
Opiate sind Substanzen, die aus dem Milchsaft des Schlafmohns gewonnen werden (z. B. Codein oder Morphin). Opioide sind natürliche Opiate plus Produkte, die aus Naturbestandteilen synthetisiert oder ganz im Labor erstellt werden (synthetische Opioide). Allen gemeinsam ist, dass sie eine stark schmerzlindernde, dämpfende, beruhigende, aber auch euphorisierende Funktion haben.
Synthetische Opioide können (analog zu Heroin) auch geraucht werden. Dies ist in Europa aber nicht üblich; Haupt-Konsumform ist das Schlucken als Pille oder Flüssigkeit.
Nach unserer Einschätzung handelt es hierbei um einen Mythos. Uns ist international kein entsprechender Fall bekannt. Die Beimengung von Heroin in Cannabis ist aufgrund der verschiedenen Wirkung der Substanzen auch nicht plausibel.
Forscher*innen in Australien ist es im April 2025 gelungen (Link zur Studie), eine Methode zum Nachweis von Nitazenen im Abwasser zu entwickeln. In der Schweiz laufen entsprechende Abklärungen dazu. Bei Fentanyl bringen Messresultate die Problematik, dass nicht unterschieden werden kann zwischen medizinischem und «privatem» Konsum.
In einem ersten Schritt ist geplant, Naloxon-Nasensprays für Konsument*innen (sogenanntes «Take-Home-Naloxon») via die Drogenkonsumräume (Kontakt- und Anlaufstellen) der Stadt Zürich zugänglich zu machen. Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt, kann die Abgabe auch auf weitere Angebote ausgeweitet werden.
Unseres Wissens gibt es keinen klinisch bestätigten Fall, dass eine Person nach der passiven Inhalation von synthetischen Opioiden eine Überdosierung erlitten hat. Wenn synthetische Opioide geraucht werden, verbleibt der grösste Teil der Substanz im Körper und wird nicht mehr ausgeatmet. Der Verbrennungsprozess beim Rauchen von synthetischen Opioiden führt zudem zu einer raschen Verteilung in der Luft, sodass es sehr unwahrscheinlich ist, dass wirksame Mengen von Drittpersonen eingeatmet werden.
Synthetische Opioide wirken nur bei Kontakt mit Schleimhäuten. Bei der Mund-zu-Nase-Beatmung können Spuren von Opioiden (z.B. nach dem Rauchen oder Schnupfen) auf die Schleimhäute der beatmenden Person gelangen. Auch wenn das Risiko gering ist, ist die Verwendung einer Beatmungsmaske empfohlen (dies wird aus hygienischen Gründen ohnehin grundsätzlich empfohlen).
Die Verschreibung von synthetischen Opioiden im medizinischen Kontext hat in der Schweiz seit 2010 stark zugenommen (zum Bericht).
Ein Grossteil der Verschreibungen findet sich bei Personen mit chronischen Schmerzen oder in Zusammenhang mit Unfällen oder Operationen. Die aktuellen Behandlungsrichtlinien sensibilisieren ärztliches Fachpersonal dafür, dass Opioide bei Schmerzen des Bewegungsapparats nicht wirksamer sind als andere Schmerzmittel und dass ein Abhängigkeitspotential besteht.