
Das Quartier Albisrieden gehört zu den am stärksten wachsenden Quartieren der Stadt Zürich. Seit 2010 hat die Bevölkerungszahl von 17 835 Einwohner*innen um rund 25 Prozent auf 22 412 (Ende 2021) zugenommen. Aufgrund der weiterhin dynamischen Entwicklung im Quartier Letzi und den damit einhergehenden Ersatzneubauten von Wohnsiedlungen und neuen Überbauungen in früheren Gewerbegebieten ist von einem weiteren Bevölkerungswachstum auszugehen. Mit dem Einzug von Haushalten mit Kindern steigt auch die Anzahl Schulkinder. Aus diesem Grund soll mit einem Ersatzneubau der Schulanlage Utogrund mehr Schulraum geschaffen werden. Geplant ist ein kompakter Ersatzneubau, der alle Schulnutzungen unter einem Dach vereint und neu Platz bietet für 18 Primarklassen im Tagesschulbetrieb sowie eine Doppelsporthalle.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Generalplanung bernath+widmer Architekten AG, Zürich
- Architektur bernath+widmer Architekten AG, Zürich /
Marco Duarte Architekten, Zürich - Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren für Generalplanende nach SIA 142 mit 42 Teams (einstufig, anonym), November 2023
Die Stadt führte einen Architekturwettbewerb durch, den das Architekturteam bernath+widmer Architekten und Marco Duarte Architekten zusammen mit Krebs und Herde Landschaftsarchitekten gewonnen hat. Mit der Platzierung des kompakten langgestreckten Ersatzneubaus entlang der Dennlerstrasse ermöglicht das Siegerprojekt «DÜRRENMATT» einen maximalen Freiraum, der sich gut mit den anschliessenden Freiräumen des Letzibads und der Wohnsiedlung vernetzt. Die vielfältigen Aussenräume für die Schulkinder, Sportler*innen und die Quartierbevölkerung sowie unversiegelten Flächen mit Neupflanzungen leisten einen Beitrag zur Biodiversität und zur lokalen Hitzeminderung.
Erschlossen wird das neue Schulhaus über die beiden Eingänge mit Treppenhäusern an den Kopfenden von der Strasse her. Die Doppelsporthalle samt Kraftraum, Garderoben und Galerie für das Publikum befindet sich im Untergeschoss. Die Mensa, der Mehrzwecksaal und die Bibliothek sind als öffentliche Räume im Erdgeschoss mit Bezug zum Aussenraum positioniert. Kraftvolle Betonstützen führen die Lasten der Obergeschosse in die Wände der Sporthalle und akzentuieren eindrücklich die öffentliche Funktion der Schule. Die in Clustern organisierten Klassenzimmer sind vom ersten bis ins dritte Obergeschoss angeordnet. Die sorgfältig ausgearbeiteten Grundrisse basieren auf einer einfachen Statik, erlauben verschiedene Unterrichtsformen und gut belichtete Klassenzimmer. Musikzimmer und weitere Spezialräume schliessen die Regelgeschosse im vierten Obergeschoss ab, während sich im Attikageschoss darüber die Räume der Lehrpersonen befinden.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung soll der kompakte Ersatzneubau als Holz-Recyclingbeton-Hybridbau und unter Einsatz von Recyclingstahl für die Fassadenprofile erstellt werden. Das Projekt bietet eine gute Grundlage für eine wirtschaftliche Umsetzung. Geplant sind Photovoltaik-Elemente auf den begrünten Dachflächen und an der Fassade, die einen Teil des Strombedarfs der Schulanlage nach Minergie-P-ECO-Standard abdecken wird. Zudem soll eine Erdsonden-Wärmepumpe für ein angenehmes Raumklima in den Schulzimmern sorgen.
Mit dem Ersatzneubau entstehen vielerlei Synergien zwischen Schul- und Sportbetrieb. Die beiden Sporthalleneinheiten der Schule können abends von Vereinen genutzt werden und für sportliche Grossanlässe soll ein ebenerdiger, befahrbarer Bereich der Schulaussenfläche zur Verfügung stehen. Das Rasenspielfeld und die Leichtathletikanlage des Sportzentrums wiederum dienen dem Schulsport und als Pausenfläche für die Schüler*innen.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Generalplanung
bernath+widmer Architekten AG, Zürich - Architektur
ARGE bernath+widmer Architekten AG / Marco Duarte Architekten, Zürich - Landschaftsarchitektur
Krebs und Herde Landschaftsarchitekten GmbH, Winterthur

2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung
uas – unternehmen für architektur und städtebau ag, Zürich - Architektur
DÜRIG AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Pilloni landschaft und städtebau, Zürich

3. Rang | 1. Ankauf
- Generalplanung und Architektur
Figi Zumsteg GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Meta Landschaftsarchitektur, Basel

4. Rang | 3. Preis
- Generalplanung und Architektur
Julian C. Fischer Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Alexander Hette Landschaftsarchitekt, Fislisbach

5. Rang | 4. Preis
- Generalplanung
2nd View AG, Zürich - Architektur
Walter Wäschle und Flavio Häseli, Zürich - Landschaftsarchitektur
Hänni Gartenbau-Landschaftsarchitektur AG, St. Gallen

6. Rang | 5. Preis
- Generalplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur
Meyer Dudesek Architekten, Zürich

7. Rang | 6. Preis
- Generalplanung und Architektur
Enzmann Fischer Partner AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Skala Landschaft Stadt Raum GmbH, Zürich

8. Rang | 7. Preis
- Generalplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur
Manetsch Meyer Architekten AG, Zürich

Modellfotos: Dominik Zietlow
- Bauleitung / Baumanagement HSSP AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur Krebs und Herde Landschaftsarchitekten GmbH, Winterthur
- Bauingenieurwesen Dr. Deuring + Oehninger AG, Winterthur
- HLKKSE-Planung Hefti. Hess. Martignoni. Zürich AG, Zürich
- Bauphysik, Akustik BAKUS Bauphysik & Akustik AG, Zürich