Warum zwischen Stadt und Land wählen? In Unteraffoltern schliesst das eine das andere nicht aus. Die dritte städtische Wohnsiedlung am nördlichen Stadtrand liegt dort, wo Zürich langsam in die offene Landschaft übergeht – wo Felder und Wälder den Übergang zur Stadt markieren.
Die Siedlung Unteraffoltern III wurde 1980/81 als dritter Bauabschnitt im Rahmen der städtischen Gesamtplanung für Zürich-Affoltern realisiert. Sie ergänzt das bestehende Quartier am nördlichen Stadtrand, das bereits über Schulhäuser, Sportanlagen und Gemeinschaftseinrichtungen verfügte.
Die Architekten sahen sich mit einem sanft abfallenden Hang konfrontiert. Anstatt die Gebäude dem Gelände anzupassen, entschieden sie sich für eine klare Setzung: Die Überbauung wurde quer zum Gelände auf einem künstlich angelegten Hügel errichtet, unter dem die Tiefgarage liegt.
Zwei parallel verlaufende Hauszeilen rahmen einen zentralen, verkehrsfreien Hof. Dieser fungiert zugleich als Erschliessungszone, Aufenthaltsfläche und Spielbereich. Skulptural gestaltete Treppenhäuser und begrünte Pergolen strukturieren den Raum und verleihen ihm eine dichte, zugleich offene Atmosphäre.
Wir bereiten derzeit die umfassende Instandsetzung der Liegenschaft vor. Erneuert werden Fassade, Dach, Küchen, Bäder sowie Leitungen und Installationen. Zudem werden Energieeffizienz und Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht. Ein ergänzender Neubau soll – je nach Ausführung – 30 bis 50 zusätzliche Wohnungen schaffen.
Die Siedlung umfasst 62 Wohnungen in unterschiedlichen Grössen: von 1,5-Zimmer-Wohnungen mit 58 bis 64 Quadratmetern bis zu 5,5-Zimmer-Maisonetten mit bis zu 183 Quadratmetern – viel Wohnfläche also, besonders für den kommunalen Wohnungsbau. Die Maisonetten verbinden Merkmale des Einfamilienhauses mit jenen des Mehrgeschossbaus: eigene Eingänge, Gärten, Balkone sowie Bastel- und Kellerräume sind Teil des Konzepts.
Alle Wohnungen sind Ost-West-orientiert und erhalten dadurch Morgen- und Abendsonne. Trotz der Gebäudetiefe sind die Räume gut belichtet. Den Dachwohnungen sind private Terrassen zugeordnet, in den Erdgeschossen erweitern bepflanzte Pergolen den Wohnraum ins Freie. Der Gemeinschaftsraum – eine rund sechs Meter hohe Halle – steht der Mieterschaft für Veranstaltungen und Treffen zur Verfügung.
Der Hof im Zentrum der Siedlung ist mehr als ein Erschliessungsraum – er bildet das soziale Herz der Anlage. Als autofreier Bereich gestaltet, dient er Kindern als sicherer Spielraum und ermöglicht spontane Begegnungen unter den Bewohnenden. Die privaten Gärten an der Aussenkante bieten hingegen Rückzug und Ruhe. Leicht erhöht gelegen, gehen sie fliessend in eine offene Wiese über, die durch Gehölze räumlich gefasst wird.
Die Bushaltestelle Unteraffoltern liegt direkt vor der Siedlung; in 15 Minuten ist das Zentrum Oerlikon erreicht. Der Bahnhof Zürich-Affoltern ist zu Fuss gut erreichbar, von dort dauert die Fahrt zum Hauptbahnhof rund 20 Minuten. Der Standort ist somit gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf finden sich zwischen Bahnhof Affoltern und Zehntenhausplatz. Die nahen Erholungsgebiete Chatzensee und Hürstholz bieten naturnahe Entspannung im direkten Umfeld.
Bereits bei der Errichtung der Siedlung stand die effiziente Raumnutzung im Vordergrund. Kompakte Bauweise, gestapelte Wohnformen und gemeinsam genutzte Laubengänge reduzierten den Flächenbedarf deutlich. 1991 wurde eine Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung installiert, 2018 erfolgte der Anschluss an den Nahwärmeverbund Wolfswinkel zur Heizversorgung.
- Baujahr 1980–1981
- Architektur Zweifel + Strickler Partner
- Künstlerische Gestaltung Hilde Röthlisberger, Keramikrelief im Hof
- Instandsetzungen Flachdachsanierung,Solaranlange mit Warmwasserkollektoren (1991)
- Raumprogramm 62 Wohnungen, 1 Gemeinschaftsraum, 50 Parkplätze, 25 Motorradparkplätze
- Mietzinse Kostenmiete (freitragend und subventioniert)
- Adresse Stöckenackerstrasse 20A–26B, 8046 Zürich