Wie schon zu seiner Bauzeit setzt das imposante und architektonisch eindrucksvolle Hochhaus auch heute noch einen starken städtebaulichen Akzent im Zentrum Oerlikons.
Der über 80 Meter hohe Bau wurde 1972 als Hotel International zwischen Bahnhof Oerlikon und Marktplatz realisiert. Bis heute steht er für den städtebaulichen Aufbruch der Nachkriegszeit. Mit seiner rohen Erscheinung aus massiven Betonunterzügen, Konsolen und Stützen verkörpert er den Stil des sogenannten Brutalismus.
Über dem zweigeschossigen Sockel mit Läden, Restaurants und Kongressbetrieb fand einst über 26 weitere Stockwerke der Hotellerie-Betrieb mit Panoramarestaurant und Schwimmbad statt. Mit rund 350 Zimmern und einem Kongresssaal gehörte das spätere Swissôtel zu den grössten Hotels in Zürich. Nach knapp 50 Jahren Betrieb sank die Auslastung des Hotels zunehmend. Ein fundamentaler Strukturwandel in der Hotellerie und das konkurrenzierende Angebot einer Vielzahl von Apartments machten sich bemerkbar.
Im Sinne einer inneren Verdichtung konnte das Hotelhochhaus mit neuen Nutzungen angereichert und die Sockelnutzung aufgewertet werden. Ab dem 13. Geschoss wurden die Hotelzimmer zu insgesamt 124 Wohneinheiten, mehrheitlich in Form von Minilofts mit 1,5 bis 2,5 Zimmern, umgebaut. In reduziertem Umfang bleiben der Hotelbetrieb und die Mischnutzung im Sockel mit Konferenzräumen, Restaurant und Verkaufsflächen bestehen. Das begehbare Dach des Sockelbaus wurde zur öffentlichen Terrasse mit Barbetrieb aufgewertet.
Dank der Nutzungsverdichtung und den im Rahmen der Unterschutzstellung zugelassenen baulichen Anpassungen konnte das Gebäude revitalisiert werden. Heute ist das Hochhaus nicht mehr nur als typisches Hotel konzipiert, sondern dient gleichzeitig als Begegnungsort, Arbeitsraum und dem Wohnen. Neben einem innovativen Gastronomiekonzept und Gemeinschaftsräumen bietet es einen Stadtbalkon, der der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Erlebbarkeit des einst höchsten Hotelgebäudes der Schweiz wird gestärkt, während sein Erscheinungsbild gänzlich erhalten bleibt.
- Adresse: Schulstrasse 44, Hofwiesenstrasse 360
- Kreis / Quartier: 11 / Oerlikon
- Inventar: kommunales Inventar
- Baujahr: 1972
- Bauherrschaft: UBS Fund Management (Switzerland)-AG
- Totalunternehmen: Halter AG
- Architektur: Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau AG
- Ausführung: 2022-2025