Im Sport sind junge und alte Menschen aktiv, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts, queere Menschen, Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Menschen mit und ohne Schweizer Pass. Die Vielfalt von Menschen im Sport ist eine Realität und eine Bereicherung. Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Sport heute inklusiver und offener ist als er es zu anderen Zeitpunkten in der Geschichte war. Trotzdem haben nach wie vor nicht alle Menschen gleichermassen Zugang zum Sport und erleben Momente der Ablehnung und Ausgrenzung.
Genauso wie in anderen Bereichen der Gesellschaft ist Ablehnung und Ausgrenzung im Sport eng verbunden mit der Wahrnehmung von Menschen als «anders», «fremd» oder «unnormal». Menschen, die bestimmten sozialen Normen und gesellschaftlichen Vorstellungen nicht entsprechen, erfahren Formen des sozialen Ausschlusses und der Benachteiligung. Das heisst, sie erleben Diskriminierung. Das kann zum Beispiel aufgrund der sozialen oder kulturellen Herkunft einer Person sein, aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit, aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität, ihrer sexuellen Orientierung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung.
Oft wirken unterschiedliche Aspekte zusammen und zwar in Form einer Mehrfachdiskriminierung. Das heisst, Menschen werden z. B. nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund einer Behinderung oder aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit benachteiligt. Der Begriff Intersektionalität (Erklärvideo mit Emilia Roig) verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass sich die erlebten Diskriminierungen nicht nur addieren. Vielmehr ergeben sich ganz spezifische Diskriminierungserfahrungen für Menschen, die in mehrfacher Weise den gesellschaftlichen Erwartungen und Normen nicht entsprechen.

Das Ethik-Statut des Schweizer Sports (2025) legt die grundlegenden Werte für einen gesunden, respektvollen, fairen und nachhaltig erfolgreichen Sport fest. Es besagt, dass keine Person wegen ihres Erscheinungsbilds, ihrer ethnischen Herkunft, Nationalität, sozialen Herkunft, Sprache, Religion, Lebensform, politischen oder anderen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung, ihres Alters, oder aus anderen sachlich nicht gerechtfertigten Gründen diskriminiert werden darf.
- Wie können wir den Sport so gestalten, dass er allen Menschen offensteht und sie in ihrer Vielfalt willkommen heisst?
- Wie können wir in Trainings- und Sportgruppen, in Vereinen und Verbänden sicherstellen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Sport teilnehmen können und sich dabei sicher fühlen?
- Wie kann in allen Bereichen des Sports ein professioneller und respektvoller Umgang mit Vielfalt gewährleistet werden?
Kursleitende und Trainer*innen können wesentlich zu einer diversitätsbewussten und diskriminierungssensiblen Sportwelt beitragen. Was es dazu braucht, ist die Offenheit, den Mut und die Bereitschaft, gemeinsam mit anderen über den Umgang mit Vielfalt im Austausch zu sein und über das eigene Handeln im Sport zu sprechen.
- Welche Diskriminierungserfahrungen machen Menschen im Sport?
- Wie kann ich Diskriminierungen im Sport begegnen?
- Wie vermeide ich Stereotype und Vorurteile?
- Wie kann ich anerkennend und wertschätzend kommunizieren?
- Wie kann ich dazu beitragen, dass sich Menschen in meiner Sportgruppe willkommen und sicher fühlen?
- Wie kann ich z.B. als Sportleiter*in mit gutem Vorbild vorangehen?
Die in den Kacheln oben verlinkten Unterseiten enthalten Hinweise und Anregungen für Kursleitende und Trainer*innen im Freizeit- und Breitensport, aktive Sportvereinsmitglieder sowie für all jene Menschen, die Vielfalt im Sport anerkennen und leben wollen.

Der Leporello kann gerne auch über das Kontaktformular bestellt werden.
Die Texte wurden unter der Leitung des Sportamts im Rahmen einer städtischen Begleitmassnahme zur UEFA Women's EURO 2025 von Dr. phil. Karolin Heckemeyer, PH FHNW, verfasst und in Zusammenarbeit folgenden städtischen Fachstellen erarbeitet:
- Beauftragte für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
- Fachstelle Diversität, Integration, Antirassismus
- Fachstelle für Gleichstellung
- Sozialdepartement
Die Inspiration für die Erarbeitung des Leporellos und der ausführenden Texte basiert auf dem Merkblatt «Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport». Mit Fokus auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und einer intersektionalen Perspektive bietet es die Grundlage für Handlungsempfehlungen zu den weiteren thematischen Bereichen. Verfasst wurde es in Zusammenarbeit mit Dr. Marianne Meier, Sportpädagogin und Historikerin, Universität Bern und der Fachstelle für Gleichstellung, Stadt Zürich