Neben der bereits gebauten Schule und dem geplanten Quartierpark ist auf dem Areal Thurgauerstrasse ein vielfältiges Angebot an gemeinnützigem Wohnraum für alle Altersgruppen geplant. Im südlich gelegenen Teilgebiet A soll ein Neubauprojekt mit einem Gesundheitszentrum für das Alter für 96 Bewohner*innen und rund 130 Wohnungen der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW) entstehen. Das Projekt entspricht den Zielen der Altersstrategie 2035 der Stadt Zürich und ermöglicht älteren Menschen den fliessenden Übergang vom selbständigen Wohnen über das Wohnen mit Dienstleistungen bis zum Wohnen mit Pflege und Betreuung rund um die Uhr. Die sozialen, pflegerischen, betreuerischen und therapeutischen Angebote sind leicht erreichbar und ermöglichen es älteren Quartierbewohnenden bis zum Lebensende in vertrauter Umgebung zu bleiben. Das Gesundheitszentren für das Alter und die Wohnungen der SAW unter einem Dach schaffen einen grossen Mehrwert im Bereich der Dienstleistungen für die älteren Menschen. Dies ermöglicht die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur und ergibt Synergien in diversen betrieblichen Belangen wie z. B. der Hauswartung und der Lingerie. Gemeinschaftsräume und der zentrale Mehrzweckraum können von allen im Haus und der Quartierbevölkerung genutzt werden. Dienstleistungen wie das öffentliche Restaurant oder der Coiffeursalon sind ebenfalls für das Quartier zugänglich und fördern Begegnungen.
- Bauherrschaft Stadt Zürich,
Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW) - Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich,
Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW)
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Generalplanung, Architektur boa architektur GmbH, Zürich
- Landschaftsarchitektur Studio MOFA gmbh bsla, Zürich
- Bauingenieurwesen SEFORB s.à.r.l., Uster
- HLKSE-Planung Böni Gebäudetechnik AG, Oberentfelden
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 54 Teilnehmenden (einstufig, anonym), Mai 2025
Das Siegerprojekt überzeugt mit einem 22-stöckigen Hochhaus und grosszügigen Umgebungsflächen, die lärmabgewandt von der Thurgauerstrasse Raum für Begegnung im Quartier ermöglichen. Das Hochhaus ohne Sockelgebäude ragt als Turm von weit her erkennbar aus der Parzelle. Zur Thurgauerstrasse hin ist auf den Wohngeschossen eine attraktive begrünte Fassade vorgesehen, die mit bepflanzten Balkonen und dahinterliegenden Gemeinschaftsbereichen eine hohe Raumqualität für das Personal und die Bewohnenden bietet. An den Flanken der Nordwest- und Südostseite sind zwischen den Wohnungen gemeinschaftliche Wasch- und Aufenthaltsbereiche vorgesehen. Als zweigeschossige Räume mit viel Tageslicht fördern sie die Nachbarschaften im Hochhaus über die Geschosse hinaus.
Über einen gemeinsamen hellen Eingangsbereich im öffentlichen Erdgeschoss sind die Gewerberäume und das Restaurant auch von innen gut erschlossen. Die sorgfältig entwickelten Grundrisse der Bewohner*innenzimmer und Alterswohnungen sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und erlauben auch aus dem Bett den Blick ins Weite. Mit der innovativen Kombination von Balkon, Küche und Essnische zu einem erkerartigen Fassadenteil entstehen Alterswohnungen, die auf zwei Seiten zum Quartier orientiert sind und einen Panoramablick ermöglichen. Zudem tragen diese Erker zu einem besseren Lärmschutz bei.
Die Wärmeversorgung dieses Neubaus nach dem Minergie-P-ECO-Standard soll über Fernwärme und ein Erdsondenfeld erfolgen. Die Photovoltaik-Module auf dem Dach und an der Fassade dienen ebenfalls der Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Einen Beitrag zur Hitzeminderung und Biodiversität leisten die begrünte Fassade und die vielfältige Umgebungsgestaltung, die ökologische, soziale und gestalterische Aspekte miteinander verbindet. Um das Hochhaus soll ein parkartiger Garten mit markanten Bäumen entstehen. Künftig wird ein Weg – entlang von abwechslungsreich gestalteten Grünbereichen und Sitzgelegenheiten zum Verweilen – die Thurgauerstrasse mit der Grubenackerstrasse verbinden. Auch ein Demenzgarten wird Teil dieses Grünraumes: Eine Betreuung der an Demenz Erkrankten im gesicherten Freiraum schliesst den sozialen Kontakt zu den Nachbarn nicht aus, sodass Inklusion statt Isolation gut umgesetzt werden kann. Zu einem lebendigen Treffpunkt dürfte auch der im Südwesten angedachte grosszügige Platz mit einem Brunnen und einer markanten Eiche werden, der für die Aussenbestuhlung des Restaurants vorgesehen ist.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Generalplanung, Architektur
boa architektur GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Studio MOFA gmbh bsla, Zürich

2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung, Architektur
Burckhardt Architektur AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Sabine Kaufmann Landschaftsarchitektin FH BSLA, Zürich

3. Rang | 3. Preis
- Generalplanung, Architektur
ARGE oooffice – Soo Young Park, Martyna Michalik,
Pascal Flammer Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Simon Enemærke, Copenhagen DK

4. Rang | 4. Preis
- Generalplanung, Architektur, Landschaftsarchitektur
Clou Architekten AG, Zürich

5. Rang | 5. Preis
- Generalplanung, Architektur
MAK architecture AG (ARGE mit TAKT Baumanagement), Zürich - Landschaftsarchitektur
USUS Landschaftsarchitektur, Zürich

6. Rang | 6. Preis
- Generalplanung, Architektur
METHONE (Raphael Kadid – Cristina Rosa), Basel - Landschaftsarchitektur
SET Studio Emma Thomas, Basel

7. Rang | 7. Preis
- Generalplanung, Architektur
Isler Gysel Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH, Winterthur

8. Rang | 8. Preis
- Generalplanung, Architektur
Zenklusen Pfeiffer Architekten AG, Brig - Landschaftsarchitektur
KollektiveLand, Graz AT

9. Rang | 9. Preis
- Generalplanung, Architektur
Parameter Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
EDER Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich

Modellfotos: Iris Stutz