
In dicht bebauten Städten wie Zürich heizen sich versiegelte Flächen stark auf. Die dunklen Asphaltoberflächen von Strassen und Trottoirs absorbieren viel Sonnenenergie und speichern die Wärme. Dieser Effekt wird durch den Klimawandel verstärkt. Helle Strassenbeläge erhitzen sich weniger als herkömmlicher Asphalt und könnten so das Stadtklima entlasten.
Auf der Strasse «Im Hau» in Witikon hat das Tiefbauamt auf einem 190 Meter langen Abschnitt mit etwa 1300 m2 Fläche eine Teststrecke eingerichtet. Dort wurden zwei unterschiedlich helle Strassenbeläge eingebaut und diese zusätzlich durch Schleifen oder den Einsatz von Wasserstrahlen bearbeitet, um das dunkle Bindemittel an der Oberfläche abzutragen und die helle Gesteinskörnung freizulegen. Ein Abschnitt wurde in konventioneller Bauweise mit dunklem Belag erstellt, der gemeinsam mit einer angrenzenden Bestandsfläche als Referenzfläche dient.
Messung
Um die Wirkung der Strassenbeläge zu messen, werden Infrarotsensoren installiert. Sie messen die Oberflächentemperatur der verschiedenen Abschnitte. Zusätzlich wird auch die Lufttemperatur in einem Meter Höhe über dem Belag erfasst. Die Messungen laufen während der Sommermonate 2025 und liefern wichtige Erkenntnisse darüber, welchen Beitrag helle Beläge zur Hitzeminderung leisten können. Die Auswertung der Daten erfolgt bis Ende 2025. Die Ergebnisse fliessen in künftige Strassenbauprojekte ein.
Warum am Stadtrand?
Die Teststrecke liegt bewusst ausserhalb der Innenstadt an einem offenen Standort mit minimaler Verschattung. So sind die unterschiedlichen Beläge vergleichbaren Bedingungen hinsichtlich Sonneneinstrahlung, Windverhältnisse und Schattenwurf ausgesetzt. Durch die gleichen Rahmenbedingungen lassen sich die Temperaturunterschiede der einzelnen Beläge verlässlich miteinander vergleichen.
Tiefbauamt Stadt Zürich