Die drei markanten, in der Höhe und im Grundriss gestaffelten Mehrfamilienhäuser an der Hegibachstrasse wurden Ende der 1950er-Jahre nach den Plänen des bedeutenden Zürcher Architekten Ernst Gisel errichtet. Durch die Konzentration und die geschickte Staffelung der Baukörper gelingt dem Mehrfamilienhaus die städtebauliche Einbettung auch in grosszügige Grünflächen. Zur Strasse sind die Küchen-Balkone nur schmal ausgebildet, zur ruhigen Gartenseite öffnen sie sich breiter und betonen die Verzahnung zur Grünfläche. Gemäss der Idee von Ernst Gisel gibt es im Gebäude nur Dreizimmerwohnungen mit funktionalen Grundrissen.
Nach einer Fassaden - und Fenstersanierung 2009 sind 2022 die Ver- und Entsorgungsleitungen Sanitär, sowie die Bäder und Küchen vollumfänglich erneuert worden. Zudem zeigte die Überprüfung auf Erdbebensicherheit die Notwendigkeit auf, die aneinander gebauten Gebäude rechtwinklig zur bestehenden Schottenstruktur zusätzlich auszusteifen.
Das sorgfältige Renovationskonzept sollte gewährleisten, dass ein möglichst grosser Teil der originalen Bausubstanz und des ursprünglichen Charakters erhalten werden konnte.
Dabei erwies sich die Aussteifung der bis zu siebengeschossigen, verputzten Backsteingebäude als besondere Herausforderung: Letztendlich konnte mit insgesamt sieben vertikalen Stahlfachwerken die Aussteifung in Gebäudelängsachse massiv verbessert werden. Die durch alle Geschosse gehenden Stahlrahmen wurden dafür jeweils von Hand im Bereich der Bäder eingebaut, unterhalb der Geschossdecken kraftschlüssig verschraubt und in den Untergeschossen in neu eingebauten Fundamenten verankert. Die Konstruktionen wurden in die neu geschaffenen Sanitärsteigzonen integriert und sind nach Abschluss der Arbeiten in den Wohnungen nicht mehr erkennbar.
Die durch die Erdbebenertüchtigung kleiner gewordenen Bäder mussten neu organisiert und komplett neu ausgebaut werden, wobei der ursprüngliche Charakter dennoch weitgehend erhalten werden konnte. In den Küchen wurden die Sanitärleitungen und die davorliegende Küchenzeile mit den Geräten erneuert. Die der Küchenkombination gegenüberliegenden bauzeitlichen Einbaumöbel konnten mehrheitlich instandgesetzt werden, die Boden- und Wandplatten, sowie die Putzflächen blieben weitgehend im Original erhalten.
In einer der Wohnungen, in der die Oberflächen in allen Räumen im Wesentlichen dem Originalzustand entsprechen, konnte exemplarisch die gesamte Küche in bauzeitlichem Zustand erhalten werden.
Die Anforderungen der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) an den Hochwasserschutz (eingedolter Hegibach) machten den Ersatz der Haus- und Kellerzugangstüren notwendig. Die sich optisch eng an den ursprünglichen Abschlüssen orientierenden Nachbauten gehen neu gegen aussen auf, sind in ihrer Erscheinung jedoch kaum von den Originalen zu unterscheiden.
- Adresse: Hegibachstrasse 54–58
- Kreis / Quartier: 7/Hirslanden
- Inventar: kommunal
- Baujahr: 1959/1960
- Bauherrschaft: Stiftung PWG, Zürich
- Architektur Choffat und Filipaj Architekten
- Ausführung: 2022