
Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und gilt als invasiver gebietsfremder Organismus. Sie ist tagaktiv, ihre Stiche sind schmerzhafter als diejenigen der einheimischen Mücken. Ausserdem kann sie Krankheiten übertragen. Die Asiatische Tigermücke wurde mit dem Güterverkehr weltweit verschleppt und kommt inzwischen in weiten Teilen des Mittelmeergebietes und seit 2003 auch in der Schweiz vor. Sie ist tag- und dämmerungsaktiv, lebt in urbanen Gebieten und fliegt nicht weit. Da ihre Larven sich in kleinsten Wasseransammlungen entwickeln, sollten mögliche Brutstätten rund ums Haus trockengelegt werden.
Ursprünglich stammt die Tigermücke aus Südostasien. Die hauptsächliche Ausbreitung findet durch den Menschen statt. Die Mücken werden als «blinde Passagiere» mit dem Personen- und Güterverkehr in die Schweiz gebracht. Die Mücke selbst fliegt nicht weit und nur, wenn sie unbedingt muss, zum Beispiel um einen günstigen Brutplatz zu finden. Sie legt selten mehr als 100 Meter an einem Tag zurück.
Die Tigermücke hat auf ihren schwarzen Hinterbeinen fünf weisse Ringe und auf ihrem Rücken, hinter dem Stechrüssel, eine weisse Linie. Das Insekt ist nicht grösser als ein 5-Rappenstück. Die im Mittelland bereits weit verbreitete Japanische Buschmücke sieht der Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber bedeutend grösser.
Die Tigermücke ist auch tagsüber aktiv, während unsere einheimischen Mücken vor allem in der Dämmerung und nachts stechen.

Der Bestimmungsschlüssel des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) bietet Nichtfachleuten ein einfaches Instrument zur Unterscheidung zwischen invasiven und einheimischen Mückenarten anhand von Bildern. Er wurde mit Einverständnis des ECDC von Mitarbeitenden der Fachstelle Schädlingsprävention der Stadt Zürich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt
Auf den Übersichtsseiten (S. 4, 5 und 6) können Sie die Art auswählen, die Ihrem Exemplar am ähnlichsten ist. Auf den artspezifischen Seiten finden Sie zusätzliche Informationen zu den Arten, die leicht mit der ausgewählten Art verwechselt werden können, so dass Sie auch diese zusätzlichen Seiten prüfen können.
Am besten beugen Sie der Ansiedlung von Mücken vor, indem Sie verhindern, dass sich Larven entwickeln können. Unser Flyer zeigt Ihnen, was Sie im Garten und Haus tun können. Zum Beispiel sollten Sie alle Gefässe im Freien, die Wasser enthalten, wöchentlich leeren oder umdrehen.
Allgemein gilt, um nicht von Mücken gestochen zu werden: Weite, lange Kleidung tragen, die mit Mückenspray behandelt ist.
Auf dem Stadtgebiet kommen überwiegend die einheimische Gemeine Stechmücke und die Japanische Buschmücke vor. Letztere sieht der Asiatischen Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber bedeutend grösser als diese. Falls nachfolgende Fragen mit Ja beantwortet werden, könnte es sich um eine Tigermücke handeln:
- Ist das Insekt nicht grösser als ein 5-Rappenstück?
- Besitzt das Insekt einen schwarzen Körper und eine weisse Musterung?
- Hat das Insekt 5 weisse Ringe am hintersten Beinpaar?
Tigermücken melden
Sind Sie der Meinung, eine Tigermücke gesehen zu haben? Dann machen Sie eine scharfe Nahaufnahme vom Rücken und von den Hinterbeinen des Insektes und lassen Sie es uns über die App «Züri wie neu» wissen. Wir werden Ihrer Meldung nachgehen und falls nötig Massnahmen ergreifen. Falls Sie das Insekt einfangen können, legen Sie es bitte in einen mit Watte gepolsterten Deckel einer PET-Flasche, verschliessen Sie diesen mit Klarsichtfolie, nicht Klebstreifen, und senden ihn unter Angabe Ihrer Adresse, Telefonnummer und Mailadresse an die Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich. Unsere Adresse finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wenn Sie die Mücke ausserhalb der Stadt Zürich gefunden haben, melden Sie die Mücke bitte über das Schweizerische Mückennetzwerk: www.muecken-schweiz.ch › Meldung einer Tigermücke. Dort können Sie die Meldestelle anhand des Fundortes der Mücke auswählen.
Brutstätten entfernen
Um eine Verbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Dieser Mückenart genügen bereits kleinste Wasseransammlungen in Pfützen, Giesskannen, Blumentopfuntersetzern, Vasen und anderen Behältern, um sich zu vermehren. Wasseransammlungen jeglicher Art sollten deshalb vermieden oder die Behälter wöchentlich entleert werden. Kontrollieren Sie zudem regelmässig Abflüsse und Dachrinnen auf Verstopfung. Regentonnen sollten mit Gardinenstoff und Gummiband dicht verschlossen oder wöchentlich mit dem biologischen Wirkstoff Bti behandelt werden.
In befallenen Gebieten erhalten Sie den Wirkstoff bei Bedarf bei der Fachstelle Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich (UGZ). Wir sind erreichbar unter T +41 44 412 28 78.
Bis jetzt sind Tigermücken nur in vereinzelten Stadtgebieten beobachtet worden. Solange sich die Tigermücke noch nicht auf das gesamten Stadtgebiet verteilt hat, sind wir auf Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen, um die Verbreitung festzustellen.
Wenn Sie im Sommer Ihren Balkon oder Garten nicht mehr benützen können, weil Sie von tagaktiven Mücken gestochen werden, ist das ein Zeichen für die Anwesenheit von Tigermücken. Teilen Sie uns in einem solchen Fall Ihre Beobachtung (wenn möglich mit Foto) mit, damit wir Massnahmen ergreifen und die Tigermücken eindämmen können.
