Der Ausländerinnern- und Ausländerbeirat der Stadt Zürich (ABR) ist eine beratende Kommission des Stadtrats. Er organisiert sich selbst in thematischen Arbeitsgruppen und verfolgt folgende Ziele:
- Der Beirat vermittelt dem Stadtrat Anliegen und Bedürfnisse der ausländischen Wohnbevölkerung der Stadt Zürich.
- Der Beirat leistet Beiträge zugunsten der Integration der ausländischen Bevölkerung der Stadt Zürich sowie für ein gutes Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zugezogenen.
- Der Beirat unterstützt den Stadtrat sowie die städtische Verwaltung bei integrationspolitischen Fragen.
Die Menschen in der Schweiz leben immer länger. Auch die Gruppe der migrierten älteren Bevölkerung nimmt zu. Somit ist der demografische Wandel nicht nur allgemein eine grosse Herausforderung, sondern im Besonderen auch für die Ausländer*innen . Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist, in Zusammenarbeit mit der städtischen Politik und Verwaltung diese Herausforderung bestmöglich zu meistern. Wir möchten die älteren Ausländer*innen und ihre Angehörigen unterstützen.
Es ist davon auszugehen, dass insbesondere Migranten der ersten Generationen für das Leben im Alter und die damit verbundenen Herausforderungen einen Mangel an Information und Wissen aufweisen. Deshalb organisieren wir Veranstaltungen zu Themen wie: Patientenverfügung, Alterswohnungen, Finanzen, Versicherungen. Daneben möchten wir den städtischen Mitarbeitenden in diesem Bereich transkulturelle Kompetenzen vermitteln, um sie für die Bedürfnisse von älteren Ausländer*innen zu sensibilisieren. Besonders im Fokus stehen dabei sprachliche Kompetenzen.
Die Arbeitsgruppe wurde in der Legislaturperiode 2018-2022 neu gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, Arbeitgeber*innen für die Bedürfnisse von Arbeitnehmer*innen ohne Schweizer Pass zu sensibilisieren. Auch möchte sie die Ausländer*innen in der Stadt Zürich zum Wissensaustausch animieren. Zudem ist es ein Anliegen, auf die Schwierigkeiten der Anerkennung von Qualifikationen der Zugezogenen aufmerksam zu machen.
Auf Basis des neu erarbeiteten Gleichstellungsplans kooperieren wir mit der Fachstelle für Gleichstellung. Ausserdem gleisen wir mithilfe der Fachstelle Diversität, Integration, Antirassismus den «Welcome Desk on Tour» auf, den wir bei Zürcher Unternehmen bekannt machen möchten. Wir sind sowohl im Vorstand des Berufsbildungsforums Zürich, als auch in der Begleitgruppe des neu ins Leben gerufenen Projekt des Zürcher Stadtrats «Berufseinstieg Jugendliche und junge Erwachsene (B25)» vertreten. Darüber hinaus ist es uns wichtig, bei aktuellen Veranstaltungen, die mit dem Berufs- und Arbeitsleben zu tun haben, präsent zu sein.
Unsere Arbeitsgruppe versteht sich als Sprachrohr des ABR und bildet eine Art Schnittstelle zu den anderen AGs, dem Vorstand und dem Plenum. Wir bemühen uns, Informationen und Inhalte aus dem ABR nach aussen zu kommunizieren. Genauso wichtig ist uns auch die Gegenrichtung: Wir möchten die Anliegen, Fragen und Bedürfnisse der ausländischen Bevölkerung bestmöglich abholen, um sie in der Arbeit des ABR berücksichtigen zu können.
Die Website des ABR und die Newsletter der IF sind unsere eigenen Kommunikationskanäle, die wir regelmässig mit neuen Inhalten füllen. Daneben begleiten wir auch Veranstaltungen und übergeordnete Vorhaben des ABR kommunikativ. Der Kontakt und der Austausch mit der ausländischen Bevölkerung ist unser Hauptanliegen, zum Beispiel beim jährlichen Treffen mit den Migrantenorganisationen, bei den Begrüssungsveranstaltungen für Neuzugezogene und auf allen Plattformen, wo über aktuelle Themen und Anliegen von Ausländer*innen diskutiert wird. Inhaltlich befasst sich unsere Tätigkeit auch mit dem Kunst- und Kulturleben in der Stadt. In diesem Bereich sind Vielfalt und die Wertschätzung unterschiedlicher Standpunkte wesentlich und bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Integration.
