In den letzten Jahren sind zahlreiche Vorstösse aus dem Parlament und aus der Bevölkerung zur Geschichte der Stadt und zum Umgang damit eingegangen. Gefordert wurden beispielsweise historische Studien, die Errichtung von neuen Denkmälern oder die Umbenennung von Strassen. Vor diesem Hintergrund hat der Stadtrat entschieden, sich grundlegend mit dem Thema Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.
Die Auslegeordnung «Erinnerungskultur Stadt Zürich» bildet eine Grundlage für den weiteren Prozess, der voraussichtlich im Jahr 2025 in einer Strategie Erinnerungskultur münden soll. Der Stadtrat hat 2021 ein verwaltungsinternes «Koordinationsgremium Erinnerungskultur» eingesetzt und dieses beauftragt, eine Strategie «Erinnerungskultur» zu erarbeiten.
Das Postulat GR Nr. 2021/353 betreffend «Aufarbeitung der Geschichte der Frauen des Arbeitslagers Velten der Veltener Maschinenbau GmbH sowie Dokumentierung und Vermittlung der Resultate im Kunsthaus» wurde dem Stadtrat am 19. März 2022 zur Prüfung überwiesen.
In der Folge hat das Stadtarchiv erste Abklärungen zum Forschungsstand und zur Quellenlage vorgenommen. Nachdem die Abklärungen des Stadtarchivs vorlagen, hat der Gemeinderat für eine umfassendere Prüfung des Postulats im Budget 2024 200 000 Franken gesprochen (GRB Nr. 2626/430, S. 4).
Für das weitere Vorgehen ist ein zweistufiges Vorgehen gewählt worden:
- In einem ersten Schritt wird eine Vorstudie in Auftrag geben. Die Vorstudie soll den Forschungsstand aufzeigen und evaluieren, ob Forschungsdesiderate vorhanden sind. Die Vorstudie ist an Prof. Dr. Christina Späti von der Universität Freiburg vergeben worden. Die Vergabe ist auf Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) hin erfolgt (siehe bei «Dokumente» unten).
Die von Prof. Dr. Christina Späti verfasste Vorstudie liegt seit 31. Januar 2025 vor. Im Februar 2025 wurden die Ergebnisse der Vorstudie dem Stab der Stadtpräsidentin präsentiert. Die Vorstudie kann weiter unten unter «Vorstudie» heruntergeladen werden.
- In einem zweiten Schritt wird eine Hauptstudie in Auftrag gegeben. Der Auftrag für die Hauptstudie wurde – basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden Vorstudie – am 6. Mai 2025 öffentlich ausgeschrieben. Das Präsidialdepartement wird bei der Ausschreibung und der Vergabe durch die Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG) unterstützt und beraten. Begleitet wird die Hauptstudie weiter von einem wissenschaftlichen Beirat, den der Vorstand der SGG am 25. März 2025 wählte.
Nach Vorliegen der Vor- bzw. der Hauptstudie wird die Frage der geeigneten Vermittlung der Erkenntnisse angegangen.
Um die wissenschaftliche Qualität der Vor- und der Hauptstudie sowie die Unabhängigkeit der Forschenden sicherzustellen, wird das Präsidialdepartement bei der weiteren Prüfung des Postulats von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) beraten. Die SGG ist die Fachvereinigung der Historiker*innen in der Schweiz.
Die Details des Mandats der SGG sind in einem Vertrag geregelt worden (siehe bei «Dokumente» unten). Die ausgeschriebene Hauptstudie wird vom bereits erwähnten wissenschaftlichen Beirat direkt entgegen- und abgenommen.
Der Vorstand der SGG wählte den wissenschaftlichen Beirat am 25. März 2025. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats sind:
− Präsident: Dr. Gregor Spuhler, Zürich
− Dr. Peter Hug, Bern
− Dr. Alexa Stiller, Zürich
− Prof. Dr. Mark Spoerer, Regensburg
− Prof. Dr. Karin Orth, Freiburg i. Br.
Der Vertrag mit der SGG, der Vertrag mit Prof. Dr. Christina Späti sowie der Vertrag für die Hauptstudie werden veröffentlicht (siehe «Dokumente» und «Ausschreibung Hauptstudie»). Gleiches gilt für die Ausgabenverfügung. Die Ausgabenverfügung bildet die Rechtsgrundlage für die weitere Prüfung des Postulats.
Alle Forschungsergebnisse werden auf der städtischen Website publiziert.
Der Auftrag für die Vorstudie wurde im August 2024 vergeben. Die Vorstudie liegt seit 31. Januar 2025 vor (siehe «Vorstudie»).
Der Auftrag für die Hauptstudie wurde planmässig im zweiten Quartal 2025 (6. Mai 2025) ausgeschrieben. Details dazu finden sich unter «Ausschreibung Hauptstudie». Somit liegt eine allfällige Hauptstudie voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 vor.
Je nach Kapazität und Verfügbarkeit der Auftragnehmenden kann der Zeitplan Veränderungen erfahren.
Nach Vorliegen der Vorstudie wurde der Auftrag für die Hauptstudie am 6. Mai 2025 auf simap.ch ausgeschrieben. Die Ausschreibung wird weiter auf SGG-Kanälen bekanntgemacht.
Mit der Ausschreibung im offenen Verfahren im Nichtstaatsvertragsbereich wird ein*e Auftragnehmer*in (natürliche oder juristische Person) gesucht, die das Forschungsprojekt «Erforschung der Geschichte der Frauen des Arbeitslagers Velten» leitet und verantwortet. Die Projektleitung des Forschungsprojekts kann die Bildung eines Forschungsteams mit weiteren Teammitgliedern vorsehen. Angebote sind bis zum 7. Juli 2025 einzureichen.
Alle weiteren Informationen und Details sind dem Dokument «Ausschreibung» sowie den Beilagen 1 bis 8 zu entnehmen.
Medienschaffende richten ihre Anfragen bitte an das Kommunikationsteam des Präsidialdepartemetns:
- Zugang barrierefrei
- Es sind 3 Behindertenparkplätze verfügbar.
Stab Stadtpräsidentin
Stadthausquai 17
Stadthaus
8001 Zürich