Im März 2021 wurde der Negrellisteg nach rund 18 Monaten Bauzeit eröffnet und vom ersten Tag an stark genutzt. Der Steg ermöglicht Fussgänger*innen eine schnelle und sichere Querung des Gleisfelds. Er ist mit Liften auf beiden Seiten ausgestattet und führt vom Gustav-Gull-Platz beim Zentralstellwerk in der Europaallee zur Zoll- und Klingenstrasse.
Neben einer besseren Verbindung der beiden Stadtkreise 4 und 5 ist der Steg auch ein einmaliger Aussichtspunkt. Aufgrund der Gleise mit nur wenigen Stützen versehen, scheint der 160 Meter lange Steg über dem Gleisfeld zu schweben. Auf der Seite Europaallee und Zollstrasse schwingen sich die Auf- und Abgänge in Spiralform um die runden Lifttürme. Die Aussenseite der Liftturmfassade sowie die wellenförmige Brüstung der Brücke werden beleuchtet. Dies ist eine weitere Umsetzung des Plan Lumière der Stadt Zürich.
Die in Stahl gefertigte Brückenkonstruktion kostete rund 11 Millionen Franken und wurde je zur Hälfte von der SBB und der Stadt Zürich getragen.
Benannt ist der Steg nach Alois von Negrelli, der von 1799 bis 1858 lebte. Negrelli stammte aus dem Trentino, das zu seinen Lebzeiten Teil des österreichischen Kaiserreichs war. Mit Zürich verband Negrelli vor allem die Projektleitung für die erste Schweizer Eisenbahn, die sogenannte Spanisch-Brötli-Bahn von Zürich nach Baden. Zudem war Negrelli Generalinspektor der österreichischen Staatsbahnen und Planer des Suezkanals.