Die Wasserschutzpolizei sorgt in einem 24h-Betrieb das ganze Jahr hindurch für die polizeiliche Sicherheit und Gewässerrettung im und auf dem Zürcher Seebecken und der Limmat. Der Standort am Mythenquai ist ideal aufgrund des optimalen Überblicks über das Zürcher Seebecken und der kurzen Ausrückwege für Rettungseinsätze. Die alte rund 70-jährige Wache inkl. Containerprovisorien, die dort standen platzten aus allen Nähten, waren instandsetzungsbedürftig und erschwerten einen reibungslosen Wachenbetrieb.
Der dreigeschossige Ersatzneubau zeichnet sich durch eine kompakte, einfache und zurückhaltende Architektur aus angesichts der beiden denkmalgeschützten Nachbarsbauten. Seine Architektur thematisiert den strukturellen Ausdruck der vorherrschenden Landungsstege, die das Gebiet prägen. Das Erdgeschoss ist geprägt durch überhohe Räume an den beiden Frontseiten – strassenseitig mit der Einstellhalle für die Dienstfahrzeuge und seeseitig mit der abschliessbaren Bootshalle für die Einsatzschiffe. Durch die neue Aufteilung lassen sich die betrieblichen Abläufe optimieren und die polizeilichen von den zivilen Aufgaben entflechten. Wasser- als auch landseitig ist die Anlage sehr übersichtlich gestaltet. Alle erforderlichen Infrastrukturen der Wasserschutzpolizei sind überirdisch angeordnet – Bootshalle und Garage, Garderoben mit Nasszellen, Tauchraum und Diensteingang im Erdgeschoss, Lager-, Technik sowie Ruheräume im 1. Obergeschoss. Die rund 20 zeitgemässen Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden des Wachenbetriebs, dem Fachbereich Umweltdelikte und der Kommissariatsleitung der Wasserschutzpolizei befinden sich im 2. Obergeschoss.
Vom Herzstück des Neubaus, dem dreiseitig verglasten Kommandoraum im 2. Obergeschoss, haben die Einsatzkräfte eine optimale Sicht über das Zürcher Seebecken. Wie bereits im alten Wachengebäude ist an der südlichen Längsseite des Neubaus eine Züri WC-Anlage öffentlich zugänglich.

Der Neubau wurde im Minergie-ECO-Standard gebaut. Auf eine ressourcenschonende Materialisierung wurde grosser Wert gelegt. In das Tragwerk aus Recyclingbeton ist ein «Holzkörper» einbeschrieben, der im Obergeschoss bis an die Betonfassade reicht und im Erdgeschoss Platz für Zugänge und Arkaden freispielt. Mit der nach Süden ausgerichteten Photovoltaikanlage auf dem westlichen Dachbereich werden rund 90 Prozent des Energiebedarfs der neuen Wache abgedeckt.
Auf dem seeseitigen Bereich wurde eine biodiversitätsfördernde Flussuferlandschaft gestaltet. Diese dient der Ansiedlung der potenziell gefährdeten Flussseeschwalben, deren natürliche Brutplätze zunehmend unter Druck geraten sind. Zur Kompensation für den Ersatzneubau am See werden zudem rund 300 m² Seeuferfläche auf der gegenüberliegenden Seite zwischen dem Hafen Tiefenbrunnen und der Stadtgrenze zu Zollikon durch eine Abflachung und Renaturierung der Uferzone ökologisch aufgewertet.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 20,07 Mio., Nachtragskredit von CHF 1,3 Mio.
- Architektur E2A / Piet Eckert und Wim Eckert / Architekten ETH BSA SIA AG, Zürich
- Baumanagement b+p baurealisation ag, Zürich
- Bauingenieurwesen Gruner Wepf AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur Neuland Architektur Landschaft GmbH, Zürich
- HLKS-Ingenieurwesen Amstein & Walthert AG, Zürich
- Elektro-Ingenieurwesen R+B engineering ag, Zürich
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren nach SIA 142 (einstufig, anonym) mit anonymer Überarbeitung, 2012
- Bauzeit 2020 – 2022
- Zugang barrierefrei
- ZüriWC
- Es sind keine Behindertenparkplätze verfügbar.
- Es ist 1 Behindertentoilette verfügbar.