Viele verschiedene Menschen treiben Sport:
- Junge und alte Menschen
- Menschen mit und ohne Behinderung
- Reiche, mittelreiche und arme Menschen
- Frauen, Männer und trans Menschen
- Queere Menschen, wie homo-sexuelle oder bi-sexuelle Menschen
- Zugewanderte Menschen
- Geflüchtete Menschen
- Menschen mit und ohne Schweizer Pass
Die Vielfalt der Menschen im Sport ist etwas Gutes.
Früher war es für viele Menschen nicht möglich, Sport zu treiben.
Weil sie «anders» waren als die meisten.
Heute ist der Sport inklusiver und offener.
Aber der Sport ist immer noch nicht für alle Menschen zugänglich.
Diskriminierung im Sport
Manche Menschen erleben Ablehnung und Ausgrenzung im Sport.
Man sagt auch: Sie werden diskriminiert.
Warum?
Weil ihre Mitmenschen denken:
Diese Menschen sind «anders», «fremd» oder «nicht normal».
Diese Menschen sind nicht wie die Norm.
Die Norm ist das, was die meisten machen.
Die Norm ist so, wie die meisten sind.
Die Norm ist aber vor allem eine Vorstellung der Menschen.
In der Schweiz kann eine solche Vorstellung sein:
- Die meisten Menschen haben eine weisse Hautfarbe.
- Die meisten Menschen sind hetero-sexuell.
- Die meisten Menschen haben keine Behinderung.
- Die meisten Menschen verdienen gut.
- Die meisten Frauen machen keine Kampf-Sportart.
Das heisst nicht, dass es wirklich so ist.
Aber viele Menschen in unserer Gesellschaft haben diese Vorstellungen.
Deshalb werden manche Menschen ausgeschlossen oder abgelehnt.
Oder sie haben Nachteile.
Weil sie nicht diesen Vorstellungen entsprechen.
Manche Menschen werden auch mehrfach diskriminiert.
Zum Beispiel:
Eine Frau hat eine Behinderung und ist Muslimin.
Sie wird vielleicht diskriminiert:
- weil sie eine Frau ist
- weil sie eine Behinderung hat
- weil sie Muslimin ist
Man sagt auch: inter-sektionelle Diskriminierung.
Das heisst:
Diese Frau erlebt eine ganz bestimmte Art von Diskriminierung.
Weil sie mehrere gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt.
Viele Menschen erleben eine solche Mehrfach-Diskriminierung.
Was sagt der Schweizer Sport?
Der Verband Swiss Olympic hat 2025 das Ethik-Statut des Schweizer Sports veröffentlicht.
Das sind Regeln, wie man sich im Sport verhalten soll. Und wie nicht.
In dem Statut steht auch:
Was brauchen wir für einen Sport, der gesund, respektvoll, fair und auch in Zukunft erfolgreich ist?
Das Ethik-Statut sagt:
Niemand darf diskriminiert werden.
Nicht wegen:
- der Herkunft
- der Nationalität
- der Familie, aus der man kommt
- Armut
- der Sprache
- der Religion
- der Lebensform
- der politischen Meinung oder sonst einer Meinung
- der sexuellen Orientierung
- der Geschlechts-Identität
- körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen
- dem Alter
- des Aussehens
- aus anderen Gründen, die man nicht rechtfertigen kann
Das Ethik-Statut des Schweizer Sports stellt folgende Fragen:
- Wie können wir den Sport so gestalten, dass er für alle Menschen offen ist?
Und dass sich alle Menschen willkommen fühlen? - Wie können wir sicherstellen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Sport teilnehmen können?
Und sich dabei sicher fühlen?
Zum Beispiel in Trainings-Gruppen, in Vereinen und Verbänden. - Wie können wir in allen Bereichen des Sports dafür sorgen, dass wir professionell und respektvoll mit Vielfalt umgehen?
Was kann ich tun?
Kursleitende und Trainer*innen können etwas beitragen.
Dass die Sportwelt sich bewusst wird:
Vielfalt ist wichtig.
Man darf niemanden diskriminieren.
Was braucht es dazu?
- Offenheit
- Mut
- Bereitschaft, mit anderen über das Thema Vielfalt zu sprechen. Und Bereitschaft, über das eigene Handeln im Sport zu sprechen.
Diese Fragen können sich Kursleitende und Trainer*innen stellen:
- Welche Diskriminierungen erleben Menschen im Sport?
- Wie kann ich auf Diskriminierungen im Sport reagieren?
- Wie vermeide ich Vorurteile?
- Wie kann ich anerkennend und wertschätzend kommunizieren?
- Menschen in meiner Sportgruppe sollen sich willkommen und sicher fühlen.
Wie kann ich dazu beitragen? - Wie kann ich zum Beispiel als Sportleiter*in ein gutes Vorbild sein?
Wenn Sie auf die Felder oben klicken, kommen Sie auf verschiedene Unterseiten.
Dort finden Sie Hinweise und Tipps für:
- Kursleitende und Trainer*innen im Freizeitsport und im Breitensport
- aktive Sportvereins-Mitglieder
- alle Menschen, die Vielfalt im Sport anerkennen und leben wollen
Es gibt auch eine Falt-Broschüre zum Thema.
Sie können dies am Schluss des Textes herunterladen.
Oder Sie können die Broschüre über das Kontakt-Formular bestellen:
Hinweise zu den Texten
Das Sportamt ist verantwortlich für die Texte auf dieser Website.
Die Texte sind eine begleitende Aktion der Stadt zur Europa-Fussball-Meisterschaft der Frauen 2025.
Dr. Karolin Heckemeyer von der Fach-Hochschule Nordwest-Schweiz hat die Texte geschrieben.
