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Publikation

September 2022

Persönlich-Kolumne: Energiesparen – warum eigentlich?

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich
Michael Baumer, Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe
September 2022

Persönlich-Kolumne: Energiesparen – warum eigentlich?

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich

Alles spricht vom Energiesparen – auch wir von der Stadt Zürich. Letzte Woche haben wir Massnahmen zur Energiesicherheit präsentiert, mit denen wir in den nächsten sechs Monaten bis zu 3 000 000 Kilowattstunden sparen können. Das entspricht der Energiemenge die für den durchschnittlichen Verbrauch von 3650 städtischen Haushalten eingesetzt wird.

Gegenüber dem Stadtrat und den Medien konnte ich gleichzeitig versichern: Die Versorgung der Stadt Zürich mit Strom und Gas ist aktuell gewährleistet. Warum ist es trotzdem wichtig, dass wir Strom und Gas sparen? Ich gebe Ihnen drei Gründe:

Erstens: Jede Kilowattstunde, die wir heute sparen, hilft uns, die Stauseen zu füllen. Unsere Speicherseen sind wegen dem trockenen Sommer nicht voll, obwohl sie im September in der Regel die maximalen Füllstände erreichen. Wenn Ende Winter die Gefahr einer Strommangellage am grössten ist, sind wir froh um jeden Liter Wasser im Stausee, den wir für die Stromerzeugung einsetzen können.

Zweitens: Wer Energie spart, schont das Budget. Zwar musste das ewz dank eigenen Kraftwerken die Strompreise kaum erhöhen. Aber die Marktpreise für Strom und Gas sind hoch und werden noch eine länger hoch bleiben. Je weniger Energie wir heute verbrauchen, desto mehr Geld bleibt im eigenen Portmonee. Das gilt auch für die öffentliche Hand. Eine generelle Verringerung der Nachfrage nach Energie entlastet im Übrigen auch die Märkte und trägt dazu bei, dass die Preise sinken. Damit können wir das Gewerbe und die Industrie entlasten.

Drittens: Beim Energiesparen können wir nicht nur unsere Kosten niedrig halten, sondern auch die Umweltbelastung minimieren. Die beste Kilowattstunde Strom ist diejenige, die gar nicht erst produziert werden muss.

Abschliessend noch eine allgemeine Bemerkung: Um die Versorgungsicherheit zu erhöhen, müssen wir wieder mehr Energie in der Schweiz produzieren. Auf Stadtgebiet bauen wir die thermischen Netze aus. Wir setzen fürs Heizen vermehrt auf die Wärme des Wassers aus dem Zürichsee und dem Grundwasser.

Gleichzeitig müssen wir auch unsere eigene Stromproduktion weiter ausbauen. Mit den vielen geplanten alpinen Solaranlagen, dem Ausbau von Solaranlagen in der Stadt und den Erhöhungen von Staumauern muss es vorwärtsgehen. Diese Massnahmen machen uns unabhängiger vom Ausland und stärken unsere Versorgungssicherheit. Gemeinsam mit ewz und Energie360 werde ich mich weiter dafür einsetzen.

Michael Baumer
Vorsteher Departement der Industriellen Betriebe