
Um das Josef-Areal bestmöglich für das Quartier und die Bevölkerung nutzen zu können, wurde ab 2019 ein mehrstufiger Planungsprozess initiiert, der unter Einbezug der Öffentlichkeit stattfand und das Entwicklungskonzept Josef-Areal hervorbrachte.
Die nächste Phase im Planungsprozess für das Areal – die «Vertiefungsstudie» – bezieht bisher involvierte Delegierte aus dem Quartier, wie auch neue Anspruchsgruppen und Vertreter*innen aus der Politik eng miteinbezogen: Sie sind als Resonanzgruppe an drei Workshops direkt an der Diskussion zur Weiterentwicklung beteiligt. Weitere Informationen zur Studie und der Zusammensetzung der Resonanzgruppe, finden Sie auf der Startseite.
Auch die Zwischennutzung des Josef-Areals findet unter Beteiligung der Bevölkerung statt. 2025 starten hier sowohl das Recyclingzentrum von ERZ, wie auch der Prozess zum Quartierpark von Grün Stadt Zürich.
Die Dialogveranstaltungen mit Stadträt*innen und Quartier begleiten den Planungsprozess zum Josef-Areal von Anfang an. Sie beginnen im Januar 2020 mit der ersten Dialogveranstaltung, an der sich Interessierte bei geführten Begehungen im Vorfeld ein Bild vom Josef-Areal verschaffen konnten.
Bei der vierten Dialogveranstaltung im Oktober 2023 wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt und ein Ausblick auf die Architekturwettbewerbe gegeben. Zugleich fand eine intensive Diskussion über zusätzlich möglichen gemeinnützigen Wohnraum auf dem Josef-Areal statt.
An der ersten Dialogveranstaltung vom 27. Januar 2020 informierten die Stadträte Dr. André Odermatt, Andreas Hauri und Richard Wolff die rund 200 Teilnehmenden im Schulhaus Schütze über die geplante Entwicklung des Josef-Areals.
Katrin Gügler, Direktorin des Amts für Städtebau, erläuterte im Anschluss die Stadt- und Sozialraumstudie, welche die Stadt im Vorfeld in Auftrag gegeben hatte. Diese Studie befasst sich vor allem mit der Einbindung des Areals ins Quartier. Danach stellte Gügler den weiteren Prozess zur Entwicklung des Josef-Areals vor. Voraussichtlich ist ab 2032 mit der Inbetriebnahme des Hallenbads und der übrigen Nutzungen zu rechnen.
Anschliessend diskutierten sieben Vertreter*innen von Organisationen aus dem Quartier mit den beiden Moderierenden Sarah Büchel und Roman Dellsperger im Podium über ihre Standpunkte und Wünsche für das Josef-Areal. Diese sieben Vertreter*innen waren im Voraus ausgewählt worden und nahmen in der folgenden Phase der Testplanung an drei Workshops teil. Dort konnten sie die verschiedenen Anliegen ihrer Organisation einbringen. Die Testplanungsphase hatte zum Ziel, wichtige Aspekte wie z.B. Gebäudevolumen oder Erschliessung der geplanten Nutzungen zu testen.
In der zweiten Hälfte des Abends unterhielten sich alle Anwesenden in Kleingruppen über das Gehörte und konnten über ihre Wünsche und Anliegen diskutieren. Die aus den Diskussionen resultierenden Anliegen wurden auf www.slido.com eingegeben, einer Webseite zur digitalen Partizipation. Im Anschluss konnten dort die gut 90 Einträge von den Anwesenden «geliked» – und damit priorisiert – werden.
Wünsche nach Freiraum und damit einem Beitrag für eine Verbesserung des Stadtklimas standen weit oben auf der Liste. Wichtig für die Teilnehmenden war auch ein flexibles und multifunktionales Raumangebot für das Quartier auf dem Areal. Die detaillierten und ausführlichen Ergebnisse können im Protokoll nachgelesen werden. Die Erkenntnisse flossen in die Testplanungsphase ein.
