Das Ziel Netto-Null verlangt bis 2040 die Reduktion der indirekten Treibhausgasemissionen der Stadt Zürich um 30 Prozent gegenüber 1990 (Art. 152 Abs. 2 Gemeindeordnung). Um dieses Klimaziel zu erreichen, ist die Verminderung von Abfällen durch Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden und Teilen notwendig. Reparieren vermindert Abfall und schont Ressourcen.
Bei langlebigen Konsumgütern wie z. B. bei Elektronikgeräten, Textilien und Möbeln ist eine Reparatur oft aufwendig und zu teuer. Mit einem dreijährigen Pilotprojekt in der Stadt Zürich soll der Zugang zur Reparatur vereinfacht und finanziell mit einem Reparaturbonus unterstützt werden. Dadurch wird die Reparatur als Alternative zu einem Neukauf ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Ausserdem wird das lokale Reparaturgewerbe gestärkt und belebt.
Nach der Zustimmung des Gemeinderats hat das Projektteam von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) mit dem Aufbau der Plattform gestartet. Die arbeiten werden voraussichtlich im Lauf des ersten Quartals 2026 abgeschlossen sein. Die Zeit bis dahin nutzt ERZ ausserdem, um Reparaturbetriebe in der Stadt Zürich dafür zu gewinnen, sich auf der Plattform zu registrieren und aktuelle Informationen über ihr Unternehmen einzutragen.
Die Plattform ist die technische Grundlage für die Abwicklung des Reparaturbonus. Sobald die Plattform aufgebaut und ausgiebig getestet ist, wird sie für die Zürcher Bevölkerung aufgeschaltet. Die Stadt wird zu gegebener Zeit darüber informieren.
Für die finanzielle Förderung der Reparatur ist für das dreijährige Pilotprojekt ein Budget von 2,981 Millionen Franken vorgesehen. Der Beitrag an die Reparaturkosten beträgt maximal 100 Franken pro Kalenderjahr und Person, jedoch maximal 50 Prozent der Reparaturkosten. Der Bonus kann von Privatpersonen mit Wohnsitz in der Stadt Zürich in Anspruch genommen werden. Der Bezug und das Einlösen des Reparaturbonus wird auf einer Online-Reparaturplattform abgewickelt, auf der alle registrierten Reparaturbetriebe aufgeführt sind.
Der Gemeinderat hat für das Vorhaben neue, einmalige Ausgaben von gesamthaft 3,846 Millionen Franken bewilligt. Darin enthalten sind das Budget für die Reparaturboni, die Projektkosten, der Aufbau und Betrieb der Reparaturplattform, Kommunikationsmassnahmen sowie eine Reserve von 10 Prozent.