Die Wärmeversorgung ist mit einem Anteil von über fünfzig Prozent eine Hauptquelle direkter Treibhausgasemissionen in der Stadt Zürich. Diese Emissionen sollen bis zum Jahr 2040 auf null gesenkt werden.
Dieses zeigt auf, wie die Wärmeversorgung in der Stadt Zürich im Jahr 2040 ausgestaltet sein könnte. Die Grundlage des Konzepts bilden vertiefte Modellierungen zur Entwicklung des Wärmebedarfs und des Gebäudeparks, die Analyse der Kapazitäten der verfügbaren Wärmeträger sowie der Einbezug von Klimaszenarien.
Unter den gemachten Annahmen sinkt der Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser bis 2040 um rund 1 Prozent pro Jahr – trotz einer Zunahme der Energiebezugsflächen im selben Zeitraum. Neben Sanierungen tragen v.a. Ersatzneubauten zur Senkung des Wärmebedarfs bei, indem Gebäude mit schlechter Dämmung durch Neubauten ersetzt werden.
Die Energie zur Bereitstellung der Wärme für Heizung und Warmwasser bestand im Jahre 2023 zu rund 64 Prozent aus fossilen Energieträgern (ohne fossilen Anteil der Fernwärme). Im Jahre 2040 sinkt dieser Anteil auf rund 2 Prozent und besteht aus alten Ölheizungen, die in den Folgejahren ersetzt werden. Über 85 Prozent der Wärme wird 2040 über Fernwärme oder dezentrale Wärmepumpen bereitgestellt. Die restlichen Anteile verteilen sich auf Holzheizungen (v.a. Pellets) und dezentrale Biogasheizungen, die häufig als Übergangslösung dienen, bis die Fernwärme vor Ort ist.
Die CO2-Emissionen nehmen auf Grund des Heizungsersatzes kontinuierlich ab. Die Anrechenbarkeit von ausländischem Biogas bis 2040 ans Schweizer Treibhausgasinventar bestimmt, wie schnell die CO2-Emissionen sinken.
Eine Gegenüberstellung des Wärmebedarfs mit den verfügbaren Potenzialen erneuerbarer Energien sowie von Abwärmen zeigt, dass eine fossilfreie Wärmeversorgung grundsätzlich möglich ist. Der Umbau der Wärmeversorgung muss auch nach 2040 weitergeführt werden.
Folgende zentrale Massnahmen müssen umgesetzt werden, damit Netto-Null in der Wärmeversorgung errreicht werden kann:
- Ausbau der thermischen Netze: Bis 2040 sind 60 Prozent des Siedlungsgebiets mit Fernwärmenetzen erschlossen. Fokussiert wird dabei auf Gebiete mit hoher Bebauungsdichte oder Gebiete, in denen lokale erneuerbare Energien nicht oder nur gering verfügbar sind. Der Ausbau muss gezielt beschleunigt werden.
- Dekarbonisierung der thermischen Netze: Die Spitzenlastdeckung muss bis 2040 vollständig fossilfrei erfolgen. Dazu muss der Einsatz thermischer Speicher sowie der Einsatz erneuerbarer Gase evaluiert werden.
- Förderung dezentraler fossilfreier Lösungen: Dezentrale Wärmepumpen und die nachhaltige Nutzung der untiefen Geothermie (Erdwärme) stehen im Vordergrund.
- Stilllegung der Gasnetze: Der Ausbau der Fernwärme wird mit der Stilllegungsplanung des Gasverteilnetzes abgestimmt.