Der im Frühjahr 2020 geplante Startworkshop der Testplanung fand aufgrund der Coronavirus-Situation erst am 20. August 2020 im grossen Saal des Kirchgemeindehauses Wipkingen statt.
In der Testplanung wurden städtebauliche Varianten mit verschiedenen Nutzungsstandorten geprüft und bearbeitet. Wichtige Themen wie Erschliessung, Lärmschutz, Stadtklima, 2000-Watt-Gesellschaft und Wirtschaftlichkeit wurden berücksichtigt. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wurden abschliessend dazu Schlussfolgerungen formuliert.
Unter den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Startworkshops waren neben den beiden Planungsteams (futurafrosch Architektur und Raumentwicklung mit Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und stadtraumverkehr sowie weberbrunner mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur und IBV Hüsler Verkehrsplanung), die externen Fachexpertinnen und Fachexperten (Ph. Cabane für Soziologie, M. Schifferli für Landschaftsarchitektur, S. Ruoss für Architektur & Städtebau), die Delegierten der Anspruchsgruppen (K. Bossard (IG Wassersport), P. Eichler (Kulturmeile Kreis 5), S. Friedrich (Verein Grundeigentümer Zürich West), A. Martegani (Verein 5im5i), M. Müller (Quartierverein Kreis 5), N. Schenker (Offene Jugendarbeit und Planet 5) und teilweise E. Camponovo (Gewerbeverein Kreis 5) sowie die städtischen Fachpersonen (AfS, AHB, ERZ, GSZ, Immo, PPZ, SAW, SOD, SPA, STEZ, TAZ, UGZ) und externen Fachpersonen der Firmen BAKUS, Projektbeweger und moderat.
Die Planungsteams stellten ihre Überlegungen zu der zukünftigen Entwicklung vor. In gemischten Kleingruppen wurden diese rege diskutiert. Im Anschluss wurden die Erkenntnisse zusammengetragen und eine Tendenz für die Weiterbearbeitung erfasst. Einzelne offene Fragen zum Programm wurden von der Projektleitung im Nachgang geklärt und die Fragestellungen für den Zwischenworkshop präzisiert.
Aufgrund der angespannten Coronavirus-Situation wurde der 2. Workshop vom 26. November 2020 virtuell durchgeführt. Die meisten Teilnehmenden kannten sich bereits vom Startworkshop. Die beiden Planungsteams stellten ihre weiterbearbeiteten Varianten vor. Auch die Prüfung bezüglich der zahlreichen Vorgaben aus dem Programm wurde präsentiert. Die nachfolgenden Äusserungen der externen und internen Fachexpertinnen und Fachexperten sowie der Delegierten der Anspruchsgruppen liessen bereits erste Stossrichtungen erkennen. Diese wurden im Anschluss ausgewertet und offene Fragen geklärt. Der Schlussworkshop fand Ende 2021 statt.
Am 10. Mai 2021 fand die zweite Dialogveranstaltung zur Entwicklung des Josef-Areals statt. Coronabedingt wurde die Veranstaltung im Livestream durchgeführt. Die Teilnehmenden erfuhren über den aktuellen Stand der Planung, konnten sich einbringen und Fragen stellen. Dabei wurden ein Zwischenstand mit ersten Erkenntnissen aus der Testplanung als auch die anstehenden Herausforderungen präsentiert.
Zum Auftakt führten die beiden Moderierenden Sarah Büchel und Roman Dellsperger mit den drei anwesenden Stadträten Dr. André Odermatt, Andreas Hauri und Richard Wolff ein einleitendes Gespräch zum heutigen Stand der Planung. Danach präsentierte Katrin Gügler, Direktorin des Amts für Städtebau, den Zwischenstand mit ersten Erkenntnissen aus der Testplanung und erläuterte die anstehenden Herausforderungen sowie den Terminplan.
