
Der Pfauen, der Hauptspielort des Zürcher Schauspielhauses, ist ein historisch prägendes Gebäude in Zürich und eine der bedeutendsten Theaterbühnen im deutschsprachigen Raum. In den letzten 50 Jahren wurde die Immobilie nicht mehr umfassend saniert. Bauliche Massnahmen sind nun zwingend erforderlich, um die Gebäudesubstanz zu erhalten und das Theater weiterhin betreiben zu können. Der Gemeinderat hatte 2022 entschieden, mit welcher Eingriffstiefe die Instandsetzung vorgenommen werden soll. Angestrebt werden unter anderem eine bessere Sicht und eine verbesserte Akustik im bestehenden Saal. Zudem soll das Foyer attraktiver und deutlich grösser werden.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Generalplanung EMI Architekt*innen AG, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl im selektiven Verfahren nach SIA 142 mit zwölf Teilnehmenden (einstufig, anonym), Mai/Juni 2025
Aufgrund der historischen Struktur des Gebäudes und der intensiven Nutzung sind die baulichen Anpassungen äusserst komplex. Das Siegerprojekt überzeugt durch eine Vielzahl präzise abgestimmter Massnahmen, die das Erlebnis für das Publikum und den Betrieb verbessern.
Der Eingang an der Rämistrasse wird vertikal erweitert. Eine neue, zweigeschossige «Stadtloggia» öffnet das Gebäude zum öffentlichen Raum. Sie dient tagsüber als Aufenthaltsort und Ticketstelle, abends als Erweiterung des Foyers. Eine zentrale Massnahme im Bauprojekt ist das neue Foyer mit einem gläsernen, trapezförmigen Aufbau. Über zwei Etagen verbindet es die anderen Bereiche: Theatersaal, öffentliches Bistro, Veranstaltungsraum und Kammer.
Die zukünftige Gastronomie besteht aus einem öffentlichen Theaterbistro und einer Theaterkantine für Mitarbeitende und Künstler*innen.
Der historische Theatersaal bleibt in seinem Erscheinungsbild erhalten, wird aber sanft modernisiert. Indem Bühne und Parkett abgesenkt werden, verbessern sich die Sichtverhältnisse deutlich. Das Parkett erhält zudem eine stärkere Neigung. Die neue Bestuhlung orientiert sich am Bestand, erhöht durch grössere Abstände zwischen den Reihen aber den Komfort und erfüllt die Brandschutzvorschriften. Auch die Technik wird neu organisiert: Die Regieplätze für Licht, Ton und Bild werden zusammengeführt, die Balkonbrüstung bleibt künftig frei von Beleuchtung.
Zwei neue Treppenhäuser, Lifte und Entfluchtungen optimieren den Betrieb und machen das Gebäude hindernisfrei zugänglich. Ergänzt werden diese Massnahmen durch statische Ertüchtigungen, Anpassungen an feuerpolizeiliche Anforderungen sowie zeitgemässe Lösungen für Veranstaltungs- und Bühnentechnik.
Aufgrund der Foyer-Neugestaltung war ein Architekturwettbewerb nötig. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Generalplanung / Architektur / Baumanagement
EMI Architekt*innen AG, Zürich - Bauingenieurwesen
Basler & Hofmann AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
R+B engineering AG, Zürich - HLKKS-Ingenieurwesen
Gruenberg + Partner AG, Zürich - Brandschutzplanung
Basler & Hofmann AG, Zürich - Bühnenplanung
Planung AB AG, Luzern - Akustikplanung
Basler & Hofmann AG, Esslingen - Signaletik und Grafik
NORM, Zürich - Visualisierungen
ZUEND, Zürich

2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung
ARGE spillmann echsle righetti, Zürich - Architektur
spillmann echsle architekten ag, Zürich - Baumanagement
Righetti Partner Group AG, Zürich - Bauingenieurwesen
Synaxis AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
HKG Engineering AG, Schlieren - HLKKS-Ingenieurwesen
PZM Zürich AG, Zürich - Raumakustik
Müller-BBM GmbH, Planegg (DE) - Bauphysik / Bauakustik / Nachhaltigkeit
EK Energiekonzepte, Zürich - Bühnentechnik
Theater Engineering Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin (DE) - AV-Planung / Bühnenlicht
Spektrum Lichtplanung AG, Zürich - Brandschutz
AFC AG, Zürich - Lichtplanung
Licht Kunst Licht AG, Bonn (DE) - Gastroplanung
GaPlan GmbH, Villigen - Visualisierungen
[ATELIER BRUNECKY], Zürich
3. Rang | 3. Preis
- Generalplanung
GIGON / GUYER Architekten / HSSP AG, Zürich - Architektur
GIGON / GUYER Partner Architekten AG, Zürich - Baumanagement
HSSP AG, Zürich - Bauingenieurwesen
WaltGalmarini AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
IBG Engineering AG, Winterthur - HLKK-Ingenieurwesen
Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein - Sanitäringenieurwesen
Bösch Sanitäringenieure AG, Dietikon - Regie/Kuration
Transit Productions, Zürich - Theatertechnik
theapro GmbH, München (DE) - Akustik
Kuster+Partner AG, Münchenstein - Brandschutz
Gruner AG, Zürich - Gastroplanung
planbar AG, Zürich - Visualisierungen
ZUEND, Zürich

4. Rang | 4. Preis
- Generalplanung
HBF Huggenbergerfries Architekten AG, Zürich - Architektur
Buol & Zünd Architekten BSA GmbH, Basel - Architektur
HBF Huggenbergerfries Architekten AG, Zürich - Baumanagement
Takt Baumanagement AG, Zürich - Bauingenieurwesen
ZPF Consulting AG, Zürich - HLKKSE-Ingenieurwesen
PZM Zürich AG, Zürich - Akustik
Kuster+Partner AG, Münchenstein - Theaterplanung
Theapro GmbH, München (DE) - Visualisierungen
Filippo Bolognese Images, Mailand (IT)

Modellfotos: Roger Frei, Zürich