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Für die Schulanlage Entlisberg schlägt Karsten Födinger eine zweiteilige Arbeit vor mit einem ebenso zweiteiligen Titel «Arbrepalabre-Simsalabim». Dabei verweist er einerseits auf den arbre à parler, den Baum, der in gewissen Gemeinschaften als Treffpunkt, Diskussions- und Versammlungsort dient, andererseits ist es eine Anlehnung an den bekannten Zauberspruch, der mithelfen soll, Gegenstände zu transformieren.

Ausgehend von diesen beiden Gedankenstützen entwickelt Födinger zwei skulpturale Entwürfe, die in gegenseitiger Relation stehen, aber in sich ebenso selbstständig funktionieren. Es ist einerseits die physische Übersetzung einer einfachen Geste: Aus einer Markierung auf einem Plan wird ein offener Kreis, der vom Künstler als Aluminiumrohr umgesetzt und auf 3 Meter Höhe platziert werden soll. Zuerst von Stützen gehalten, ist vorgesehen, dass die wachsenden Bäume das in ihren Astgabeln liegende Rohr im Laufe der Zeit inkorporieren. Aus dem Zeichen auf der Karte entwickelt sich ein vielseitig bespiel- und benutzbarer Ort für die Schule: Ein Treffpunkt und Versammlungsort. 

Der zweite Teil der Arbeit ist der Abguss eines Baumstamms in Alu, der eine Säule des Neubaus umfassen soll. Das Spiel der Täuschung von Original und Imitat wird durch die Platzierung fortgesetzt, indem der Stamm als scheinbar natürliches Element in der architektonischen Konstruktion eingesetzt wird. Der Baum und damit auch die Kunst stützt das Haus und ist Teil davon. Die Platzierung wählt der Künstler so, dass die Kinder den Baum anfassen und begreifen können. Die vorderhand simple Symbolik von Tragen, Getragen werden, Wachsen, Zusammenstehen, Für-einander-da-sein entwickelt im Umfeld der Schule eine ebenso starke wie verständliche Resonanz.