
Der Quartierpark Pfingstweid ist ein integraler Bestandteil der Grünanlagen in Zürich-West. Mit Fuss- und Radwegen entlang des Gleisbogens und der Pfingstweidstrasse ist er gut vernetzt. Im Zentrum liegt eine grosse Wiese, umgeben von Bäumen und einem chaussierten Aufenthaltsplatz mit Wasserbecken. Rampen, Treppen und terrassierte Böschungen erleichtern den Zugang.
Der Park bietet Spielbereiche und naturbelassene Flächen, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen.
Der Park steht auf dem ehemaligen Pfingstweidareal. Das war die Weid, die früher zu Pfingsten mit dem Vieh bestossen wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in Zürich Familiengartenareale für die Selbstversorgung der Arbeiterbevölkerung eingerichtet, einschliesslich des Areals in Zürich-West. Ab 1920 verpachtete ein Familiengartenverein das Pfingstweidareal an Kleingärtner*innen.
Während der neue Park entstand, wurde unweit davon für den Neubau der Europa-Allee ein Teil des Zürcher Hauptbahnhofs abgebrochen. So entwickelten die Landschaftsarchitekt*innen das Konzept, einen Teil der Abbruchmaterialien aus dem Hauptbahnhof im neuen Park am Gleisbogen wiederzuverwenden.
Für die Stützmauer zwischen Park und City-West Areal wurde Beton aus dem Rückbau von Bahnsteigen verwendet. Dabei wurden grössere Betonabbruch-Brocken in eine Schalung gelegt und mit Recycling-Beton gebunden. Somit findet sich ein Teil der zurückgebauten Gleisanlagen im neuen Park – der seinerseits am Gleisfeld liegt – wieder.
Die Dächer der abgebrochenen Bahnsteige waren mit Kies bedeckt und begrünt. Die Kiesmischung wurde abgetragen und zur Pfingstweid transportiert, wo sie nun als Substrat für die Ansaat von Wildblumen dient. Dabei sind auch Dachbegrünungspflanzen als «blinde Passagiere» mit in den Park gekommen. Da sie im Park günstige Standortbedingungen vorfinden, werden sie sich bald zwischen den neu angesäten Wildblumen etablieren. Auch für die Betonfertigteile, aus denen die ursprünglichen Bahnsteigkanten gebaut waren, wurde eine neue Verwendung gefunden. Aufgrund ihrer Form und Grösse konnten sie als Stützelemente für den Höhenübergang zwischen dem künftigen Schulareal und dem Parkgelände eingesetzt werden.
Organisation und Termine:
- Bauherrschaft: Grün Stadt Zürich
- Landschaftsarchitektur: Antón und Ghiggi Landschaft Architektur GmbH, Zürich
- Bauzeit: April 2014 bis Juni 2015
- Eröffnung: 5. September 2015
- Barrierefreies WC
- Spielplatz
- Grillstelle
- Planschbecken
- Zugang barrierefrei