Von den insgesamt rund 14 Tonnen Treibhausgasemissionen pro Einwohner*in und Jahr wird rund ein Viertel von Öl- und Gasheizungen sowie durch Baumaterialien verursacht. Die direkten Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich sind seit 1990 gesunken, weil zunehmend erneuerbar und klimafreundlich geheizt wird. Die indirekten Treibhausgasemissionen bleiben konstant. Baumaterialien verursachen – vom Abbau der Rohstoffe über ihre Produktion bis zum Rückbau – zahlreiche Treibhausgasemissionen. Ein Grossteil davon fällt, anders als beim Heizen der Gebäude, ausserhalb der Stadtgrenzen an.
Die Treibhausgasemissionen von Gebäuden sind 2024 durch den Ersatz fossiler Heizungen durch klimafreundliche Lösungen und dank besserer Energieeffizienz weiter gesunken. Der Umbau der Wärmeversorgung ist der grösste Hebel für Netto-Null. Mitentscheidend für die Zielerreichung ist darum insbesondere, die klimafreundlichen Fernwärmenetze rasch auszubauen in jenen Gebieten, wo für viele Liegenschaften andere Lösungen wie Wärmepumpen nicht möglich sind. Ebenfalls massgebend ist, ob die Hauseigentümer*innen in Zürich ihre Heizungen zügig ersetzen und ihre Gebäude energetisch sanieren.
Die Bautätigkeit in der Stadt Zürich hat im Vergleich zu 1990 deutlich zugenommen. Damit wird Raum für die wachsende Stadt geschaffen und der Betrieb wird dank Sanierungen und Neubauten energieeffizienter. Mehr Bauen verursacht aber auch mehr indirekte Treibhausgasemissionen. Neue Berechnungen zeigen jedoch, dass die indirekten Emissionen aus Neubau und Erneuerung von Gebäuden auf Stadtgebiet seit 1990 in der Stadt Zürich konstant sind. Gemäss Szenarien können die Bauemissionen bis 2040 um bis zu 60 Prozent reduziert werden.
Indirekte Treibhausgasemissionen spart die Stadt Zürich ein, indem sie konsequent den Erhalt von Bausubstanz gegenüber Neubauten priorisiert. Wenn immer möglich, wird der Raumbedarf mit bestehenden Gebäuden gedeckt, die für neue Nutzungen umgebaut werden und deren Lebensdauer durch umsichtige Instandhaltungen verlängert wird. In der Baubranche sind Zielwerte für indirekte Treibhausgasemissionen bei Neu- und Umbauten entwickelt worden. Die Stadtverwaltung setzt sich dafür ein, dass solche Zielwerte beim Bauen auf Stadtgebiet erreicht werden. Bei Instandsetzungen und Neubauten testet die Stadt Innovationen im Rahmen von Pilotprojekten und arbeitet bei neuen Entwicklungen eng mit Unternehmen und Hochschulen zusammen. Flächen sollen möglichst effizient genutzt, umweltgerechte Materialien eingesetzt sowie die Nutzungsdauer von Gebäuden und Bauteilen durch eine kreislauffähige Bauweise verlängert werden.
Bei Neubauten setzt die Stadt konsequent auf Anlagen mit erneuerbarer Energie. Bei bestehenden Gebäuden werden Öl- und Gasheizungen durch klimafreundliche Lösungen ersetzt und Gebäudehüllen energetisch saniert. Die Stadt unterstützt und begleitet Hauseigentümer*innen mit Beratungs- und Förderangeboten beim Umstieg auf erneuerbare Energie. Dafür ist der Ausbau der Fernwärme wesentlich. Der städtische Klimaschutzplan sieht vor, dass bis 2040 gut die Hälfte der Wärme auf Stadtgebiet erneuerbar über Fernwärmenetze geliefert wird.
Investitionen in das Gebäude zahlen sich aus: Mit einer guten Dämmung lassen sich Heizkosten sparen, Photovoltaikanlagen reduzieren die Ausgaben für den Strom. Ein umweltfreundliches Wärmesystem verkleinert den CO₂-Ausstoss.
Durch die Nutzung von Umwelt- oder Fernwärme verringert sich der CO₂-Ausstoss im Vergleich zu einer Öl- oder Gasheizung massiv. Auch Photovoltaikanlagen oder Sonnenkollektoren zahlen sich langfristig aus und lassen sich heute meist auch gut in bestehende Gebäude integrieren. Die Stadt Zürich unterstützt und begleitet Hauseigentümer*innen beim Umstieg auf erneuerbare Energie mit Beratungsangeboten und Förderprogrammen.
Die Gebäudehülle dämmen und die Fenster erneuern, das hilft, wenn ein Haus in die Jahre gekommen ist und es im Winter durch das Wohnzimmer zieht. Manchmal bringen bereits geringfügige Massnahmen wie eine Dämmung von Estrich- und Kellerdecke einen deutlichen Mehrwert. Das senkt die Heizkosten, unterstützt ein angenehmeres Raumklima und spart Energie.
Umweltfreundlich lässt es sich gut wohnen. Die Raumtemperatur bewusst wählen, sparsam mit Warmwasser umgehen und mit möglichst niedrigen Temperaturen waschen. Grosses Sparpotenzial bergen energieeffiziente Geräte, kombiniert mit Öko-Strom.
Nur so viel Wohnfläche wie nötig beanspruchen. Einen Wechsel in eine kleinere Wohnung erwägen, wenn die Kinder ausgeflogen sind oder die Mitbewohnerin bzw. der Mitbewohner ausgezogen ist. Zugegeben, in der Stadt Zürich ist dies kein einfaches Unterfangen. Die Wohnungstauschbörse kann dabei helfen.
Auf der E-Baustelle beim Schulhaus Riedhalden testet die Stadt den Einsatz elektrifizierter Baustellenfahrzeuge. Das senkt Treibhausgas- und Lärmemissionen, verbessert die Luftqualität und spart Betriebs- und Wartungskosten. Die Bagger, Dumper und Radlader werden mit Strom betrieben. Zusätzlich werden Elektrolastwagen eingesetzt, um die Baustellenmaschinen an- und Bauschutt wie Aushub abzuliefern. Der Beton wird mit einem elektrischen Fahrmischer angeliefert und die Fahrt der Mitarbeitenden vom Baugeschäft zur Baustelle erfolgt mittels Elektroautos.
Das ewz.solarquartier vernetzt Produzent*innen von Solarstrom mit Stromkonsument*innen in einer lokalen Energiegemeinschaft (LEG). ewz liefert überschüssigen Solarstrom vom Nachbardach zum gleichen Preis wie Standardstrom. Das ist vorteilhaft für alle und treibt den Ausbau der Solarstadt voran.