Im Quartier Hirzenbach in Schwamendingen sind in den vergangenen Jahren viele neue, familienfreundliche Wohnungen gebaut worden. Rund um die Schule Luchswiesen sind zahlreiche weitere Bauprojekte aktuell in der Umsetzung und in Planung. Damit steigt die Anzahl an Schüler*innen, die geeigneten Schulraum benötigen. Um den hohen Schulraumbedarf im stark wachsenden Quartier Hirzenbach zu decken, wird das Schulareal verdichtet. Im Erweiterungsbau können künftig 15 Primarschulklassen mehr unterrichtet werden. Die Schule Luchswiesen soll künftig als Tagesschule geführt werden und Raum bieten für insgesamt rund 750 Kinder, die in 30 Schulklassen inkl. Heilpädagogische Schule und vier Kindergartenklassen unterrichtet werden. Auf dem Schulareal entsteht zudem eine neue Dreifachsporthalle für den beliebten Vereins- und Schulsport.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 102,4 Mio.
- Politischer Prozess Der Ausführungskredit wurde an der Volksabstimmung vom 22. September 2024 mit 74,4 % Ja-Stimmen genehmigt.
- Architektur Parameter Architekten GmbH, Zürich
- Landschaftsarchitektur Rosenmayr Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
- Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik EBP Schweiz AG, Zürich
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 30 Teams (einstufig, anonym), Juni 2022.
- Politischer Prozess Die Vorlage zum Ausführungskredit wurde von der Zürcher Stimmbevölkerung am 22. September 2024 mit 74,43 % Ja-Stimmen angenommen.
- Bauzeit 2025–2028
Das Schulhausensemble Luchswiesen von Max Kollbrunner aus dem Jahr 1957 ein (Klassentrakt, Spezialtrakt und Turnhalle) liegt am Grünzug Glattwiesen im Quartier Hirzenbach inmitten der Schwamendinger Gartenstadt mit ihren charakteristischen Grünzügen. Die zwei eingeschossigen Pavillonbauten von Covas Hunkeler Wyss Architekten wurden 2006 ergänzt.
Die Stadt führte einen Architekturwettbewerb durch, den das Architekturbüro Parameter Architekten zusammen mit Rosenmayr Landschaftsarchitektur für sich entscheiden konnte. Das Projekt für die zukünftige Schulanlage kombiniert Alt und Neu respektvoll und schafft neue schulische Aussenräume, die ausserhalb der Unterrichtszeiten auch der Quartierbevölkerung für Erholung, Sport und Begegnung dienen. Anstelle der Einfachsporthalle entsteht ein kompaktes fünfgeschossiges zentrales Hauptgebäude, das mehrfachgenutzte Räume für die Heilpädagogische Schule und die Primarschule anbietet mit Spezialräumen für Therapie, Werken, Handarbeiten sowie den Musik- oder Kochunterricht. Die neue Dreifachsporthalle kommt unter den Pausenhof zu liegen. Damit sich die Schulkinder vor Witterung geschützt zwischen den Schultrakten bewegen können, werden diese mit einer grosszügigen Dachlandschaft verbunden. Die beiden eingeschossigen Pavillons werden zugunsten der Rasensportanlage zurückgebaut. Die Kindergärten sowie die Betreuung und Verpflegung sollen künftig in der benachbarten Wohnsiedlung Luchswiese angeboten werden. Im Norden und Osten erstrecken sich die grossen Aussenspiel- und Sportflächen und im Süden der Park.
Beim Projekt im Minergie-P-ECO-Standard werden ressourcenschonende Materialien verwendet. Die Untergeschosse werden als massive Sockelbauten aus Recyclingbeton erstellt, die Obergeschosse in Skelettbauweise aus Holz. Dank gut trennbare Konstruktionssystemen ist der Austausch von Materialien mit unterschiedlicher Lebensdauer später möglich. Mit Zwischenwänden wird speicherfähige Masse eingebracht, die zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Betrieb beitragen und durch ihre bauphysikalischen Eigenschaften das Raumklima verbessern. Die beiden aussenliegenden Treppentürme sind aus einer hybriden Stahl-Betonkonstruktion geplant. Auskragende Vordächer an den Brüstungen sorgen für einen baulichen Sonnenschutz. Für eine Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ist ein Fernwärmeanschluss vorgesehen und werden auf den Dachflächen, an geeigneten Fassadenabschnitten sowie auf der überdachten Pausenhalle Photovoltaikelemente installiert. Die Räume werden mechanisch belüftet und mit der temperierten Luft, die einströmt, werden die Heizung und die Kühlung unterstützt.
Dank dem kompakten Erweiterungsbau werden Landressourcen geschont. Die wertvollen Freiflächen tragen zur Hitzeminderung bei. Das anfallende Regenwasser wird nach Möglichkeit den Grünflächen zugeführt und vor Ort versickert. Die Grünflächen werden klimaökologisch gestaltet, Aufenthalts- und Bewegungsflächen entsiegelt und mit grosskronigen Bäumen beschattet. Der wertvolle Baumbestand im Norden und Süden der Anlage bleibt erhalten. Eine grosse an den Standort angepasste Pflanzenvielfalt sorgt für mehr Biodiversität.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
Der Architekturwettbewerb zur Schulanlage Luchswiesen verlief parallel zu jenem für die gleichnamige Wohnsiedlung auf dem Nachbarareal. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass die geforderte Erweiterung der Schule nur möglich ist, wenn Betreuung und Kindergärten in die benachbarte Wohnsiedlung Luchswiesen verlegt werden.