Nach einer kurzen Pause, in der die Zuschauenden ihre Fragen via slido einreichen konnten, ging es weiter mit einer Gesprächsrunde mit den anwesenden Delegierten. Moderatorin Sarah Büchel befragte Patrick Eichler, Delegierter Kulturmeile Zürich-West, Antonella Martegani, Delegierte Verein 5im5i, Marco Müller, Delegierter Quartierverein Kreis 5, sowie Norina Schenker, Delegierte von OJA und Planet 5, zum Zwischenstand der Testplanung Entwicklung Josef-Areal und was für sie die wichtigsten Punkte zum jetzigen Zeitpunkt sind.
Im Weiteren wurden einige Fragen der Zuschauenden aus dem slido aufgegriffen und den Stadträten sowie der Direktorin des Amts für Städtebau gestellt. Es war nicht möglich, alle Fragen am Abend zu beantworten. Diese wurden in der Folge vom Projektteam bearbeitet und als Dokument am Ende dieser Seite online gestellt.
Zum Abschluss gab Stadtrat Odermatt noch einen Ausblick auf das weitere Vorgehen: Im Juni 2021 wird der Schlussworkshop der Testplanung stattfinden. Im November 2021 wird das Entwicklungskonzept als Rohentwurf in einem Echoraum den Beteiligten der Testplanung vorgestellt. Im Mai 2022, an der 3. Dialogveranstaltung mit der Bevölkerung, wird das Entwicklungskonzept erläutert. Im Anschluss wird der Stadtrat das Entwicklungskonzept beschliessen. Auf dessen Basis werden dann die einzelnen konkreten Projekte entwickelt. Die dazu erforderlichen Projektierungskredite werden in der Regel vom Gemeinderat verabschiedet. Über die Objektkredite entscheidet das Stimmvolk an der Urne.
An der dritten Dialogveranstaltung vom 16. Mai 2022 kamen über 180 Personen in das Schulhaus Schütze, um sich vor Ort über das erarbeitete Entwicklungskonzept zu informieren. Anwesend waren die Stadträte Dr. André Odermatt und Raphael Golta.
Nach einer kurzen Begrüssung von Stadtrat Dr. André Odermatt stellte Katrin Gügler, Direktorin des Amts für Städtebau, das Entwicklungskonzept vor. Sie erläuterte die wichtigsten Punkte und entführte die Anwesenden auf einen fiktiven Spaziergang durchs fertig gebaute Areal im Jahre 2035. Gügler betonte, dass diese Zeitreise noch eine Träumerei ist, weil das Projekt noch einige Hürden nehmen muss, bis es Realität wird. Dazu gehören wichtige Projektierungsphasen mit Architekturwettbewerb, Bauprojekt und Volksabstimmung sowie danach der Bau und schliesslich die Inbetriebnahme.
Im folgenden Panelgespräch, moderiert von Sarah Büchel und Roman Dellsperger, zeigten sich die beiden anwesenden Stadträte Dr. André Odermatt und Raphael Golta erfreut über das erarbeitete Entwicklungskonzept. Es sei gelungen, die vielen Anforderungen an das Areal stimmig und gut auf dem Areal unterzubringen, obwohl natürlich erst mit dem Architekturwettbewerb die einzelnen Nutzungen auf dem Areal final platziert werden. Positiv sei auch die Tatsache, dass der Park im Konzept jetzt grösser ist als anfangs geplant. Vergrössert werden konnte auch das Angebot an Begegnungsräumen für die Bevölkerung und das Quartier, insbesondere mit Räumen ohne Konsumzwang. Diese Errungenschaft sei dem Mitwirken der Delegierten und der Bevölkerung zu verdanken. Die Stadträte lobten den aus ihrer Sicht gelungenen Mitwirkungsprozess im Rahmen der Entwicklung Josef-Areal.
Nach einem Fragenblock aus dem Publikum hatten die Anwesenden die Möglichkeit, das Entwicklungskonzept im Detail zu studieren. Verschiedene Personen aus dem Projektteam standen für Fragen und Antworten zur Verfügung. Die Anwesenden konnten in dieser Zeit auch Postkarten ausfüllen mit Anliegen, die sie dem Projektteam für die nächste Phase mitgeben wollten. Die Karten sind alle eingescannt am Ende dieses Berichts zu finden.
