Mit dem «Dialogprozess Zukunft Rosengarten» beschreitet das Tiefbauamt einen neuen Weg zur Entwicklung der Rosengarten- und Bucheggstrasse. Im breiten Meinungsbildungsprozess soll die Zukunft der Rosengartenachse aus verschiedensten Perspektiven betrachtet und miteinander diskutiert werden. Dazu gehören die Sichtweisen von Quartier, Stadt und Region sowie von unterschiedlichen Interessengruppen. Lösungsansätze sollen auf ihre Wirkungen auf verschiedenen Ebenen hin überprüft und Konsequenzen erkannt werden.
Im Rahmen des Dialogprozesses sollen die Beteiligten:
- eingebunden werden
- hören und gehört werden
- Position beziehen und erklären
- in Szenarien denken
- Perspektivwechsel vornehmen
- Konsens suchen und Dissens transparent machen
- eine gemeinsame Basis erarbeiten
Das Ziel des Dialogprozesses besteht darin, auszuloten, wie die Rosengartenachse in eine für Quartier, Stadt und Region verträgliche Zukunft geführt werden kann und wie ein tragfähiges Vorgehen dafür aussieht. Es steht das Erarbeiten einer Entwicklungsstrategie und Agenda im Vordergrund, nicht die Ausarbeitung eines Strassenbauprojekts.
Dieser informelle Prozess ist der Vorlauf zu den regulären, formellen Planungsabläufen mit Einsprachemöglichkeiten. Er ersetzt die formalen Prozesse nicht.
Parallel zum Meinungsbildungsprozess verfolgt die Stadt konkrete Ansätze, um Verbesserungen für die Anwohnenden der Rosengartenachse zu erreichen.
Zwei ebenerdige, behindertengerechte Querungen für den Fuss- und Veloverkehr sowie Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr.
Nachdem der Stadtrat am 26.2.2025 den Kredit von 3,5 Millionen Franken für den Bau dieser kurzfristigen Massnahmen bewilligt hat, stimmte am 19.11.2025 auch der Gemeinderat dem Bauvorhaben zu. Die Zustimmung des Regierungsrats ist noch notwendig. Als nächster Schritt wird beim Regierungsrat die Projektgenehmigung beantragt. Der Baubeginn ist vorbehältlich der Dauer des Bewilligungsverfahrens ab Herbst 2026 möglich.
Bauvorhaben
Die Stadt möchte die stark befahrene Rosengarten- und Bucheggstrasse für Wipkingen besser überquerbar machen. Dafür sollen bei der Lehenstrasse und der Wibichstrasse neue, ampelgesteuerte Fussgängerstreifen und Veloquerungen entstehen. Die heutigen Unterführungen bleiben bestehen. Damit die Busse pünktlicher unterwegs sind, setzt die Stadt auf Staudetektoren, abgestimmte Ampelschaltungen und sogenannte Busschleusen. Gleichzeitig soll der motorisierte Individualverkehr mehrheitlich eine «grüne Welle» erhalten. Die Leistungsfähigkeit für Autos bleibt erhalten.
Die neue Querungsstelle liegt auf Höhe der Lehenstrasse. Damit Fussgänger*innen und Velofahrende mehr Platz haben und sicher unterwegs sind, wird die Einfahrt von der Bucheggstrasse ins Quartier über die Rosengartenstrasse für Autos gesperrt. Die Ausfahrt von der Rosengartenstrasse auf die Bucheggstrasse wird zu einer Trottoirüberfahrt umgebaut. Die bestehende Begegnungszone in der Rosengartenstrasse wird bis zur Bucheggstrasse verlängert und mit mehr Grün und Sitzgelegenheit attraktiver gestaltet. Die Rosengartenstrasse bleibt weiterhin fürs Quartier über die Geibelstrasse und/oder die Scheffelstrasse erreichbar.
Die zweite Querungsstelle liegt auf Höhe der Wibichstrasse. Richtung Bucheggplatz kommt eine Schutzinsel hinzu. Der Knoten Wibich-/Bucheggstrasse wird, ausser für die südliche Wibichstrasse, neu mit einer Ampel geregelt. Die alte, nicht normgerechte Trottoirüberfahrt im Norden wird entfernt und durch einen neuen, ampelgesteuerten Fussgängerstreifen ersetzt. Zudem entstehen mehr Platz für den Fuss- und Veloverkehr sowie neue Grünflächen mit Sitzbank und drei Bäumen.
Damit die Busse weniger im Stau stehen, fahren sie künftig auf der mittleren Spur. Der motorisierte Individualverkehr wird früher zurückgehalten, sodass die Busse am Stau vorbeikommen und später, via Busspur, auf die rechte Spur wechseln können. So erreichen sie den Bucheggplatz zuverlässiger.
Auf Höhe der Nordstrasse entsteht eine neue Ampel, die der Buslinie 33 Vorrang gibt. Normalerweise bleibt die Ampel ausgeschaltet und zeigt nur gelbes Blinken. Meldet sich jedoch ein Bus, schaltet sie kurz auf Rot. So wird der talwärts fahrende Verkehr auf der Rosengartenstrasse angehalten und der Bus kann ohne Verzögerung, von der Nordstrasse her, einbiegen. Danach schaltet die Anlage wieder zurück auf gelbes Blinken – bis zum nächsten Bus.
Reduktion der Geschwindigkeit auf Tempo 30 für weniger Strassenlärm
Die Rosengartenachse hat eine lange und politisch bewegte Geschichte. In den letzten Jahrzehnten fand kein Lösungsansatz eine Mehrheit, weshalb bisher keine gesamtheitliche Lösung umgesetzt werden konnte. Eine Tunnel- und Tram-Lösung scheiterte im Februar 2020 an der Urne.
2021 hat der Gemeinderat den Stadtrat beauftragt, die Rosengartenachse deutlich vom Ziel-, Quell- sowie Binnenverkehr zu entlasten und den Strassenraum – insbesondere für den Fussverkehr – stadtverträglich umzugestalten. Die entsprechende Motion (GR Nr. 2020/63) fordert, dazu einen umfassenden Meinungsbildungsprozess in Gang zu setzen.