
1950 zogen die ersten Mieter in die Siedlung ein. Damals fuhren in Zürich hauptsächlich Trams, Autos sah man kaum. Die Wohnüberbauung Heiligfeld II hat auch heute noch eine gute Verkehrsanbindung, obwohl es die Tramhaltestelle Zum Pilgerbrunnen nicht mehr gibt.
Die Wohnsiedlung besteht aus zwei langen, fünfstöckigen Gebäuden, die durch einen zweigeschossigen Bau mit Gewerberaum und einer Wohnung verbunden sind. Entworfen von den Architekten Gradmann und Mürset, ist sie ein Beispiel funktionaler Nachkriegsarchitektur. Filigrane Vordächer über den Hauseingängen lockern die schlichte Strassenfassade auf. Auf der sonnigen Rückseite sorgen leicht zurückversetzte Balkone für ein harmonisches Gesamtbild und bieten den Bewohnern geschützte Sitzplätze.
Die Wohnsiedlung umfasst 71 Wohnungen verschiedener Grössen. Neben den dominierenden 3-Zimmer-Wohnungen (65 m²) gibt es auch 2- und 4-Zimmer-Einheiten für unterschiedliche Haushaltsformen. Die kompakte Raumaufteilung minimiert Flurflächen und verbindet die Zimmer funktional miteinander. Im Erdgeschoss erweitert ein Gewerberaum das Nutzungsangebot. Liebevoll gestaltete Details wie pastellfarbene Türen, Holzverkleidungen und teilweise erhaltene Korkböden schaffen eine warme, wohnliche Atmosphäre.
Der Aussenbereich spielt eine zentrale Rolle im Wohnkonzept. Statt Vorgärten erstreckt sich auf der sonnigen Südwestseite ein grosszügiger «Hintergarten». Die einst blumenreiche Anlage ist heute eine weitläufige Wiesenfläche mit Baumgruppen und Sitzmöglichkeiten. Dieser Gemeinschaftsraum fördert Begegnungen, stärkt die Nachbarschaft und bietet einen ruhigen Rückzugsort abseits der verkehrsreichen Badenerstrasse.
Die Wohnsiedlung ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Tram- und Bushaltestellen Letzigrund und Albisriederplatz sind in wenigen Gehminuten erreichbar. Von dort gelangt man in rund 15 Minuten zum Hauptbahnhof oder ins Stadtzentrum von Zürich.
In unmittelbarer Umgebung gibt es Kindergärten, Schulen, Sportstätten und Einkaufsmöglichkeiten. Auch Erholungsgebiete wie der Hardaupark, die Parkanlage Heiligfeld oder das Freibad Letzigraben sind schnell erreichbar und erhöhen die Attraktivität des Standorts.
Ursprünglich versorgte eine zentrale Kohlenheizung die Wohnungen mit Wärme, und ein Kohlenlift erleichterte die Brennstoffversorgung – eine Seltenheit zu dieser Zeit. 1987 wurde die Kohlenheizung durch eine moderne Gas-Öl-Heizung ersetzt, 2004 folgte die komplette Umstellung auf Gas. 2026 wird die Wohnsiedlung an das Fernwärmenetz angeschlossen.
- Baujahr 1949–1950
- Architektur Alfred Arnold Gradmann und Alfred Münset
- Instandsetzungen Erneuerung Küchen und Waschküchen (1977), Lärmschutzfenster an der Badenerstrasse (1993), Sanierung Fassaden, Treppenhäuser und Wohnungen (1996), Heizungsumstellung von Kohle auf Gas-Öl (1987), Erneuerung Wärme- und Brauchwassererzeugung (2004)
- Raumprogramm 71 Wohnungen, 1 Gewerberaum, 1 Lager
- Mietzinse Kostenmiete (freitragend und mehrheitlich subventioniert)
- Adresse Badenerstrasse 387–401, 8003 Zürich