
Stadt und Kanton haben 2009 ein Leitbild und eine Strategie für das Zürcher Seebecken erarbeitet sowie den Gestaltungsspielraum für seine weitere Entwicklung definiert. Insbesondere die Nutzungen im unteren Seebecken sollen dabei entflochten werden. Im Stadtraum Tiefenbrunnen wird eine allgemeine Gebietsaufwertung angestrebt. Gegensätzliche Stimmungen prägen dort das Seeufer. Zu einem grossen Teil ist der Seeraum durch eingezäunte nicht-öffentlich zugängliche Industrie- und Gewerbeareale geprägt. Der rege genutzte kleine Park beim Bahnhof Tiefenbrunnen markiert die einzige öffentliche Anlage in diesem Bereich. Mit der Marina Tiefenbrunnen soll ein attraktiver Ort für den Wassersport und eine breite Öffentlichkeit hinzukommen.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Architektur Waldrapp GmbH, Zürich
- Landschaftsarchitektur von Pechmann Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren mit 15 Teams nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2018
Der Neubau Marina Tiefenbrunnen umfasst im Wesentlichen eine als Schwimm-Mole konzipierte Hafenanlage einschliesslich der zugehörigen nautischen Infrastruktur. Nebst rund 400 Wasser- und 150 Trockenplätzen für Boote sollen ein Wassersportzentrum mit Werkstatt, Lager, Unterrichtsräumen, Garderoben und Clubräumlichkeiten sowie ein überbreiter öffentlicher Pier und zwei Gastronomiebetriebe das Angebot ergänzen. Beim Neubau nach den Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft soll der Minergie-P-ECO-Standard erfüllt werden.
Das Siegerteam von WALDRAP GmbH und von Pechmann Landschaftsarchitekten GmbH platziert das neue Wassersportzentrum am Rande der Parzelle und spielt dadurch den Trockenplatz für die Nutzungen rund um den Segelsport frei. Trotzdem kommt der öffentliche Charakter der Anlage klar zum Ausdruck. Die rationale Konstruktion und die reduzierte Materialisierung schaffen mit dem Wasser, dem Licht und der offenen Landschaft zusammen eine eigene, unverwechselbare Atmosphäre. Das Projekt ist zudem für die vorgesehene zukünftige Gebietsaufwertung durch eine Vergrösserung der heutigen Parkanlage bis zur Marina sehr stimmig. Für den öffentlichen Raum auf der breiten Mole wurden Offenheit und Einfachheit als Qualitäten angesehen. Lösungsvorschläge mit einer aufwendigen Möblierung oder mit überdachten oder gar zweigeschossigen Piers wurden als überinstrumentalisiert beurteilt. Das Wasser unter den Füssen und den Himmel über dem Kopf zu wissen, soll das Erlebnis auf der neuen Mole prägen.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
WALDRAP GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
von Pechmann Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich

2. Rang | 2. Preis
- Architektur
José María Sánchez García, Madrid (ES) mit
xmade GmbH, Basel - Landschaftsarchitektur
A24 Landschaft GmbH, Berlin (DE)

3. Rang | 3. Preis
- Architektur
Claudia Meier & Markus Bachmann / M B A A, Zürich - Landschaftsarchitektur
égü Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich

4. Rang | 4. Preis
- Architektur
EM2N I Mathias Müller I Daniel Niggli Architekten AG I ETH I SIA I BSA, Zürich - Landschaftsarchitektur
Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich

5. Rang | Ankauf
- Architektur
Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
koepflipartner Landschaftsarchitekten, Luzern

Modellfotos: Marc Lendorff