Das Bevölkerungswachstum in Zürich-Schwamendingen erhöht in den kommenden Jahren auch den Bedarf an öffentlichen Erholungs- und Freiflächen. Die Liegewiesen im Freibad Auhof sollen daher erweitert und das Angebot an unterschiedlichen Wasserflächen ausgebaut werden. Im Zuge dieser Erweiterung wird die gesamte Freibadanlage instandgesetzt. Das Freibad bleibt während der gesamten Bauzeit und den beiden Badesaisons 2027 und 2028 geschlossen.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Gebäude Immobilien Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Umgebung Grün Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Generalplanung Instandsetzung und Erweiterung MSA Meletta Strebel Architekten AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur Erweiterung Uniola AG, Zürich
- Bauingenieurwesen Schmid & Kündig Ingenieure AG, Jona
- Elektroplanung Gode AG, Zürich
- HLKS-/Badtechnikplanung Kannewischer AG, Cham
- Verfahren Planerwahl, 2023
- Architektur Ursprungsbau Ernst Gisel, 1958
- Landschaftsarchitektur Ursprungsanlage Ernst Baumann, 1960
- Auszeichnung Auszeichnung guter Bauten Stadt Zürich, 1961
- Politischer Prozess Ausführungskredit in Vorbereitung
- Bauzeit 2026–2028
Die letzten Instandsetzungsarbeiten an der schützenswerten Freibadanlage Auhof sind Jahre her, so dass sie umfassend instandgesetzt werden muss. Ab Herbst 2026 sollen die Bauarbeiten beginnen, sorgfältig abgestimmt mit der Denkmalpflege. Geplant sind eine Erneuerung oder Ersatz der elektrischen Installationen, der Gastroküche sowie der Heizungs-, Lüftungs-, und Sanitäranlagen. Die drei grösseren Becken erhalten eine Auskleidung aus Edelstahl, während das Planschbecken in seine ursprüngliche Gestaltung aus Sichtbeton zurückgeführt werden soll. Auch die äusseren Betonoberflächen und das Mauerwerk der bestehenden Gebäude soll wo nötig ausgebessert und instandgesetzt werden. Da der bestehende Technikraum den heutigen Anforderungen flächenmässig nicht genügt, soll künftig ein Neubau Platz bieten für die Badwassertechnik. Dieser Neubau ist neben der Turnhalle der Schulanlage Auhof und dem bestehenden Technikraum vorgesehen. Geplant sind auch hindernisfreie Garderoben, Duschen und WC-Anlagen sowie zusätzliche Lagerflächen im Bereich der Garderoben. Auf dem Dienstgebäude soll künftig eine Photovoltaikanlage Strom aus erneuerbaren Energien liefern.
Zeitgleich wird das Angebot erweitert: Das ehemalige Lernschwimmbecken soll vergrössert und zum Erlebnisbecken mit Strömungskanal sowie einer neuen Wasserrutsche umgebaut werden. In der Umgebung sind im Sinne der Meilenschritte diverse Hitzeminderungs- und Biodiversitätsmassnahmen umgesetzt werden. Dem Schutz der bestehenden Bäume wird besondere Beachtung geschenkt und es sollen weitere Bäume hinzukommen, um mehr Schattenflächen anzubieten. Auch diese Arbeiten werden in enger Absprache mit der Gartendenkmalpflege erfolgen.
Der Entwurf für das Freibad Auhof stammt aus einem im Jahr 1954 durchgeführten Architekturwettbewerb. Der Architekt Ernst Gisel hat mit seinem Entwurf die Jury überzeugt und eine grosszügige Freibadanlage für das wachsende Quartier Schwamendingen geschaffen. Das Freibad Auhof wurde als dritte Freibadanlage der Stadt Zürich zwischen 1956 und 1958 erbaut. Die Architektur ist ein charakteristisches Beispiel für den Baustil des Brutalismus, der typisch ist für die Zeit der Nachkriegsmoderne. Kompakte, geometrisch streng geformte Baukörper mit der Präsentation von Konstruktion und Material stehen in einem starken Kontrast zur sanft modellierten Landschaft. Der Landschaftsarchitekt Ernst Baumann gestaltete den Freiraum. Das Freibad Auhof ist ein wichtiger Zeuge der Quartierentwicklung von Schwamendingen. Angeregt durch die «community centers» nach englischem Vorbild, wurden die von ausgedehnten Zeilenbauten geprägten Wohnsiedlungen der 1934 eingemeindeten Aussenquartiere durch öffentliche Einrichtungen bereichert. Als gemeinschafts-bildende Orte für Bildung, Sport, Kultur und Religion sollten diese Bauten einen wichtigen Beitrag zur Quartieridentität leisten. Ernst Gisel verfolgte mit dem Freibad Auhof das Ziel, die Lebensqualität und Attraktivität in den neuen Wohngebieten in Schwamendingen zu steigern. Mit dem kurz zuvor erstellten Schulhaus Letzi (1955–1956) setzte Ernst Gisel auch im Schulhausbau neue Massstäbe, die im Schulhaus Auhof (1957–1958) eine Fortsetzung fanden. Im Jahr 1961 erhielt das Freibad Auhof die Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich.