfahrung: sich schwer- oder leicht machen
Teppich oder eine Matte
Ein Elternteil liegt auf dem Rücken auf dem Boden (Teppich oder Matte). Zu Beginn sind die Beine eng an den Körper angezogen. Der «Flieger» (das Kind) steht vor den Beinen des Elternteils und legt die Hüfte auf dessen Füsse. Der Elternteil am Boden streckt die Beine nun durch und das Flugzeug hebt ab. Das Kind spannt seinen Körper fest an. Vielleicht kann das Kind die Arme sogar seitlich ausstrecken, wie Flügel eines Flugzeugs.
Hilfe: Dem Kind die Hände halten.
Falls es nicht klappt: War das Gewicht zu weit vorne oder hinten, oder braucht es mehr Körperspannung? Findet es gemeinsam raus.

- Körperwahrnehmung
- Körperspannung
- Kraftaufbau
- Balance
- Vertrauen aufbauen
Eventuell eine weiche Unterlage (Matte, Teppich)
Das Kind macht sich auf allen Vieren auf dem Boden bereit. Ein Elternteil oder ein älteres Kind hält es an den Fussgelenken fest. Dann stützt sich das Kind auf die Hände, streckt die Beine aus und hebt den ganzen Körper in die Luft. So versucht es sich in einen anderen Raum zu bewegen.
Am Anfang kann es sein, dass das Kind sich noch kaum auf den Händen aufstützen kann. Wird die Übung häufig wiederholt, merkt das Kind schnell, wie es stärker wird und dass es mehr «Schritte» auf den Händen machen kann.

- Körperwahrnehmung
- Körperspannung
- Kraftaufbau
- Balance
- Vertrauen aufbauen
Eventuell eine weiche Unterlage (Matte, Teppich) bis das Kind es schafft sich auf den Händen wirklich abzustützen.
Die Grobmotorik bezieht sich auf die Gesamtbewegung des menschlichen Körpers. Diese steuert Bewegungen wie Laufen, Springen oder Hüpfen.
Unterschieden werden die fünf motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination.
Die Bewegungsentwicklung kann grundlegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Kindes, das Zusammenspiel mit Gleichaltrigen und folglich die Einbindung in das soziale Umfeld haben. Auch die Gesundheit und das schulische Lernen können davon positiv beeinflusst werden.
Kinder lernen im Spiel. Sie trainieren ihre grobmotorischen Fähigkeiten häufig von alleine, indem man ihnen viel Platz zum Toben und Spielen bietet. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung ist es wichtig, Bewegungsideen wie Fangen-Spielen, Balancieren, Schaukeln, Ballspiele aller Art anzubieten, Spielplätze und die Natur aufzusuchen.
Dabei ist es wichtig, Bewegung zuzulassen, genügend Raum zu geben und eventuell auch ein paar Ideen auszuprobieren. Allein und im Zusammenspiel mit Gleichaltrigen erleben Kinder sich und ihre Umgebung.
Eine funktionierende Grobmotorik ist eng mit anderen Entwicklungs- und Lernfeldern verknüpft. So ist sie beispielsweise mit der Entwicklung der Feinmotorik, der Reaktionsfähigkeit des Körpers und der Sprachentwicklung verbunden und wirkt sich ganz grundsätzlich positiv auf die körperliche Gesundheit des Kindes aus.
- Es sind keine Behindertenparkplätze verfügbar.