Albert Einstein hat in Zürich seine Spuren hinterlassen: Rund 7 Jahre und 8 Monate war er hier zu Hause – an gleich sechs verschiedenen Adressen. Einstein kam 1896 als Student des Eidgenössischen Polytechnikums (heute ETH) nach Zürich und blieb bis 1901. Die meiste Zeit davon lebte er bei Henriette Hägi-Hoffmann (1843–1906) – zuerst an der Unionstrasse 4 von 1896 bis 1898 und von 1899 bis 1900. Danach an der Dolderstrasse 17 (1900–1901). Dazwischen lebte er ein Jahr an der Klosbachstrasse 87 bei Stephanie Markwalder-Bürgin (1851–1934).
In der Zwischenzeit war Albert Einstein Professor an der Universität Zürich geworden und hatte 1903 in Bern Mileva Marić geheiratet.
Am 22. Oktober 1909 meldete er sich aus Bern in Zürich an. Sie lebten an der Moussonstrasse 12 (heute Nummer 10) in einer eigenen Wohnung.
Am 30. März 1911 meldete er sich wieder von Zürich ab mit Weiterzug nach Prag.
Albert Einstein kommt im August 1912 als Professor an der Eigenössisch Technischen Hochschule (ETH) nach Zürich zurück. In dieser Zeit lebte er an der Hofstrasse 116 (Wohnung in der «Hofburg» – beim Bircher-Benner-Platz).
Am 19. März 1914 meldet sich Albert Einstein von Zürich nach Berlin ab, wo er Professor wird.
Einstein kommt ein letztes für einen kurzen Aufenthalt nach Zürich zurück. Er hält dabei einen Vortragszyklus über seine Relativitätstheorie an der Universität Zürich.
Er war vom 27. Januar 1919 bis zum 18. Februar 1919 in Zürich gemeldet: Er wohnte in der Pension Sternwarte bei Frau Berta Merz-Müller (1869–1936) an der Hochstrasse 37. Seine zweite Ehefrau, Elsa Löwenthal, weilte mit denselben Meldedaten ebenfalls in der Pension Sternwarte.
Am 7. Februar 1901 wird Einstein Bürger der Stadt Zürich und damit schweizerischer Staatsangehöriger.
Eine Chronologie zum Schweizer Bürgerrecht Albert Einsteins anhand der Akten im Stadtarchiv Zürich
- 10. März 1900
Der Bundesrat erteilt Einstein die Bewilligung, das Schweizer Bürgerrecht zu erwerben. - 26. Juni 1900
Bürgerrechtsgesuch Einsteins an den Stadtrat von Zürich. Die eidgenössische Bewilligung lag bei. - 23./26. Oktober 1900
Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat (jeweils Bürgerliche Abteilung), Einstein das Bürgerrecht zu erteilen.
Stadtratsprotokoll 1900, B 435, Stadtarchiv Zürich II. 1900, B 435. - 19. Dezember 1900
Der Grosse Stadtrat erteilt Einstein und andern das Bürgerrecht der Stadt Zürich (gegen Einkaufsgebühr und unter Vorbehalt der kantonalen Landrechtserteilung).
Stadtratsprotokoll 1901, B 7, Nr. 10, Stadtarchiv Zürich II. 1901, B 7, Nr. 10. - 9. Januar 1901
Der Stadtrat nimmt den Beschluss des Grossen Stadtrats zur Kenntnis. Die Verleihung des Landrechts wird beim Statthalteramt beantragt.
Stadtratsprotokoll 1901, B 7, Nr. 10, Stadtarchiv Zürich II. 1901, B 7, Nr. 10. - 7. Februar 1901
Verleihung des kantonalen Landrechts.
Protokoll des Regierungsrates 1901, Nr. 209. - 21. Februar 1901
Der Stadtrat nimmt von der Landrechtserteilung Kenntnis und beschliesst, die Bürgerrechtsurkunde ausstellen zu lassen, wenn die Einbürgerungsgebühr bezahlt ist.
Stadtratsprotokoll 1901, B 85, Stadtarchiv Zürich II.1901, B 85.
Als Zeitpunkt des Bürgerrechtserwerbs kommt nur der 7. Februar 1901 in Frage. Durch die Landrechtserteilung wurde die Erteilung des Stadtbürgerrechts rechtswirksam. (Die eidgenössische Bewilligung ging voraus.) Die städtische Bürgerrechtsurkunde und die kantonale Landrechtsurkunde tragen beide das Datum der Landrechtserteilung.
Text von Dr. Robert Dünki