Das Pilotquartier Netto-Null will aufzeigen, wie durch die Mitwirkung von Bevölkerung und Unternehmen Treibhausgasemissionen reduziert und Ressourcen clever genutzt werden können – mit innovativen Lösungen und Einbezug des Quartiers. Vom Herbst 2025 bis 2030 werden in der Binz und in Alt-Wiedikon Klimaschutzmassnahmen in der Praxis erprobt und gemeinsam weiterentwickelt. Was funktioniert, soll längerfristig auf andere Quartiere übertragen werden können.
Bewohner*innen und Unternehmen können ab sofort Ideen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen einreichen. Im Frühling 2026 werden die besten Vorschläge durch ein kombiniertes Verfahren ausgewählt: Eine Fachjury und die lokale Bevölkerung entscheiden gemeinsam darüber, welche Projekte gefördert und umgesetzt werden.
Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Seine Folgen machen sich auch in der Stadt Zürich bemerkbar. Angetrieben wird der Klimawandel durch Treibhausgase, die wir täglich ausstossen – etwa beim Heizen unserer Gebäude, durch unsere Mobilität oder mit unserem Konsumverhalten. Um die Erderwärmung deutlich abzuschwächen, müssen wir handeln. Und zwar jetzt. Die Stadt Zürich nimmt ihre Verantwortung im Klimaschutz wahr und will Netto-Null auf Stadtgebiet bereits 2040 erreichen. Zusätzlich wird ein Ziel für Treibhausgasemissionen angestrebt, die ausserhalb der Stadtgrenze ausgestossen, von uns Zürcher*innen aber mit verursacht werden. Die Zürcher Stimmbevölkerung hat den städtischen Klimaschutzzielen 2022 mit einer klaren Mehrheit von 75 Prozent zugestimmt. Um die Ziele zu erreichen, braucht es uns alle. Im Pilotquartier Netto-Null testen wir die verstärkte Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Bevölkerung und Unternehmen. Das Pilotquartier versteht sich als Lernprozess, in dem gezielt bestehende und neue Klimaschutzmassnahmen umgesetzt und untereinander vernetzt werden.
Von den insgesamt rund 15 Tonnen Treibhausgasemissionen pro Einwohner*in und Jahr in der Stadt Zürich wird rund ein Drittel durch unser Konsumverhalten und die Ernährung verursacht. Ein weiteres Drittel macht die Mobilität aus, hauptsächlich durch das Fliegen und den Autoverkehr. Der Gebäudebereich mit Bau und Energieversorgung verursacht rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen der Stadt Zürich.
Das Pilotquartier Netto-Null ist ein Projekt der Stadt Zürich. Der Gemeinderat hat einmalige Ausgaben von 7,7 Millionen Franken für die Umsetzung bewilligt (GR Nr. 2023/342). Für die Finanzierung von lokalen Initiativen aus dem Pilotquartier stehen rund 3 Millionen Franken zur Verfügung. Knapp 4 Millionen Franken sind für Mitwirkungsmöglichkeiten für Bevölkerung, Eigentümerschaften und Wirtschaft vorgesehen sowie für die Kommunikation und Evaluation. Die restlichen Kosten decken den Aufwand der Geschäftsstelle.
Innerhalb der Stadtverwaltung sind der Projektstab Stadtrat und der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) für die Projektumsetzung verantwortlich.
ARGE Dreiklang Binz als interdisziplinäres Projektteam unterstützt die Stadt bei der Konzeption, Kommunikation, Beteiligung und Umsetzung im Quartier. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus urbanista Zürich und Hamburg, Freundliche Grüsse und der Stiftung myclimate.
Für die Evaluation des Projekts ist die Arbeitsgemeinschaft ARGE Evaluation Netto-Null, bestehend aus Interface, Lemon Consult sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), verantwortlich.