Immer wieder ist in der letzten Zeit zu lesen und zu hören: In Sachen Strom bestehe die Gefahr, dass die Versorgungssicherheit gerade in den Wintermonaten nicht mehr zu gewährleisten sei. Einzelne befürchten, auch in der Stadt Zürich könnten die Lichter ausgehen und wir müssten notfallmässig in den eigenen vier Wänden auf wärmende Pullover und Selbstgestricktes zurückgreifen.  

Ist das übertrieben? Es ist so: Unsere Stadt, ja selbst die Schweiz, ist bei weitem keine autarke Energieinsel. Neben Strom im Winter werden auch Erdgas, Benzin, Diesel und andere Erdölprodukte importiert. Das ewz ist wie alle Schweizer Energieversorger integriert in den internationalen Strommarkt und seinen allfälligen Turbulenzen.

Wir machen jedoch vieles, um die Versorgungssicherheit zu stützen. Unsere Stromversorgung steht dank eines stabilen Netzes, einer modernen Infrastruktur und dank der Nutzung von Wasserkraft und Photovoltaik sehr gut da. Wir treiben auch die Stromproduktion aus Windparks voran.

Auch die Bestrebungen, die Schweiz in den europäischen Strommarkt zu integrieren, muss trotz fehlendem Stromabkommen fortgesetzt werden. Und für den Notfall könnte ein grosses Gaskraftwerk oder mehrere kleinere Anlagen, sogenannte Wärmekraft-Kopplungsanlagen, eingesetzt werden.

Eine Hürde für alle diese Pläne besteht jedoch: Die Bewilligungsverfahren dauern in der Schweiz viel zu Lange. Hier muss vor allem auf Bundesebene mehr getan werden.

Sowohl in der Strom- als auch in der Wärmeversorgung gilt: Wir bleiben dran, um unsere Wohnungen und Häuser mit Licht und Wärme zu versorgen sowie gleichzeitig einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu gewährleisten.   

Michael Baumer
Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe