Das Theater am Hechtplatz bietet seit 1959 im Herzen der Altstadt eine Bühne für Dialektproduktionen mit Kabarett, Komödien, Musiktheater und Märchenbühne. Um einen zeitgemässen Theaterbetrieb für weitere Jahre zu ermöglichen, werden das Theater und die angrenzenden Ladenlokale instandgesetzt und umgebaut. Zur Erfüllung der Auflagen an den Brand- und Gesundheitsschutz müssen die Ladenlokale am Limmatquai verkleinert werden. Das Gebäude ist im Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgelistet. Die Bauarbeiten werden in enger Koordination mit der kantonalen Denkmalpflege erfolgen. Während der Bauzeit findet der Theaterbetrieb im Haus Seefeld ein Zuhause auf Zeit.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Architektur Adrian Streich Architekten AG, Zürich
- Bauingenieurwesen Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
- HLK-Planung PEP Ingenieure AG, Luzern
- Elektroplanung Gutknecht Elektroplanung AG, Au/ZH
- Sanitärplanung und Fachkoordination ALCO Haustechnik AG, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl, 2021
- Ausführungskredit CHF 13,2 Mio.
- Bauzeit 2026–2027
Die Gesamtinstandsetzung durch das Architekturteam von Adrian Streich Architekten aus Zürich umfasst nebst baulichen und betrieblichen Optimierungen auch Anpassungen an die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Barrierefreiheit und Brandschutz. Der historische Charakter von Theatersaal und Bühnenbereich bleibt bei den Instandsetzungsarbeiten erhalten. Erneuert werden die Bühnentechnik, die Elektroinstallationen sowie die Lüftungs- und Sanitäranlagen.
Die Platzverhältnisse im Theater sind eng. Um den Theaterbetrieb auch künftig zu ermöglichen, sind der Einbau eines zweiten Fluchtwegs und eines barrierefreien IV-WCs sowie die innere Erschliessung der WC-Anlage erforderlich. Dafür müssen die bestehenden Ladenlokale verkleinert werden. Das Projekt sieht ebenso einen kleinen Umbau der bestehenden Bar, des Kassenhäuschens sowie des Untergeschosses mit Garderobe, Werkstatt und Lager vor.
Auch energetisch wird das Theater auf den neusten Stand gebracht. Die alte Gasheizung weicht einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe und macht den Weg frei für eine Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Zudem wird die gesamte Gebäudetechnik erneuert. Das Dach erhält neue Schindeln und die Gebäudehülle wird energetisch verbessert. Auch die Fenster und Sonnenstoren werden ersetzt – passend zum historischen Erscheinungsbild.
Die klassizistischen Kleinbauten am Hechtplatz wurden 1835 von Leonhard Zugheer als Ladenpavillons erbaut. Nebst kleinen Verkaufsständen, die im vorderen Pavillon erhalten blieben, diente der hintere Pavillon lange Zeit als Feuerwehrhaus. 1959 wurde das Ensemble mit Unterstützung des damaligen Stadtpräsidenten Emil Landolt nach den Plänen des Architekten Ernst Gisel zum Theater umgebaut. Der Umbau von Ernst Gisel erfolgte umsichtig, mit geringen Veränderungen an der bestehenden Bausubstanz. So wurde das Foyer im Bereich eines ehemaligen Taxistands zwischen den zwei Häusern eingefügt. Es erschliesst den Zuschauerraum, dessen Bestuhlung und Beleuchtung ebenfalls von Ernst Gisel entworfen wurde. Aufgrund der engen Platzverhältnisse sind die 19 Sitzreihen durch Einzeltüren vom Foyer aus zugänglich. So erhielt die Zürcher Kleinkunstszene eine neue Bühne. Seither ist das Theater am Hechtplatz eine wichtige Adresse in der Stadt Zürich für Gastspiele und Koproduktionen aus den Bereichen Kabarett, Komödien und Musicals. Es ist zudem seit 1963 das Stammhaus der Zürcher Märchenbühne. Die Förderung des Schweizer Theaternachwuchses ist eine weitere Kernaufgabe des Hauses.