
Am Fusse des Uetlibergs setzte die 1972 bis 1975 erbaute Wohnsiedlung Heuried einen neuen städtebaulichen Akzent zwischen Alt-Wiedikon und dem Friesenberg. Die beiden gestaffelten Gebäudezeilen mit bis zu 10 Geschossen wurden 2004 bis 2006 umfassend erneuert. Dabei gelang der Wandel vom Betonbau der 70er-Jahre zu einer zeitgemässen Siedlung.
Die gestaffelte Bauweise – mit unterschiedlichen Höhen und Tiefen – ist typisch für die Erstellungszeit. Zwei markant gegliederte Häuserzeilen rahmen einen offenen Innenhof, der nach Süden ausgerichtet ist und das Herz der Anlage bildet. Das bis zu zehnstöckige Gebäude entlang der Talwiesenstrasse schützt die Siedlung zusätzlich vor dem Verkehrslärm.
Im Rahmen der Gesamterneuerung wurden die Fassaden neugestaltet: Sanft geschwungene Balkone erzeugen eine wellenartige Bewegung. Leuchtend orange Vorhänge nehmen dieses Motiv auf und bieten gleichzeitig Sonnen- und Sichtschutz. Die erdigen Farbtöne in Braun und bläulichem Weiss greifen die Umgebung des Quartiers auf. Entlang der Talwiesenstrasse sorgen grossformatige Kinderporträts an den Fassaden für einen Hingucker – eine künstlerische Hommage an die Zukunft der Siedlung. Überdachte Eingänge laden die Bewohnenden und Gäste freundlich in die Siedlung ein.
Die 145 Wohnungen mit 1,5 bis 5,5 Zimmer bieten Raum für verschiedene Lebensformen. Die meisten Wohnungen sind nach Südwesten ausgerichtet und verfügen über offene Grundrisse, bei denen Wohnen, Essen und Kochen nahtlos ineinander übergehen. Die Wohnungen sind so angeordnet, dass niemand direkt in die Nachbarwohnung blicken kann. Das schützt die Privatsphäre der Bewohnenden – man lebt in Gemeinschaft, hat aber dennoch genug Raum für sich. Im Sockelgeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume wie Waschküchen sowie Velo- und Mehrzweckräume.
Der zentrale Innenhof ist das Herzstück der Wohnanlage. Ein «Dach» aus hundert Platanen spendet im Sommer Schatten, darunter wechseln sich Pflasterungen mit Kies- und Rasenflächen ab. Die Eingangshallen dienen als geschützte Spielbereiche für Kinder. Zur Anlage gehören ein Doppelkindergarten und ein Tageshort, die das gemeinschaftliche Leben in der Wohnsiedlung bereichern.
Die Lage nahe dem Goldbrunnenplatz vereint städtische Vorteile mit der Nähe zur Natur. Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants sowie die Freizeitanlage Heuried und Schulen tragen zum lebendigen Charakter des Quartiers bei. Bus- und Tramhaltestellen an der Birmensdorfer- und Friesenbergstrasse bieten eine schnelle Anbindung an die Innenstadt und das Umland. Der Uetliberg als Naherholungsgebiet ist zu Fuss erreichbar.
Die Gesamterneuerung erfolgte nach Minergie-Standard für Sanierungen. Die neue Wärmedämmung und kontrollierte Wohnungslüftung verbessern die Energieeffizienz. Im Jahr 2026 wird die bestehende Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt. Damit werden die Wohnungen künftig ohne fossile Energieträger beheizt.
- Baujahr 1972–1975
- Architektur Claude Paillard, Peter Leemann
- Künstlerische Gestaltung und Umgebungsgestaltung Eduard Brunner, Karl Schneider, Ernst Cramer
- Instandsetzung Gesamtrenovation (2004–2006)
- Architektur Meier Steinauer Partner (Innenausbau), Adrian Streich Architekten (Gebäudehülle)
- Landschaftsarchitektur Planetage
- Kunst und Bau Judith Elmiger
- Raumprogramm 145 Wohnungen, 1 Doppelkindergarten, 1 Tageshort, 2 Gewerberäume, Tiefgarage für 295 Autos und 20 Motorräder, Zivilschutzanlage für 6000 Personen
- Mietzinse Kostenmiete (freitragend und subventioniert)
- Adresse Höfliweg 2–20, 8055 Zürich