Im 10. Jahrhundert wurde die erste Wasserkirche als zweigeschossiger Bau auf einer Insel in der Limmat errichtet. In der Unterkirche verehrte man den Märtyrerstein als die Stelle, an der die Stadtheiligen Felix und Regula ihr Leben liessen.
Das 2004 entdeckte Grab ist das dritte einer kleinen Gräbergruppe aus dem 11./12. Jahrhundert. Es zeigt, dass im Hochmittelalter an der geheiligten Stelle Bestattungen vorgenommen wurden. Durch diese Nähe wollte man sich der Fürsprache der Heiligen im Jenseits vergewissern. In den drei Gräbern wurden nacheinander mehrere Verstorbene bestattet. Nachgewiesen sind die Skelettreste von mindestens neun Frauen, Männern und Kindern. Die Fundumstände und der anthropologische Befund weisen darauf hin, dass es sich um privilegierte Personen handelte. Sie gehörten zumindest teilweise der gleichen Familie an, deren Namen wir jedoch nicht kennen. Spätere Umbauten in der Kirche machten die ebenerdigen Grabstellen unkenntlich.
Weiterer Publikationshinweis
Andreas Motschi, Elisabeth Langenegger, Dölf Wild, Die Wasserkirche als Bestattungsplatz. Neue Grabungen in der archäologischen Krypta, in: Stadt Zürich, Archäologie und Denkmalpflege 2003–2006, 24–27.