
Die letzte Landesausstellung in der Schweiz liegt mit der Expo.02 nun schon mehr als 20 Jahre zurück. Aus einer Idee bei einem gemeinsamen Austausch der Stadtpräsidien von Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich ging 2018 der Verein «NEXPO – die neue Expo» hervor. Mittlerweile haben sich 15 weitere Städte und Gemeinden (Aarau, Chur, Frauenfeld, Fribourg, Glarus, Grindelwald, La Chaux-de-Fonds, Neuchâtel, Pontresina, Saas-Fee, Schaffhausen, Sion, St. Moritz, Uster, Zug) schweizweit der NEXPO angeschlossen. Im 2023 hat der Verein sein Expo-Konzept vorgestellt. Auf der NEXPO-Website kann man sich über das Voranschreiten der Planung und die aktuellen Entwicklungen des Projekts informieren.
Die Gegenwart ist geprägt von politischen und gesellschaftlichen Turbulenzen: Krieg in Europa, Demokratien unter Druck, Klimaveränderung und Energieknappheit. Im Zeichen dieser und aller noch kommenden Herausforderungen möchte die NEXPO allen Menschen in der Schweiz einen Blick nach vorne ermöglichen. Gerade in dieser krisengeprägten Zeit soll auch die kommende Generation ein Anrecht auf eine Landesausstellung haben, die sich den aktuellen Themen und Herausforderungen annimmt und dabei Perspektiven für die Zukunft schafft.
Mit der NEXPO soll die Landesausstellung zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz nicht nur an einem Ort, sondern in allen Teilen des Landes stattfinden, mit dem Ziel Brücken zwischen den Kantonen und Gemeinden, den Städten und den ländlichen Gegenden zu bauen.
Die zehn Städte beschäftigen sich je mit einem der relevanten gesellschaftlichen Spannungsfelder des 21. Jahrhunderts. Diese Themen knüpfen an die Geschichte und Identität der Region an. Für eine kritische und vielschichtige Auseinandersetzung sorgen die assoziierten Gemeinden, die die Themen im Austausch mit den jeweiligen Städten nochmals völlig neu beleuchten.
Ausserdem will die NEXPO die erste Landesausstellung sein, die das Thema der Nachhaltigkeit konsequent denkt und auch umsetzt. Sei es beim Verkehrsnetz, beim Knowhow oder bei Gebäuden. Die NEXPO verzichtet bewusst auf grosse neue Bauten, die nach der Landesausstellung wieder abgerissen werden.
Wie wollen wir im 21. Jahrhundert zusammenleben im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Privatsphäre, nach Nähe und Distanz? Wie viel Freiraum brauchen wir zum Glück? Wie schaffen wir Freiräume dort, wo viele Menschen zusammenleben? Wie sieht eine gerechte Verteilung des Freiraums aus? Wie und wo können Städte sowohl Platz für Gemeinschaft als auch für individuelle Privatsphäre bieten? Zürich, die grösste Schweizer Stadt, wächst seit der Jahrtausendwende unaufhaltsam – der Raum dazu ist aber begrenzt. Das führt zu Konflikten, zwischen Alt und Neu, zwischen bebautem und grünem Raum, zwischen den Anforderungen des Klimawandels, den ehrgeizigen Klima-Zielen, der Diversifizierung der Wirtschaft und einer umweltverträglichen Mobilität. Geschichte und Gegenwart von Zürich sind geprägt durch das Aushandeln, wem wieviel Raum gewährt wird und wo der Freiraum des einen denjenigen der andern bedroht.
Mit diesen und weiteren Fragestellungen möchte sich Zürich im Rahmen der NEXPO, im Austausch mit verschiedenen Partner*innen aus Wissenschaft, Kultur, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, auseinandersetzen.
Zentral für eine nächste Landesausstellung ist die Unterstützung des Bundes. Dieser möchte sich Ende 2026 zur Finanzierung der Expo äussern und erarbeitet momentan die Rechtsgrundlagen. Eine Landesausstellung könnte laut dem Bund im Jahr 2034 stattfinden. Die NEXPO und die weiteren Expo-Initiativen, «Svizra27» «X27» und «Muntagna», setzen sich gemeinsam für eine Straffung des Zeitplans ein. Mit der Initiative X27 hat die NEXPO eine Absichtserklärung zur künftigen Integration in die NEXPO vereinbart.
Der Bund und die Konferenz der Kantonsregierungen begrüssen die existierenden Expo-Projekte und haben in einem Positionspapier erste Rahmenbedingungen für eine Expo festgelegt. Dazu zählen unter anderem ein kultureller, gesamtwirtschaftlicher und nachhaltiger Nutzen für die ganze Schweiz, eine realistische Planung, ein tragfähiges Budget und professionelle Führungsstrukturen, die Abstimmung mit lokalen Behörden, der Rückhalt bei wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen sowie die Unterstützung der Bevölkerung. Die NEXPO berücksichtigt diese Anforderungen in ihrer Planung und ist zuversichtlich, dass sie gute Chancen hat, vom Bund als neue Expo ausgewählt zu werden. In Zusammenarbeit mit einem Kuratorium und einem Beratungsunternehmen für die Machbarkeitsprüfung wird die NEXPO ihr Konzept für die Bewerbung bis zur Eingabe beim Bund weiter konkretisieren.
Die Planung eines Expo-Vorhabens braucht viele Jahre Vorlaufzeit. Wichtig für die angesprochenen Themen ist der Austausch mit der Bevölkerung. Daher hat der Verein NEXPO zusammen mit Partner*innen den «NEXPLORER» lanciert. Das Umfrage-Tool will die aktuelle Befindlichkeit der Schweiz messen und es jeder und jedem erlauben, basierend auf den Resultaten ein eigenes Schweizerkreuz erstellen zu lassen und die Ergebnisse mit denen anderer Personen zu vergleichen. Die Menschen sollen dazu angeregt werden, sich über gesellschaftlich relevanten Fragen Gedanken zu machen.
Bei einer Tour durch die NEXPO-Städte wurden die NEXPLORER-Kreuze als Fahnen gehisst. Dabei wurden auch erste Unterschiede zwischen den Städten ausgewertet. Beispielsweise tendieren die Zürcher*innen stärker zum Wert der Freiheit als andere Städter*innen.
- Zugang barrierefrei
- Es sind 3 Behindertenparkplätze verfügbar.