Diese städtischen Fachstellen haben mitgearbeitet:
- Beauftragte für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
- Fachstelle Diversität, Integration, Antirassismus
- Fachstelle für Gleichstellung
- Sozialdepartement
Die Inspiration für die Broschüre und die Website war das Merkblatt:
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport.
Das Merkblatt wurde von der Stadt gemacht.
In Zusammenarbeit mit:
- Dr. Marianne Meier, Sport-Pädagogin und Historikerin, Universität Bern
- Fachstelle für Gleichstellung, Stadt Zürich
Das Merkblatt bietet die Grundlage für Empfehlungen dazu, wie man bei Diskriminierung handeln soll.
Diese Website bietet Empfehlungen zu verschiedenen Bereichen von Diskriminierung im Sport.
Im Sport sind junge und alte Menschen aktiv, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts, queere Menschen, Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Menschen mit und ohne Schweizer Pass. Die Vielfalt von Menschen im Sport ist eine Realität und eine Bereicherung. Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Sport heute inklusiver und offener ist als er es zu anderen Zeitpunkten in der Geschichte war. Trotzdem haben nach wie vor nicht alle Menschen gleichermassen Zugang zum Sport und erleben Momente der Ablehnung und Ausgrenzung.
Genauso wie in anderen Bereichen der Gesellschaft ist Ablehnung und Ausgrenzung im Sport eng verbunden mit der Wahrnehmung von Menschen als «anders», «fremd» oder «unnormal». Menschen, die bestimmten sozialen Normen und gesellschaftlichen Vorstellungen nicht entsprechen, erfahren Formen des sozialen Ausschlusses und der Benachteiligung. Das heisst, sie erleben Diskriminierung. Das kann zum Beispiel aufgrund der sozialen oder kulturellen Herkunft einer Person sein, aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit, aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität, ihrer sexuellen Orientierung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung.
Oft wirken unterschiedliche Aspekte zusammen und zwar in Form einer Mehrfachdiskriminierung. Das heisst, Menschen werden z. B. nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund einer Behinderung oder aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit benachteiligt. Der Begriff Intersektionalität (Erklärvideo mit Emilia Roig) verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass sich die erlebten Diskriminierungen nicht nur addieren. Vielmehr ergeben sich ganz spezifische Diskriminierungserfahrungen für Menschen, die in mehrfacher Weise den gesellschaftlichen Erwartungen und Normen nicht entsprechen.
Das Ethik-Statut des Schweizer Sports (2025) legt die grundlegenden Werte für einen gesunden, respektvollen, fairen und nachhaltig erfolgreichen Sport fest. Es besagt, dass keine Person wegen ihres Erscheinungsbilds, ihrer ethnischen Herkunft, Nationalität, sozialen Herkunft, Sprache, Religion, Lebensform, politischen oder anderen Meinung, ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung, ihres Alters, oder aus anderen sachlich nicht gerechtfertigten Gründen diskriminiert werden darf.
- Wie können wir den Sport so gestalten, dass er allen Menschen offensteht und sie in ihrer Vielfalt willkommen heisst?
- Wie können wir in Trainings- und Sportgruppen, in Vereinen und Verbänden sicherstellen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Sport teilnehmen können und sich dabei sicher fühlen?
- Wie kann in allen Bereichen des Sports ein professioneller und respektvoller Umgang mit Vielfalt gewährleistet werden?
Kursleitende und Trainer*innen können wesentlich zu einer diversitätsbewussten und diskriminierungssensiblen Sportwelt beitragen. Was es dazu braucht, ist die Offenheit, den Mut und die Bereitschaft, gemeinsam mit anderen über den Umgang mit Vielfalt im Austausch zu sein und über das eigene Handeln im Sport zu sprechen.
- Welche Diskriminierungserfahrungen machen Menschen im Sport?
- Wie kann ich Diskriminierungen im Sport begegnen?
- Wie vermeide ich Stereotype und Vorurteile?
- Wie kann ich anerkennend und wertschätzend kommunizieren?
- Wie kann ich dazu beitragen, dass sich Menschen in meiner Sportgruppe willkommen und sicher fühlen?
- Wie kann ich z.B. als Sportleiter*in mit gutem Vorbild vorangehen?
Die in den Kacheln oben verlinkten Unterseiten enthalten Hinweise und Anregungen für Kursleitende und Trainer*innen im Freizeit- und Breitensport, aktive Sportvereinsmitglieder sowie für all jene Menschen, die Vielfalt im Sport anerkennen und leben wollen.
Der Leporello kann gerne auch über das Kontaktformular bestellt werden.
Die Texte wurden unter der Leitung des Sportamts im Rahmen einer städtischen Begleitmassnahme zur UEFA Women's EURO 2025 von Dr. phil. Karolin Heckemeyer, PH FHNW, verfasst und in Zusammenarbeit folgenden städtischen Fachstellen erarbeitet:
- Beauftragte für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
- Fachstelle Diversität, Integration, Antirassismus
- Fachstelle für Gleichstellung
- Sozialdepartement
Die Inspiration für die Erarbeitung des Leporellos und der ausführenden Texte basiert auf dem Merkblatt «Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport». Mit Fokus auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und einer intersektionalen Perspektive bietet es die Grundlage für Handlungsempfehlungen zu den weiteren thematischen Bereichen. Verfasst wurde es in Zusammenarbeit mit Dr. Marianne Meier, Sportpädagogin und Historikerin, Universität Bern und der Fachstelle für Gleichstellung, Stadt Zürich.
Die Texte wurden aufgrund der hohen Komplexität durch das Büro für Leichte Sprache von Pro Infirmis in «Leichte Sprache» übersetzt.