Das international anerkannte Zürcher Theater Spektakel zählt zu den beliebtesten Theater-Festivals der Schweiz. Es findet jeweils im Spätsommer auf der Landiwiese statt. Das Festival bespielt temporäre Theaterbauten sowie externe Spielstätten. Als fester Bestandteil des Zürcher Kultursommers zieht es jährlich rund 120 000 Besucher*innen an.
Trotz seines Erfolgs steht das Festival vor strukturellen, finanziellen und verwaltungsrechtlichen Herausforderungen. Jahrzehntelang gewachsene Strukturen genügen heute nicht mehr den Anforderungen an ein professionelles, international tätiges Festival. Die Kosten für Technik, Infrastruktur, Honorare und Logistik sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wichtige Drittmittel sind weggebrochen. Um die Zukunft des Festivals langfristig zu sichern, braucht es eine kritische Analyse der bestehenden Strukturen sowie die Entwicklung tragfähiger, zukunftsorientierter Modelle.
Ziel ist es, die finanzielle und organisatorische Basis des Zürcher Theater Spektakels so weiterzuentwickeln, dass das Festival auch in zehn Jahren noch mit der heutigen Qualität stattfinden kann.
Die Stadt Zürich hat dafür einen strukturierten Prozess unter Einbezug externer Expertise gestartet. Die Modellüberprüfung läuft voraussichtlich bis Ende 2026. So können Ergebnisse in die geplante Ausschreibung der künstlerischen Leitung einfliessen, die Anfang 2028 neu besetzt wird. Zudem bilden sie die Grundlage für die geplante Verankerung des Festivals in der neuen Kulturförderverordnung. Diese Verordnung ist nötig, weil mit der Revision der Gemeindeordnung 2021 der bisherige konstitutive Budgetbeschluss als Rechtsgrundlage nicht mehr ausreicht. Ab 2028 wird die Kulturförderverordnung sicherstellen, dass das Zürcher Theater Spektakel rechtlich und finanziell gut aufgestellt ist.
Die Analyse der bestehenden Strukturen und die Modellentwicklung sind eine Investition in den Fortbestand des Festivals. Die finanziellen, organisatorischen und rechtlichen Grundlagen sollen gestärkt werden. Auch wenn das Festival mit seinem grossen Erfolg beim Publikum nach aussen stabil wirkt, sind die Herausforderungen deutlich: steigende Kosten, wegfallende Drittmittel, höhere Ansprüche an die Organisation. Der Prozess ist eine vorausschauende Massnahme, um die Zukunftsfähigkeit des Festivals zu sichern.
Die Kosten für Technik und Infrastruktur sowie die Honorare für Künstler*innen sind über die letzten Jahre stark gestiegen. Die Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Gleichzeitig sind wichtige Drittmittel von Stiftungen und Sponsoren weggebrochen. Das Festival kann keine Rücklagen bilden und hat kaum Spielraum, um Schwankungen oder Krisen abzufedern.
Möglich wäre eine schleichende Aushöhlung des beim Publikum beliebten Angebots und ein Verlust an künstlerischer Qualität. Zudem ist es wichtig, bis zur Ausschreibung der künstlerischen Leitung im Jahr 2026 Klarheit über Strukturen und Finanzen zu schaffen, damit die geplante Neubesetzung auf Anfang 2028 gut vorbereitet ist.
Die Szenarien bilden die Grundlage für die Ausschreibung der künstlerischen Leitung im Jahr 2026 und schaffen die Basis dafür, die künftige Ausrichtung ab 2028 verbindlich in der neuen Kulturförderverordnung zu verankern.
Die Weiterentwicklung konzentriert sich auf die Sicherung des Festivals innerhalb der bestehenden Strukturen. Die Prüfung einer Ausgliederung ist nicht Teil des aktuellen Auftrags.
Geplant ist, verschiedene Szenarien zu entwickeln, die klar aufzeigen, welche Entwicklungen mit welchen Mitteln realisierbar sind. Im Fokus steht, Strukturen zu stärken, die Finanzierung zu festigen und Leitung sowie Organisation langfristig zukunftsfähig aufzustellen. Erst auf Basis dieser Szenarien wird entschieden, ob zusätzliche Mittel nötig sind.