«Indem Chancengerechtigkeit dazu verhilft, dass alle Mitglieder der Gesellschaft an Bildung teilhaben können, verhindert sie ein Brachliegen ungenutzter Talente.» (SKBF: Bildungsbericht Schweiz 2006)
Die AG verfolgt das Ziel, dieses Verständnis von Chancengerechtigkeit in der Bildungspolitik der Stadt Zürich (entlang Projekt «Tagesschule 2025») zu realisieren. Das heisst:
… dass Eltern in ihrem Bildungsauftrag empowered werden
… dass institutionelle Diskriminierung in der Schule keine Chance hat
… dass ein Bildungsmonitoring entsteht, das wichtige Aspekte für die Entwicklung von Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund berücksichtigt
In Zürich nimmt die Heterogenität der Schülerschaft hinsichtlich Herkunftsländer, soziokultureller Hintergründe und Lernkompetenzen beständig zu. Kinder mit Migrationshintergrund haben viel Potenzial (unter anderem, aber nicht nur die Mehrsprachigkeit), das es zu fördern gilt. Werden die Eltern möglichst frühzeitig in die schulischen Aktivitäten einbezogen, fördert dies auch ihre eigene Integration.
Die Arbeitsgruppe möchte an einer Bildungsstrategie für Kinder mit Migrationshintergrund mit anderen Akteuren mitwirken und steht dem Stadtrat als beratendes Gremium zur Verfügung, besonders im Bereich der Informationsdefizite aufseiten der Eltern. Gemäss dem Treffen mit dem Stadtrat vom 22.11.2018, wird eine Unterstützung vom ABR insbesondere im Bereich der Informationsdefizite der Eltern begrüsst. Diese Arbeit wird beständig entlang der bildungspolitischen Ziele der Stadt Zürich angepasst und erweitert.
In einem Positionspapier von 15. Oktober 2024 weist der ABR auf die Bedeutung der Bildungssprache im Bildungssystem hin. Er setzt sich für die Entwicklung gezielter Massnahmen zur Förderung der Bildungssprache ein – dies bei Kindern ohne Deutsch als Erstsprache sowie bei Kindern aus nicht-akademischen Familien.
Unsere AG versammelt unter dem Titel «Soziales und Sicherheit» eine Reihe von Anliegen, die allgemein das gute Zusammenleben in Zürich fördern sollen. Wir setzen uns für die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung ein. Zu diesem Zweck möchten wir vor allem die Vermittlung zwischen der ausländischen Bevölkerung und der Polizei ermöglichen. Auch die Rechte und das Wohlergehen von Ausländerinnen und Ausländern ohne gültigen Aufenthaltsstatus liegen uns sehr am Herzen.
Wir arbeiten einerseits an der besseren Information der ausländischen Bevölkerung und organisieren zu diesem Zweck Veranstaltungen. Anderseits fliessen die Informationen auch in die andere Richtung: Innerhalb der Stadtverwaltung setzen wir uns für die Belange der ausländischen Bevölkerung ein, um ihre Inklusion und Partizipation zu fördern. In Projekten zu Sans Papiers und zur Züri City Card sind wir genauso involviert wie in die Gespräche am «Runden Tisch gegen Rassismus».
Die Fachstelle Diversität, Integration, Antirassismus der Stadt Zürich und der ABR laden jedes Jahr gemeinsam Vertretende von Migrant*innenorganisationen und religiösen Gemeinschaften zu einem Networking-Anlass ins Stadthaus ein. Bei diesen Treffen werden Informationen zur Integrationspolitik vermittelt und Kontakte geknüpft.
Das jährliche Arbeitstreffen mit dem Stadtrat ist ein fester Bestandteil der Arbeit des ABR. Es wird vom ABR und von der Stadtverwaltung vorbereitet und findet in der Regel im November statt. Dank des direkten Austauschs kann der ABR den Stadtrat umfassend über seine Anliegen und die Belange der ausländischen Bevölkerung informieren und dabei thematische Schwerpunkte setzen.
Der ABR ist mit zwei Personen in der städtischen Kommission für die Integrationskredite vertreten. Die Kredite fördern Projekte, die von Personen unterschiedlicher Herkunft geplant und umgesetzt werden oder sich an eine heterogene Zielgruppe richten. Als ausländische Personen können die ABR-Mitglieder in der Kommission eine eigene Sicht auf die Projektvorschläge beisteuern.
Am «Runden Tisch gegen Rassismus» trifft sich die Stadtpolizei Zürich regelmässig mit involvierten Akteur*innen aus der Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Die Treffen beruhen auf dem Zürcher Aktionsplan gegen Rassismus, dem die Stadt seit ihrem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus der UNESCO folgt. Der Beitritt der Stadt Zürich geschah 2007 auf Empfehlung des ABR. Bis heute engagiert sich der ABR für den Aktionsplan und nimmt Platz am Runden Tisch gegen Rassismus.