
Der polnische Künstler Pawel Althamer bezieht sich bei seinen künstlerischen Interventionen auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Für die Wohnsiedlung Heumatt standen von Anfang an die Kinder der Siedlung im Mittelpunkt seines Interesses. Er hat den Spielplatz neu gestaltet (Spielgeräte, die nach Zeichnungen des Künstlers hergestellt wurden sowie eine Skulptur, zwei Sitzbänke, ein Abfalleimer und eine Bodenbemalung) und so zur Verbesserung der Lebensqualität im Quartier beigetragen. Bereits in einer früheren Aktion hat Althamer Kinder einbezogen: Für das Kunstprojekt «Frühling» in der Kunsthalle Fridericianum in Kassel hat er 2009 mehrere hundert Kinder aus Kassel eingeladen, über tausend Quadratmeter dieses historisch beladenen und weltbekannten Ausstellungsortes, mit seiner Vergangenheit als Bibliothek und Parlamentsgebäude, zu besetzen zu beleben und zu verwandeln. Durch den Rückzug seiner Person als Künstler in seinen performativen Arbeiten schafft er eine gänzliche Vermischung von Kunst und Leben. Dabei sucht er Einfluss auf die Realität zu nehmen. Er nennt dies die «Wirklichkeit lenken».
Roman Kurzmeyer
- Kunst Pawel Althamer (*1967), Warschau
«Ohne Titel», 2006
Kinderspielgeräte
Produktion: Marcin Althamer
Foto: Luca Zanier, Zürich - Projektleitung Karin Frei Bernasconi, kuratiert mit Roman Kurzmeyer
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten