Im Sport wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen erfahren Menschen Rassismus. Sie werden unter anderem aufgrund ihrer äusserlichen oder kulturellen Merkmale, ihrer Sprache, ihrer tatsächlichen oder der ihnen zugeschriebenen Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit als «anders» und «fremd» abgewertet. Im Sport zeigt sich dieser individuelle Rassismus in rassistischen Übergriffen, Ausschluss und Beleidigungen auf dem Spielfeld, in Fangesängen auf der Tribüne und in zwischenmenschlichen Interaktionen im Sportalltag. Die damit verbundenen Rassismuserfahrungen sind für betroffene Menschen zermürbend und sie nehmen die Freude am Sport und an sportlicher Leistung. Rassismus geschieht nicht nur bei böser Absicht, sondern auch unbeabsichtigte Äusserungen können rassistische Wirkung haben.
ableistisch
Das Wort kommt vom englischen Begriff «able».
«able» bedeutet «fähig».
Ableistische Vorurteile diskriminieren Menschen mit Behinderung.
ableistisch ist zum Beispiel das Vorurteil:
Menschen mit Behinderungen sind weniger sportlich.
Weil ihr Körper nicht den Vorstellungen
eines «normalen» Körpers entspricht.
inter
«inter» steht für «inter-geschlechtlich».
Inter Menschen sind medizinisch gesehen
nicht männlich und auch nicht weiblich.
Das heisst:
Ihr körperliches Geschlecht ist
nicht klar männlich und auch nicht klar weiblich.
Klasse
Unsere Gesellschaft teilt Menschen in verschiedene Klassen ein.
Je nachdem, wie viel Geld die Menschen haben.
Menschen mit genug oder viel Geld gehören zu einer hohen Klasse.
Menschen mit wenig Geld gehören zu einer tieferen Klasse.
Klassen sind Teil der Struktur unserer Gesellschaft.
klassistisch
Klassistisch sein heisst:
Man grenzt Menschen aus,
weil sie zu einer tieferen gesellschaftlichen Klasse gehören.
Oder aus einer tieferen gesellschaftlichen Klasse kommen.
Zum Beispiel:
Menschen mit viel Geld haben Vorurteile gegen Menschen mit wenig Geld.
Das ist diskriminierend.
Klassistische Diskriminierung kommt immer von einer höheren Klasse
und richtet sich gegen eine tiefere Klasse.
nicht-binär
«binär» bezieht sich auf die 2 Geschlechter: Mann und Frau.
Nicht-binäre Menschen sind Menschen,
die nicht Mann und nicht Frau sind.
Das ist unabhängig von ihrem körperlichen Geschlecht.
Sie sind vielleicht beides gleichzeitig.
Oder zwischen männlich und weiblich.
Oder sie haben gar kein Geschlecht.
queer
«queer» bedeutet in diesen Texten:
nicht heterosexuell.
Queere Menschen sind also zum Beispiel schwul, lesbisch oder bisexuell.
Also: Männer lieben Männer, Frauen lieben Frauen.
Oder man liebt Männer und Frauen.
Rassismus
Rassismus ist eine Diskriminierung von nicht weissen Menschen.
Nicht weisse Menschen werden aus verschiedenen Gründen diskriminiert.
Zum Beispiel:
- weil sie eine dunkle Hautfarbe haben
- weil sie nicht gut Deutsch sprechen
- weil sie eine andere Religion haben als das Christentum
- weil sie andere Traditionen haben als Schweizer Traditionen
Es gibt noch viele andere Gründe.
Aus diesen Gründen denken manche Leute:
Diese Menschen sind «anders».
Sie sind «fremd».
Auch wenn das gar nicht stimmt.
Aber sie schliessen diese Menschen dann aus.
Oder geben ihnen weniger Chancen.
Zum Beispiel im Sport, bei der Wohnungs-Vermietung oder bei der Arbeit.
Sexismus
Sexismus heisst:
Diskriminierung wegen dem Geschlecht.
Vielleicht sagt jemand:
«Du wirfst den Ball wie ein Mädchen.»
Und meint damit: Du wirfst den Ball schlecht.
Dann ist das sexistisch.
trans
Trans Menschen sind Personen,
die sich nicht ihrem biologischen Geschlecht zuordnen.
Zum Beispiel:
Ein Mensch, der als Mann geboren wurde, fühlt sich als Frau.
Oder ein Mensch, der als Frau geboren wurde, fühlt sich als Mann.
Trans Menschen machen manchmal auch eine Geschlechts-Angleichung.
Damit sie statt wie ein Mann wie eine Frau aussehen.
Oder umgekehrt.
Alle fett markierten Wörter in den Texten sind im Glossar erklärt.
In vielen Bereichen der Gesellschaft erleben Menschen Rassismus.
Auch im Sport.
Rassismus heisst:
Menschen werden diskriminiert, weil sie zum Beispiel:
- eine andere Hautfarbe haben
- nicht gut Deutsch sprechen
- eine andere Religion haben als das Christentum
- andere Traditionen haben als Schweizer Traditionen
Es gibt noch viele andere Gründe.
Aus diesen Gründen denken manche Leute:
Diese Menschen sind «anders».
Sie sind «fremd».
Auch wenn das gar nicht stimmt.
Rassismus im Sport zeigt sich auf dem Spielfeld:
- durch körperliche Gewalt
- durch Beleidigungen
- wenn Meschen nicht an einem Spiel teilhaben dürfen
- Benachteiligungen weil Menschen nicht gleich behandelt werden
Rassismus zeigt sich auch bei den Fans.
Zum Beispiel, wenn sie beleidigende Lieder auf der Tribüne singen.
Und Rassismus geschieht nicht nur mit böser Absicht.
Manche Leute sagen etwas Rassistisches, ohne es zu wissen.
Die Folgen für die Betroffenen sind trotzdem schlimm.
Denn Rassismus-Erfahrungen sind sehr verletzend und frustrierend.
Sie nehmen den betroffenen Menschen die Freude am Sport.
Rassismus hat eine lange Geschichte
Rassismus im Sport hat eine lange Geschichte.
Diese Geschichte hat bis heute Auswirkungen.
Nicht weisse Menschen werden auch heute noch
ausgegrenzt und ungleich behandelt.
Manche rassistische Vorstellungen scheinen vielleicht zuerst positiv.
Zum Beispiel die Vorstellung,
dass Schwarze Menschen «von Natur aus» sportlich sind.
Diese Vorstellung ist aber falsch.
Sie kommt aus einer früheren Zeit.
Damals sind weisse Meschen aus Europa nach Amerika, nach Asien und nach Afrika gereist.
Und sie haben die Menschen in vielen Gebieten der Welt unterdrückt.
Man sagte damals:
Weisse Menschen haben Erfolg im Sport, weil sie viel und gut trainiert haben.
Bei Schwarzen Menschen ist es anders.
Sie haben einfach so Erfolg im Sport.
Weil die Sportlichkeit schon in ihren Genen ist.
Aber das stimmt gar nicht.
Wissenschaftliche Studien zeigen:
Diese Vorstellungen haben bis heute eine Wirkung.
Sie beeinflussen zum Beispiel:
- wie junge Sportler*innen gefördert werden
- für welche Spiel-Positionen sie eingesetzt werden
- wer überhaupt mitmachen darf
Wichtig: Vielfalt in der Vielfalt
Menschen erleben aus verschiedenen Gründen Rassismus.
Es gibt nicht nur den Rassismus gegen Schwarze Menschen.
Oder gegen Muslime.
Es gibt viele weitere Formen von Rassismus.
Unter diesem Link sind einige aufgelistet:
Formen von Rassismus
Dazu kommt:
Rassismus ist oft mit anderen Formen von Diskriminierung verbunden.
Im Sport zeigt sich zum Beispiel sehr deutlich:
Die Gesellschaft sieht vor allem weisse Frauen als «schön» und «weiblich».
So erfüllten auch im Turnsport der Frauen lange
nur weisse Sportlerinnen das Schönheits-Ideal.
Schwarze Sportlerinnen gab es fast nicht oder gar nicht.
Bei den Olympischen Spielen 2024 haben zum ersten Mal
3 Schwarze Sportlerinnen eine Medaille gewonnen.
Es gibt auch den Rassismus gegen muslimische Mädchen und Frauen (auch Muslima genannt).
In unserer Gesellschaft gibt es das Vorurteil:
Muslimische Mädchen und Frauen haben kein Interesse an Sport.
Oder manche Leute denken:
Muslimische Mädchen und Frauen dürfen
wegen ihrem Glauben keinen Sport treiben.
Auch wenn das gar nicht stimmt.
Viele Muslima sind im Spitzensport erfolgreich.
Ausserdem fehlen im Sport oft die passenden Regeln und Bedingungen
für muslimische Mädchen und Frauen und so können sie nicht beim Sport mitmachen.
Zum Beispiel,
wenn Muslima mit Kopfbedeckung (Hijab) Sport treiben wollen.
Oder wenn sie in Räumen trainieren wollen, die nur für Frauen sind.
Handeln: Was kann ich tun?
Die Haltung und das Handeln
von Menschen in den Sport-Vereinen sind wichtig.
Zum Beispiel Kursleitende, Trainer*innen und aktive Vereins-Mitglieder.
Alle können einen Beitrag leisten.
Und Sport-Angebote anti-rassistisch gestalten.
Damit sich alle Menschen im Sport wohl und sicher fühlen.
Das können Sie als Kursleitende und Trainer*innen tun:
- Ein Bewusstsein für Rassismus im Sport entwickeln.
Sportangebote sollen anti-rassistisch sein.
Wie kann man das erreichen?
Alle am Sport beteiligten Menschen müssen sich bewusst sein:
In unserer Gesellschaft gibt es rassistische Vorstellungen und Normen.
Das hat mit der Geschichte unserer Gesellschaft zu tun.
Vor allem weisse Menschen können
diesen Normen und Vorstellungen begegnen.
Dazu müssen weisse Menschen offen sein
für das Thema Rassismus im Sport.
Wenn Sie weiss sind, fragen Sie sich:
Habe ich selber rassistische Vorstellungen?
Wie kann ich diese Vorstellungen loswerden?
Wie kann ich Rassismus erkennen?
Wie kann ich lernen, anders zu denken?
Dabei ist für weisse Menschen auch wichtig:
Machen Sie sich bewusst, dass Sie verschiedene Vorteile haben.
Weil Sie weiss sind.
Und denken Sie darüber nach:
In welchen Formen zeigt sich Rassismus im Sport?
Informieren Sie sich über Rassismus im Sport.
Und darüber, wie man dem Rassismus begegnen kann.
Am besten tun Sie das gemeinsam mit anderen Menschen in Ihrem Sport-Verein.
Fragen Sie sich:
Was können Sie gegen Rassismus tun?
Wie können Sie klar zeigen:
Wir sind gegen Rassismus?
Organisieren Sie Kurse zum Thema Anti-Rassismus.
Für Mitglieder und Trainer*innen.
Und für Personen mit einer leitenden Funktion in Ihrem Verein.
Holen Sie sich dafür professionelle Unterstützung.
Mit solchen Kursen ermöglichen Sie einen Austausch zu dem Thema.
Die Teilnehmenden lernen neue Fähigkeiten.
Und wissen nachher besser, wie sie mit Rassismus umgehen können.
- Eine anti-rassistische Haltung zeigen.
Eine anti-rassistische Sprache verwenden.
Sport-Vereine können klar zeigen:
Wir sind gegen Rassismus.
Wir tolerieren Rassismus nicht.
Zum Beispiel über die Sprache.
Oder über ihre Werbe-Materialien.
Sie können auch zeigen:
Menschen mit Rassismus-Erfahrungen sind bei uns willkommen.
Auf allen Ebenen des Vereins.
Machen Sie deutlich:
Alle Menschen sind willkommen.
Wir sind gegen Rassismus.
Zum Beispiel auf der Website des Vereins.
Oder auf Flyern, Broschüren, Postern.
Und anderen öffentlichen Informationen zu Ihrem Verein.
Wenn Sie Bilder, Fotos oder Videos verwenden:
Wählen Sie Materialien,
die Menschen mit unterschiedlichem Aussehen beim Sport zeigen.
Auch Schwarze Menschen oder Frauen mit Kopftuch.
Denn Vielfalt soll sichtbar sein.
Machen Sie in Ihrem Verein klar:
Alle Mitglieder können alle Funktionen und Ämter übernehmen.
Ermutigen Sie Menschen, dass Sie solche Funktionen übernehmen.
- Diskriminierung begegnen.
Als Kursleitende oder Trainer*innen sind Sie dafür verantwortlich:
Der Kurs oder das Training soll für alle Beteiligte
ein sicherer Raum ohne Diskriminierung sein.
Wie Sie auf Grenz-Überschreitungen reagieren,
hat einen Einfluss auf die Grund-Stimmung im Training.
Sie bestimmen ausserdem:
Welche Regeln gelten im Kurs?
Sagen Sie deutlich, was Sie erwarten:
gegenseitigen Respekt und Fairness.
Also keine sexistischen, rassistischen
oder sonst diskriminierenden Sprüche.
Wird jemand diskriminiert, beleidigt, unfair behandelt oder abgewertet?
Dann schreiten Sie sofort ein.
Machen Sie die diskriminierende Person darauf aufmerksam:
Dein Verhalten war falsch.
Sprechen Sie dabei ruhig, klar und respektvoll.
Reagieren Sie auf jede Diskriminierung.
Auch wenn keine betroffenen Personen vor Ort sind.
Sprüche wie «Das war aber ein schwuler Pass»
oder «Bist du behindert?» sind immer diskriminierend.
Auch wenn kein schwuler Sportler und
kein Mensch mit Behinderungen anwesend ist.
Reagieren Sie je nach Situation
vor der ganzen Gruppe auf Diskriminierungen.
Führen Sie nach dem Training ein klärendes Einzelgespräch.
Notieren Sie den Vorfall.
Melden Sie den Vorfall beispielsweise dem Vereinsvorstand,
falls die Person ihr Verhalten nicht ändert.
Bei Konflikt-Situationen:
Versuchen Sie,
offen und gerecht zwischen den Teilnehmenden zu vermitteln.
Verteilen Sie keine übertriebenen Strafen.
Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen:
Wie können wir eine solche Situation in Zukunft vermeiden?
So stärken Sie das gegenseitige Vertrauen nach und nach.
Wo finde ich Unterstützung?
Verschiedene Links am Ende dieser Seite
Rassismus ist bis heute im Sport verankert – indem Menschen of Color ausgegrenzt und benachteiligt werden. Manche dieser rassistischen Vorstellungen erscheinen auf den ersten Blick «positiv», z. B. die Annahme, Schwarze Menschen seien «von Natur aus» athletisch. Diese Vorstellung geht zurück auf koloniale Strukturen im Sport, die die Erfolge weisser Sportler*innen mit Trainingsqualität und Tradition begründen, jene von Schwarzen hingegen mit Genetik. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese rassistischen Vorstellungen auch heute noch beeinflussen, wie junge Sportler*innen gefördert werden und für welche Spielpositionen sie als geeignet gelten.
Menschen machen Rassismuserfahrungen aus unterschiedlichen Gründen und in unterschiedlicher Weise. Neben antischwarzen und antimuslimischen Rassismus gibt es weitere Formen von Rassismus. Sport antirassistisch zu gestalten bedeutet, diese Unterschiede anzuerkennen und zu berücksichtigen.
Rassistische Diskriminierungen sind häufig mit anderen Formen von Diskriminierung verbunden. Im Sport zeigt sich beispielsweise sehr deutlich der enge Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Weiblichkeitsvorstellungen und der Norm des Weiss-Seins. Im Turnsport der Frauen entsprachen lange Zeit ausschliesslich weisse Athletinnen den geforderten Schönheitsidealen. Schwarze Turnerinnen kamen kaum oder gar nicht vor. Dass bei den Olympischen Spielen 2024 drei Schwarze Athletinnen auf dem Podium standen, war ein Novum.
Etwas anders gelagert ist der Rassismus, den Mädchen und Frauen muslimischen Glaubens im Sport erfahren. Vor dem Hintergrund westlich geprägter, Vorstellungen und Klischees wird ihnen häufig ein Interesse am Sport abgesprochen und ihnen wird zugeschrieben, sie dürften aufgrund ihres Glaubens nicht sportlich aktiv sein. Dabei gerät aus dem Blick, dass zahlreiche Muslima auch im Hochleistungssport erfolgreich sind und der Sport für Athletinnen, die z. B. mit Hijab oder in Räumen nur für Frauen Sport treiben wollen, häufig nicht die passenden Regeln und Rahmenbedingungen schafft.
Im Sport engagierte Menschen, wie u. a. Kursleitende, Trainer*innen und aktive Vereinsmitglieder, können durch ihre Haltung und ihr Handeln dazu beitragen, Sportangebote antirassistisch zu gestalten.
Um Rassismus im Sport zu erkennen und antirassistisch handeln zu können, müssen alle am Sport beteiligten Menschen anerkennen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die aufgrund ihrer Geschichte durch rassistische Normen und Vorstellungen geprägt ist. Vor allem weisse Menschen können diesen Normen und Vorstellungen begegnen, indem sie dem Thema Rassismus im Sport mit Offenheit begegnen und mit der Bereitschaft, ihre eigenen rassistischen Denkmuster aktiv zu verlernen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, sich das eigene Weiss-Sein und die damit verbundenen Privilegien bewusst zu machen und zu verstehen, wie und in welchen Formen, Rassismus im Sport auftaucht.
- Erweitern Sie gemeinsam mit Menschen in Ihren Sportvereinen/Sportorganisationen, Ihr Wissen über Rassismus im Sport und über Möglichkeiten, Rassismus im Sport zu begegnen. Wie können Sie sich als Einzelperson und als Verein klar gegen Rassismus positionieren? Was können Sie gegen Rassismus tun?
- Organisieren Sie für Mitglieder, Trainer*innen und Funktionär*innen in Ihrem Verein/Ihrer Organisation Workshops zum Thema Anti-Rassismus. Professionelle Unterstützung und der gemeinsame Austausch helfen dabei, Handlungsfähigkeit im Umgang mit Rassismus im Sport zu entwickeln.
Sportvereine und Sportanbieter*innen können ihre Haltung gegen Rassismus deutlich kommunizieren und damit unmissverständlich klarmachen, dass rassistisches Verhalten nicht geduldet wird. Sie können ausserdem zeigen, dass es ihnen wichtig ist, Menschen mit Rassismuserfahrungen auf allen Ebenen des Vereins/der Organisation einzubeziehen.
- Machen Sie in der Ankündigung Ihres Sportangebots und/oder auf Ihrer Vereinswebseite deutlich, dass alle Menschen willkommen sind und dass Sie eine klare Haltung gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung haben.
- Machen Sie die antirassistische und anti diskriminierende Haltung Ihres Vereins/Ihrer Organisation sichtbar, z.B. durch Infomaterialien, Poster und Ausgänge zum Thema.
- Falls Sie in Infomaterialien oder zum Vermitteln einer Sportart Schaubilder, Fotos oder Technik-Videos einsetzen, achten Sie darauf, dass Sie Menschen mit unterschiedlichen äusserlichen Erscheinungsbildern in Aktion zeigen. Es ist wichtig, dass Vielfalt sichtbar wird (auch in Bezug auf Behinderungen, Geschlechter, Alterskategorien etc.).
- Machen Sie in Ihrem Verein/Ihrer Organisation klar, dass alle Mitglieder willkommen sind, Funktionsaufgaben und Ämter zu übernehmen. Bieten Sie Unterstützung an und ermutigen Sie Menschen.
Wer sportliche Aktivitäten anleitet, ist im Rahmen des Kurses/Trainings dafür verantwortlich, für alle Beteiligten einen sicheren, diskriminierungsfreien Raum zu gewährleisten. Die Art und Weise, wie Kursleitende und Trainer*innen auf Grenzüberschreitungen und verletzende Äusserungen reagieren, bestimmt die Atmosphäre und die geltenden Regeln des Miteinanders.
- Kommunizieren Sie deutlich, dass Sie von den Teilnehmenden gegenseitigen Respekt und Fairness erwarten (z. B. keine sexistischen, homo-, trans- und behindertenfeindlichen, rassistischen oder sonst diskriminierende Sprüche).
- Intervenieren Sie sofort, wenn eine teilnehmende Person verbal oder nonverbal diskriminiert, beleidigt, unfair behandelt oder abgewertet wird. Weisen Sie die diskriminierend handelnde Person ruhig auf ihr Fehlverhalten hin. Wählen Sie dabei eine klare, gewaltfreie Sprache.
- Es ist wichtig, Diskriminierung auch dann zu begegnen, wenn nicht direkt von der Diskriminierung betroffene Menschen vor Ort sind. Sprüche wie «Das war aber ein schwuler Pass», «Bist du behindert?» oder «Du wirfst wie ein Mädchen» sind auch dann diskriminierend, wenn kein schwuler Sportler, kein Mensch mit einer Behinderung oder Mädchen und Frauen anwesend sind.
- Reagieren Sie, je nach Situation, vor/mit der ganzen Gruppe oder suchen Sie klärende Einzelgespräche nach dem Kurs oder Training. Dokumentieren Sie den Vorfall und melden Sie ihn, sollte die diskriminierend handelnde Person ihr Verhalten nicht ändern.
- Bemühen Sie sich, in Konfliktsituationen zwischen Teilnehmenden offen und gerecht zu vermitteln und mögliche Sanktionen mit Augenmass zu treffen. Suchen Sie gemeinsam nach Lösungen, wie eine solche Situation in Zukunft vermieden werden kann. Dies stärkt längerfristig das gegenseitige Vertrauen.