Für die Bevölkerung besteht gegenwärtig kein Anlass, sich Sorgen zu machen. Die Tigermücke kann zwar das tropische Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus von einer infizierten auf eine noch nicht-infizierte Person übertragen. Die Gefahr ist jedoch klein. In der Schweiz (und auch in Deutschland) gab es bisher noch nie einen solchen Fall. Alle registrierten Krankheitsfälle waren im Ausland erkrankte Reiserückkehrer. In der Schweiz sind auch noch keine mit Viren infizierten Tigermücken aufgetreten. Die Tigermücken sind jedoch sehr lästig, da sie auch tagsüber stechen, was einheimische Mücken nicht tun.
Können Tigermücken das Coronavirus übertragen?
Die Studie einer italienischen Arbeitsgruppe liefert den wissenschaftliche Beweis, dass SARS-CoV-2 sich nicht in Mücken vermehren kann und deshalb durch Mücken beim Stich nicht übertragen werden kann. Ausserdem kann der Erreger auch nicht an einer Mücke haftend von eine SARS-CoV-2-positiven Person auf eine gesunde Person übertragen werden – auch nicht bei einer sehr hohen Viruslast.
Im Jahr 2024 wurden erstmals Tigermücken in Wipkingen gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass in Wipkingen bereits ein länger bestehendes Vorkommen vorliegt. Anwohnende berichteten, dass sie schon 2023 im Garten massiv von Mücken belästigt wurden. Die Fachstelle Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich (UGZ) stellte daraufhin Eiablagefallen auf und behandelte die Schächte und Dolen rund um die Fundstellen mit biologischem Larvizid.
Zusammen mit der zuständigen Stelle des Kantons Zürich wird nun untersucht, ob die Tigermücken den Winter 2024/25 überlebt haben. In der Woche 20 werden im betroffenen Gebiet Fallen zum Nachweis von Mückeneiern aufgestellt. Diese Fallen sind für Menschen und Haustiere ungefährlich. Bitte verändern Sie deren Position nicht.
In ihrem Ursprungsgebiet in Südostasien legt die Tigermücke ihre Eier in Baumhöhlen, die sich mit Regenwasser füllen. Da das Mückenweibchen nicht abschätzen kann, ob es genug Wasser darin hat oder ob das Wasser verdunstet, bevor die Larvenentwicklung abgeschlossen ist, legt es seine Eier nicht auf die Wasseroberfläche, sondern knapp oberhalb an die Wand. Beim nächsten Regen werden die Eier geflutet, die Larven schlüpfen und entwickeln sich über vier Larvenstadien zur Puppe und danach zur adulten Stechmücke. Die Entwicklung vom Ei bis zur adulten Mücke dauert bei Temperaturen von 25 Grad und darüber ungefähr 6 Tage.
Unsere Eiablagefallen imitieren solche Baumhöhlen und werden an schattigen Orten im Gebüsch aufgestellt. Das Holzstäbchen aus unbehandeltem Buchenholz imitiert dabei die Wand der Baumhöhle und wird alle zwei Wochen eingesammelt und im Labor auf Stechmückeneier kontrolliert.
Diese Fallen sind für Menschen und Haustiere ungefährlich, bitte verändern Sie deren Position nicht.

Im September 2016 wurden auf dem Gelände der Fernbus-Station beim HB Zürich die ersten Tigermückeneier gefunden. Seitdem beobachtet der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich das Gebiet systematisch und bekämpft gefundene Tigermücken, deren Eier und Larven.
Bei der Fernbus-Station handelt es sich um wiederholte Neueinschleppungen mit den Fernbussen. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden dort jedoch lediglich einzelne Tigermücken und Tigermückeneier gefunden. Es ist davon auszugehen, dass dies auf den eingeschränkten Fahrplan zurückzuführen war.
Im Jahr 2023 stieg die Reisetätigkeit im Vergleich zu den Pandemiejahren weiter an und es wurden auf dem Areal der Fernbusstation wieder vermehrt Tigermücken und deren Eier gefunden. Eine Ansiedelung konnte jedoch verhindert werden.
Im August 2024 wurden erstmals Tigermückeneier in einer Falle an der Hafnerstrasse gefunden.
Seebach
Ende September 2023 sind aus Seebach Tigermücken gemeldet worden. Aufgrund dessen wurden rund um zwei Liegenschaften sechs Fallen aufgestellt und während fünf Wochen auf Tigermückeneier überwacht. Die anschliessende Auswertung zeigte, dass keine weiteren Tigermückeneier oder Tigermücken gefunden wurden. Die Fachleute gehen daher davon aus, dass es sich um einen Einzelfund handelte.
Industrie und Wipkingen
Im August 2024 wurden in den Quartieren Industrie und Wipkingen gemeldet. Die Fachstelle Schädlingsprävention geht derzeit den Fundmeldungen nach und stellt Eiablagefallen auf. Die Schächte und Dolen rund um die Fundstellen werden mit einem biologischen Larvizid gegen die Larven der Tigermücke behandelt.
In Wollishofen hat die Tigermücke die Wintermonate 2018/2019 überlebt. Dank geeigneter Massnahmen konnte die Population aber getilgt werden. Seither wurden in Wollishofen weder Tigermücken noch deren Eier gefunden.
Bei Verdacht auf Tigermücken, deren Larven oder Eier, ergreift die Fachstelle Schädlingsprävention umgehend Massnahmen zur Eindämmung. Dazu zählen das Aufstellen von Eiablagefallen sowie die Behandlung der Schächte und Dolen rund um die Fundstellen mit biologischem Larvizid.