Walzen Sportrasen
Das Walzen eines Sportrasens führt nicht dazu, dass ein Platz «ebener» wird. Hingegen hat das Walzen gravierende, negative Einflüsse auf das Wasserabzugsverhalten und den Gasaustausch eines Sportrasens. Durch das Walzen wird die oberste Schicht der Rasentragschicht verdichtet und versiegelt. Insbesondere bei Regen kann das Wasser nicht zügig absickern, die Oberfläche bleibt nass und die Bespielbarkeit wird eingeschränkt. Durch die verschmierten Feinporen ist der notwendige Gasaustausch in der obersten Bodenschicht gestört. Sauerstoff dringt nicht mehr zu den Wurzeln vor und Faulgase, die durch den natürlichen Abbau organischer Substanz entstehen, können nicht mehr aus dem Boden entweichen. Dies wirkt sich negativ auf die Rasengräser, die Dichte der Grasnarbe und die Zusammensetzung der Rasengräser aus. Letztlich auch auf die Lebensdauer eines Sportrasens. Das Walzen wird nur sehr vorsichtig eingesetzt. Unebenheiten im Boden werden mit regelmässigem Abschleppen beseitigt.
Bewässerung Sportrasen
Die kurzzeitige Bewässerung für wenige Minuten (Pitchwatering) eines Sportrasens, vor einem Training oder Spiel, ist schädlich für die Scherfestigkeit der Grasnarbe, die Gräser-Zusammensetzung und die Lebensdauer eines Sportrasens. Durch die geringe Menge an Feuchtigkeit, die meist nur wenige Millimeter in die Rasentragschicht eindringt, wird das Wurzelwachstum negativ beeinflusst. Die Wurzeln ziehen sich zurück, wurzeln nicht mehr so tief (schlechte Scherfestigkeit) und dadurch werden andere unerwünschte Rasengräser begünstigt und breiten sich vermehrt aus. Dies beeinflusst die Lebensdauer der Grasnarbe und die Bespielbarkeit negativ. Daher sieht die Stadt Zürich im Grundsatz vom «Pitchwatering» ab. Für das gesunde Wachstum eines Sportrasens sind Wässerungen von 10-20 Liter pro m2 erforderlich, dies nur bei entsprechender Trockenheit. Das Ballrollverhalten wird hauptsächlich durch die Ebenheit, Narbendichte, Pflanzenbestand, Schnitthöhe, Filz, Tragfähigkeit und Rücksprungelastizität der Grasnarbe bzw. des Platzes beeinflusst.
Bewässerung Kunstrasensportfeld
Die Bewässerung der Kunstrasenspielfelder wird in der Stadt Zürich nur zur Hitzeminderung genutzt. Das sogenannte «Pitchwatering», um kurz vor und während Trainings und Spielen die Roll- und Gleiteigenschaften auf dem Kunstrasen zu verändern, wird grundsätzlich nicht durchgeführt. Unter anderem da bei neuen Generationen der Kunstrasenspielfelder moderne Kunststofffasern eingesetzt werden, die Reibungswärme grösstenteils absorbieren und damit Verletzungen durch Verbrennungen verhindern. Die Befeuchtung erfolgt nur in Absprache mit den verantwortlichen Mitarbeitenden des Sportamts vor Ort auf den entsprechenden Rasensportanlagen, mit maximal zwei Befeuchtungen pro Tag à höchstens 2 Liter/m2.