
Hitzesommer rücken die Folgen des Klimawandels eindrücklich ins Bewusstsein der Gesellschaft. Menschen in Städten leiden besonders, da sich dicht bebaute Gebiete als sogenannte «Wärmeinseln» überdurchschnittlich stark erhitzen.
Bei ihren eigenen Gebäuden wendet die Stadt Zürich die hohen Anforderungen der Meilenschritte zur Hitzeminderung und Biodiversitätsförderung an.
Bei der Hitzeminderung geht es darum, Überwärmung zu vermeiden, vulnerable Stadtgebiete gezielt zu entlasten und die natürliche Klimaanlage in Form des Kaltluftsystems zu erhalten. Während Hitzewellen strömt kühle Luft von den bewaldeten Hügelzügen in die Stadt und versorgt heute gemäss Modellierungen 75 Prozent des Siedlungsgebiets. Danach ausgerichtete Gebäude und die Sicherstellung guter Durchlüftung sind dabei Erfolgsfaktoren für den Erhalt der Kaltluftströme.
Mit den behördenverbindlichen Fachplanungen Hitzeminderung, Stadtbäume und Stadtnatur wird die konkrete Umsetzung dieser Massnahmen gewährleistet.
Die kühlenden Luftmassen von den Zürcher Hügelzügen müssen in die Quartiere strömen können, sodass das Durchströmen der Kaltluft in die angrenzenden Stadtgebiete gewährleistet bleibt.
Bei der Maximierung von Grünflachen ist eine klimaökologische Gestaltung für die Artenvielfalt und die Hitzeminderung wichtig.
Gehölze, Wildhecken oder Ruderalflächen kombiniert mit Nist- und Versteckmöglichkeiten wie Asthaufen oder Lesesteinhaufen erhöhen die Lebensqualität für Mensch und Tiere.

Gemäss Fachplanung Stadtbäume soll mindestens 25 % der Stadtfläche bis 2050 durch Bäume beschattet werden. Heute sind es knapp über 15 %. Bestehende Bäume müssen zwingend erhalten bleiben. Auf allen Flächen braucht es mehr alterungsfähige Bäume. Wird ein neuer Baum gepflanzt, muss er mit den extremen Standortbedingungen auskommen – auch in Zukunft. Sogenannte Zukunftsbäume wie zum Beispiel Zerreichen, Hopfenbuchen oder Kiefern kommen auch in 30 Jahren mit dem dann vorherrschenden Klima noch zurecht.
Die Biodiversität kann unter anderem durch die Pflanzung von wertvollen Vegetationsstrukturen an extensiv genutzten Orten gefördert werden. Wiesen, Krautsäume, Sträucher, Wildhecken, Wildstaudenbeete und intensiv wie extensiv begrünte Dächer mit einheimischen und standortgerechten Pflanzen zählen zu den wirksamsten Massnahmen.

Regenwasser ist wertvoll und soll auf der Parzelle verwendet, anstatt direkt in die Kanalisation geleitet werden. Dadurch können Kläranlagen und Kanalisationen bei Starkniederschlägen entlastet werden. Andererseits steht das Regenwasser zum Bewässern, Kühlen (durch Verdunsten) oder als Lebensraum auf der eigenen Parzelle zur Verfügung.

Dachflächen sind klimaökologisch zu begrünen. Dabei gilt es, Synergien mit Solaranlagen zu nutzen. Höher aufgeständerte Solarmodule gewähren beispielsweise eine flächige Begrünung. Geeignete Fassaden und andere Vertikalelemente können mit vorzugsweise bodengebundenen Systemen begrünt werden.
Grundsätzlich gilt es, überbaute und versiegelte Flächen auf ein Minimum zu beschränken. Die Böden müssen Wasser speichern können und versickerungsfähig sein. Die ökologischen Bodenfunktionen müssen erhalten bleiben.
Aufenthalts-, Bewegungs- und Verkehrsräume sollen mit Bäumen beschattet werden. Für eine ganzjährige Aufenthaltsqualität kann eine Verschattung durch Gebäude oder Elemente wie beispielsweise begrünte Pergolen oder Sonnensegel sinnvoll sein.
Helle Materialien reflektieren die Sonnenstrahlung, sie haben eine hohe Albedo. Dunkle Materialien wie Asphalt und Beton haben eine niedrige Albedo, sie absorbieren viel Sonnenstrahlung und tragen so zur Bildung städtischer Wärmeinseln bei. Auf dunkle Materialien soll daher verzichtet werden.