
Die Wohnsiedlung Heiligfeld I besteht aus 112 Wohnungen und 3 Ateliers für Kunstschaffende. Seit der Erstellung im Jahre 1946–48 erfolgte keine umfassende Instandsetzung. Entsprechend sind die Gebäude grösstenteils in einem schlechten Zustand.
Die Liegenschaften sollen inklusiv des dazugehörigen Aussenraums sorgfältig und ressourceneffizient instandgesetzt werden. Oberstes Ziel ist der Erhalt von günstigem Wohnraum, sowie die Gewährleistung der Gebrauchstauglichkeit für den nächsten Lebenszyklus der Gebäude. Die Wohnsiedlung ist im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung. Sämtliche Massnahmen werden auf den Schutzumfang abgestimmt.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 42,48 Mio.
- Politischer Prozess Der Objektkredit wurde durch den Stadtrat am 10.07.2024 genehmigt.
- Architektur Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl im selektiven Verfahren, 2021
- Bauzeit 2025–2026
Die bestehenden äusseren und inneren Gebäudestrukturen bleiben erhalten. Der Fokus der baulichen Massnahmen liegt auf der Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Die Heizungsinstallationen werden komplett neu erstellt und die alten Grundöfen in den Wohnzimmern rückgebaut. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Anschluss an den Wärmeverbund Hardau ewz. Auf den Dächern soll eine PV-Anlage errichtet werden. In den Badezimmern werden sämtliche Apparate ersetzt und die neu verlegten Leitungen in Steigzonen gebündelt. Die historischen Küchen werden modernisiert. Die im Schutzumfang definierten Originalelemente wie Unterschränke und Wandtäfer werden instandgesetzt und mit minimal erforderlichen Küchenelementen ergänzt. Sämtliche Wände in den Zimmern werden neu tapeziert und gestrichen. Parkettböden und keramische Plattenbeläge werden aufgefrischt oder wo nötig ergänzt. Die Aussenwände der Wohnbauten erhalten einen Aussendämmputz, die Holzständerwände der Ateliers werden neu gedämmt.
Die Umgebung der Wohnsiedlung ist nicht im Inventar der Gartendenkmalpflege enthalten. Die gesamte Wohnsiedlung ist jedoch ein wichtiger baulicher Zeuge des gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsbaus der 1940er-Jahre und bildet mit seinen Frei- und Grünflächen eine gut erkennbare gestalterische Einheit. Daher soll die Anlage in den ursprünglich vorhandenen Elementen gestärkt und wieder sichtbar gemacht werden. Die bestehenden Wege müssen teilweise wegen Wurzelschäden oder Absenkungen saniert werden. Im Bereich der Velostellplätze und um die Spielplätze werden die Beläge ersetzt und Wegführungen angepasst. Das ursprüngliche Bepflanzungskonzept wird mit Strauch- und Unterpflanzungen in den Pflanzbereichen wieder hergestellt.
Im Hinblick auf die Instandsetzung wurden freie Wohnungen nur noch befristet vermietet. Für die Mietenden mit unbefristeten Mietverhältnissen sind Rochadewohnungen vorhanden.
Die Sanierungsmassnahmen genügen den Vorgaben der Meilenschritte 23 (STRB Nr. 2932/2023). Mit der energetischen Gebäudehüllensanierung, dem Anschluss an die Fernwärme und der kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung werden die Gebäude Minergie-ECO zertifiziert. Die Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) produziert fossilfreie Energie. Mit der ökologischen Aufwertung der wertvollen Grünflächen wird ein Beitrag zur Förderung der Biodiversität geleistet. Mit dem Bauvorhaben wird ein minimaler CO2-Ausstoss für die Instandsetzung und den Betrieb der Gebäude angestrebt. Der Energiebedarf soll auf ein Minimum reduziert werden. Es werden robuste und langlebige Konstruktionssysteme und Materialien verwendet.
Die Wohnsiedlung Heiligfeld I, 1946–1948 erbaut durch die Architekten Josef Schütz und Alfred Mürset, befindet sich im gleichnamigen Quartierteil Heiligfeld, im Dreieck der beiden Ausfallachsen der Badener- und Albisriederstrasse sowie des Letzigrabens. Die einzelnen Wohnsiedlungen gruppieren sich um eine öffentliche Parkanlage. Die Siedlungen Heiligfeld I, Heiligfeld II (1949–1950) und Heiligfeld III (1951–1955) galten für ihre Zeit als international beachtete Beispiele einer vorbildlichen Quartierplanung.