Marode Fassaden, veraltete Gebäudetechnik und der hohe Energieverbrauch erforderten eine umfassende Sanierung von drei Werkbauten im südlichen Teil der Stadtgärtnerei in Zürich-Albisrieden. Das reizvolle 1960er-Jahre-Ensemble aus je einem Garagen-, Lager- und Werkstattgebäude gehört architektonisch in die klassische Moderne. Die Instandsetzung 2016 bis 2017 änderte nichts daran, sondern ging vorsichtig mit der Bausubstanz um und blieb dem Original treu. Im Inneren wurden die Arbeitsbereiche optimiert, die sanitären Anlagen erneuert, ein Besprechungszimmer und eine Teeküche integriert. Arbeitsabläufe mussten optimiert werden, wo zum Beispiel Spielgeräte und Parkbänke repariert werden.
Als einziges voll beheiztes Gebäude erhielt das Werkstattgebäude eine Aussendämmung und neue Fenster. Ansonsten wurde an den Fassaden die oberste Schicht des Sichtbetons vollständig abgetragen und mit Spritzbeton wieder gemäss der originalen Struktur aufgebaut. Dabei kam an einer Teilfläche des Garagengebäudes dämmender Reprofilier-Mörtel zum Einsatz. Er wurde im Auftrag des Amts für Hochbauten durch ein Materiallabor eigens entwickelt und hier erprobt. Der Mörtel soll künftig flächige Betonsanierungen mit Wärmedämmung vereinen können. Die Dämmungen wirken sich positiv auf den Energieverbrauch aus.
Für die Ökologie in sich verdichtenden Städten spielen Begrünungen auf Dächern und an Fassaden eine immer grössere Rolle. Sie tragen bei zur Hitzeminderung und zur Biodiversität. Richtig angelegt bieten sie Lebensraum für Insekten und Vögel. Um verschiedene Ansätze zu erproben, liess die Stadtgärtnerei die drei Flachdächern biodivers bepflanzen. An Fassadenflächen des Lagergebäudes wurden vier verschiedene Typen von Vertikalbegrünung angebracht: von im Boden fussenden Kletterpflanzen, über wandgebundene Systeme bis hin zu einer textilen, teppichartigen Bespannung. Hier werden nun Pflanzenarten und Kletterhilfen getestet. Die Anlage bietet Anschauung für Bauherrschaften, die selbst Begrünungen ins Auge fassen. So hoffentlich kommen Begrünungen immer öfters an und auf Bauten in der ganzen Stadt zum Einsatz.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Betrieb Grün Stadt Zürich
- Architektur Mischa Badertscher Architekten AG, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl im selektiven Verfahren, 2008
- Erstellungskosten CHF 8,3 Mio.
- Bauzeit 2016 – 2017