
In den vergangenen Jahren wurden im Schulkreis Letzi viele familienfreundliche Wohnungen erstellt. Diese Bautätigkeit hält an – und damit der Anstieg der Anzahl Schüler*innen: Bis Ende 2030 werden im Schulkreis Letzi 45 zusätzliche Klassen erwartet. Die Schulanlage Tüffenwies im Quartier Grünau wird einen grossen Teil des erforderlichen Raumbedarfs auf der Sekundarstufe decken. Die neue Sekundarschule Tüffenwies wird auf dem städtischen Grundstück zwischen Brändli-, Berner- und Meierwiesenstrasse direkt neben der Autobahn A1 im Quartier Grünau gebaut. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Grundstück angesichts der begrenzten Bebaubarkeit aufgrund der Grundwasserschutzzone und der Auflagen rund um die Störfallvorsorge und den Lärmschutz. Mit den Neubau bietet sich die Chance, nebst einem Quartierabschluss zur Autobahn hin gleichzeitig einen grünen Auftakt zum Quartier zu schaffen.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 111 Mio.
- Politischer Prozess Der Ausführungskredit wurde an der Volksabstimmung vom 22. September 2024 mit 74,1 % Ja-Stimmen genehmigt.
- Architektur Atelier Broglia Dias, Zürich
- Baumanagement Güntensperger Baumanagement AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur EDER Landschaftsarchitekten, Zürich
- Holzbauingenieurwesen, Brandschutz Makiol Widerkehr AG, Beinwil am See
- Bauingenieurwesen Dr. Grob & Partner AG, Winterthur
- HLKKS-Ingenieurwesen Meierhans + Partner, Schwerzenbach
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 28 Teilnehmenden, (einstufig, anonym), Mai 2022
- Bauzeit 2025 – 2028
Die neue Sekundarschule Tüffenwies bietet Platz für 24 Sekundarschulklassen im Tagesschulbetrieb und eine Dreifachsporthalle. Der neue kompakte, siebengeschossige Baukörper ist parallel zur Brändlistrasse platziert. Das gesamte Raumprogramm ist unter einem Dach vereint und weist damit ein hohes Mass an Flächen- und Volumeneffizienz mit reduzierten Erschliessungsflächen auf.
Das neue Sekundarschulhaus strahlt Offenheit aus. Über eine grosszügige Eingangshalle werden die verschiedenen Nutzungen erschlossen. Im durchlässigen offenen Erdgeschoss befinden sich die Mensa und der Mehrzwecksaal, die miteinander zu einem grossen Veranstaltungsraum verbunden werden können. Einfach über das Erdgeschoss zugänglich ist auch die Dreifachsporthalle, die in der unterrichtsfreien Zeit und an Wochenenden unabhängig vom Schulbetrieb von Vereinen genutzt werden kann. Sie bietet Grossfeldsportarten den Rahmen für wettbewerbskonforme Turniere.
Die Unterrichtsflächen beginnen ab dem 4. Obergeschoss. Den Auftakt macht eine über der Sporthalle liegende grosszügige begrünte Pausenfläche «Piano Nobile» mit direkt angrenzenden Betreuungs- und Spezialräumen. Besonders an dieser Terrasse ist, dass sie dank ihrer Höhe vom Lärm der Autobahn abgeschirmt ist und den Schüler*innen einen angenehmen Aufenthaltsort für Spiel und Pause bieten wird. Die sechs Schulcluster für die 24 Sekundarschulklassen sind darüber vom 5. bis ins 7. Obergeschoss effizient angeordnet. Jeweils vier Klassen- und Gruppenräume bilden einen Cluster und sind um einen zentralen Begegnungsraum angeordnet. Zwei weitere Pausenräume befinden sich zuoberst auf der Dachterrasse.
Die Kompaktheit des Gebäudevolumens ermöglicht einen schonenden Umgang mit der Ressource Land. Dies bietet eine grosse Qualität für die Schulkinder und die Quartierbevölkerung – es entsteht ein grosszügiger und vielfältig nutzbarer neuer Freiraum. Der Baumbestand auf dem Areal bleibt weitgehend erhalten und wird mit einem das ganze Grundstück fassenden Baumkranz ergänzt. Die grosse Vielfalt bei der Bepflanzung der Aussenräume sorgt für mehr Biodiversität. Der von Bäumen gesäumte Freiraum leistet einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung.
Der Neubau im Minergie-P-ECO-Standard ist in Hybridbauweise (Beton-Holz) geplant. Dank der klaren Trennung zwischen Tragwerk und den Zwischenwänden auf den Geschossen weist das Projekt eine hohe Flexibilität auf und ermöglicht dereinst einen einfachen Rückbau, Austausch oder die Wiederverwendung von Bauteilen. Um eine fossilfreie Energieversorgung sicher zu stellen, sind ein Anschluss des Neubaus ans Fernwärmenetz und eine grosse Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und an Teilen der Fassade vorgesehen.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.