Zum Schluss bedankte sich Stadtrat Odermatt bei den Delegierten, die bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts eng mitgearbeitet hatten und schloss dann mit einem Ausblick auf die nächsten Schritte für die Entwicklung Josef-Areal. Als nächster wichtiger Schritt soll das Entwicklungskonzept vom Stadtrat verabschiedet werden. Danach geht es in die Projektierungsphase und Realisation. 2032 sollen die neuen Nutzungen auf dem Josef-Areal bezugsbereit sein.
Zur vierten Dialogveranstaltung lud die Stadt am 23. Oktober 2023 ein, um dem Quartier die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorzustellen. Zwischen 250 und 300 Gäste aus dem Quartier folgten der Einladung ins Schulhaus Schütze. Die Machbarkeitsstudie basiert auf dem Entwicklungskonzept, das im Vorjahr verabschiedet wurde. Nach einem Ausblick auf die Architekturwettbewerbe, die ab 2024 losgehen sollten, tauschten sich die Teilnehmenden mit den Quartiersdelegierten und den vier anwesenden Stadträt*innen über das Bauvorhaben aus.
Das Projekt Josef-Areal startete damit in eine neue Phase, wie die Projektleitung um Cornelia Mächler (Immobilien Stadt Zürich) erklärte: Die Raumprogramme für das geplante Hallenbad, den Werkhof, das Gesundheitszentrum für das Alter und die Alterswohnungen der Stiftung Alterswohnungen Zürich (SAW) und die Quartierräume wurden überprüft und konkretisiert.
Aufbauend darauf zeigte sich in Machbarkeitsstudien, dass alle Nutzungen – sofern sie geschickt angeordnet werden – gut auf dem Areal Platz finden können. Für die soziokulturellen Quartierräume und ein Sportangebot unter dem Hallenbad konnten gar noch etwas mehr Flächen herausgeholt werden, als dies im Vorjahr vorgesehen war. Die Grünflächen auf dem Josef-Areal, die sich das Quartier angesichts der hochfrequentierten Josefwiese auf der anderen Seite des Viadukts grosszügig wünschten, können sich mit 6000 bis 7000 m2 weiterhin sehen lassen. Möglich wird diese grosse Grünfläche, weil die Nutzungen in den beiden Hochbauten (Länge: 100 m, Breite: 30 m / 38 m, Höhe: 30 m) gestapelt werden sollen. Dadurch ergibt sich auch eine hohe Ausnützung und Dichte.
Mit fortschreitender Konkretisierung des Bauvorhabens nimmt zwangsläufig der Spielraum für grosse Änderungen ab. Dennoch ist das Quartier auch in dieser Phase eng einbezogen worden. Eine Delegation aus Quartiervertreter*innen hat die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Rahmen zweier Infoveranstaltungen kommentiert und der Projektleitung ihre Anliegen mitgegeben.
Nach einem Ausblick auf die Architekturwettbewerbe von Ursula Müller (Amt für Hochbauten) diskutierten in wechselnden Panels die vier zuständigen Stadträt*innen Dr. André Odermatt, Simone Brander, Andreas Hauri und Raphael Golta mit den Quartierdelegierten Herausforderungen und Chancen der städtischen Pläne.
Darauf folgten engagierte Diskussionen in zahlreichen Stuhlkreisen, in denen das Publikum sich mit der Projektleitung und den anwesenden Stadträt*innen direkt austauschen konnte. An dieser Stelle wurde auch jenes Thema eingängig besprochen, das in den Wochen vor der Veranstaltung die öffentliche Debatte stark geprägt hatte: Gemeinnützige Wohnungen, die in grosser Zahl und zusätzlich zu den bereits vorgesehenen gemeinnützigen Alterswohnungen auf dem Areal Platz finden sollten. Die Idee war in der Planung der vergangenen Jahre bereits untersucht und aus vielerlei stichhaltigen Gründen verworfen worden. Stadtrat Dr. André Odermatt versprach abschliessend, dieses und alle anderen Anliegen nochmals eingehend zu prüfen und in die anstehende politische Beratung im Stadt- und Gemeinderat mitzunehmen.
